Christa Reuch
Mitglied
„Hallo Papa“, werde ich von meinem Sohn freudig begrüßt. Während ich meine Jacke ausziehe, umklammert er meine Beine und verteilt die Reste eines Kekses auf meiner Hose.
„Hallo Sammi! Schönen Tag im Kindergarten gehabt?“
Derweil ich mich meiner Schuhe entledige, meinen Rucksack abstelle und meine Frau begrüße, klebt Sammi an meinen Fersen und berichtet minutiös seinen Tagesablauf.
Ich lasse mich auf dem Sofa nieder und strecke die müden Beine aus.
„Ah, das tut gut“, seufze ich, stopfe mir ein Sofakissen hinter den Kopf und schnappe mir die Fernsehzeitung.
„Papa, warum kann Wasser nicht nach oben fließen?“
„Wie kommst du denn jetzt da drauf?“, frage ich und blättere zum heutigen Fernsehprogramm.
„Wir lernen im KIGA grad was über die Natur“, antwortet unser Sohn wichtig und seine kleine Hand drückt die Zeitung nach unten, so dass ich nicht mehr weiterlesen kann. „Warum fließt jetzt das Wasser immer nach unten?“
„Hat was mit der Schwerkraft zu tun. Wenn es die Schwerkraft nicht gäbe, würde alles auf der Erde durch die Luft fliegen.“
„Das wäre lustig“, gluckst er, wird aber sofort wieder ernst. „Waru-um?“
„Das ist zu kompliziert, um es genauer zu erklären“, ziehe ich mich aus der Affäre. „Und jetzt hätte ich gerne fünf Minuten meine Ruhe.“
„Warum willst du deine Ruhe?“ Sammi steht vor mir und blickt mich mit seinen braunen Augen aufmerksam an.
„Weil ich müde von der Arbeit bin.“
„Warum bist du müde?“
„Weil die Arbeit anstrengend ist.“
„Warum machst du dann eine anstrengende Arbeit? Such dir doch eine leichte.“
Ich atme tief aus und ein. „Leichte Arbeit wird aber nicht so gut bezahlt. Und wir wollen doch in den Urlaub fliegen.“
„Dann sind die Möbelpacker reich“, stellt Sammi bewundernd fest.
Wir sind erst vor Kurzem hier eingezogen und Sammi war todunglücklich, dass er den Umzugstag bei Oma und Opa verbringen musste; ließ sich aber alles genau beschreiben.
„Wie bitte?“
„Na, die haben doch noch eine schwerere Arbeit als du.“
„Ja-nein! Das ist kompliziert!“ Ich wende mich wieder dem Fernsehprogramm zu.
„Warum ist es kompliziert?“
„Schluss jetzt“, sage ich energisch. „Keine blöden Warum-Wie oder Was-Fragen mehr! Ich will jetzt endlich meine Ruhe haben.“
Sammi hält wirklich kurzzeitig seinen Mund und klettert stattdessen auf meinen Bauch -das heißt- er sitzt eher weiter unten.
„Uff“, stöhne ich, „könntest du bitte etwas hochrutschen?“
„Waru-um?“
Ich blicke ihn scharf an, antworte jedoch trotzdem.
„Weil es da sonst weh tut!“
„Bei der Mama darf ich da aber sitzen.“
„Die hat da ja auch nix.“
Irritiert blickt mich Sammi an. „Was hat sie nicht?“
„Tust du mir einen Gefallen“, lenke ich plump vom Thema ab, „und holst mir ein Bier aus dem Kühlschrank?“
Gehorsam marschiert der Knirps in die Küche, um kurz darauf unverrichteter Dinge wiederzuerscheinen.
„Is alle!“
„Die Mama war doch heute einkaufen“, antworte ich stirnrunzelnd und versuche mich zu erinnern, ob sie immer dienstags oder doch erst mittwochs geht.
„Die Kästen sind noch im Auto“, ruft meine Frau aus der Küche. „Du könntest sie bitte reintragen.“
„Warum muss immer ich die Kästen aus dem Auto holen?“, maule ich und mir ist durchaus klar, dass dies eine rein rhetorische Frage war.
„Papa!“
„Was?“, knurre ich unwillig.
„Keine blöden Warum-Wie-oder Was-Fragen mehr“, entgegnet der Kleine ungerührt, während er es sich neben mir auf dem Sofa gemütlich macht. „Ich will jetzt endlich mal meine Ruhe haben!“
„Hallo Sammi! Schönen Tag im Kindergarten gehabt?“
Derweil ich mich meiner Schuhe entledige, meinen Rucksack abstelle und meine Frau begrüße, klebt Sammi an meinen Fersen und berichtet minutiös seinen Tagesablauf.
Ich lasse mich auf dem Sofa nieder und strecke die müden Beine aus.
„Ah, das tut gut“, seufze ich, stopfe mir ein Sofakissen hinter den Kopf und schnappe mir die Fernsehzeitung.
„Papa, warum kann Wasser nicht nach oben fließen?“
„Wie kommst du denn jetzt da drauf?“, frage ich und blättere zum heutigen Fernsehprogramm.
„Wir lernen im KIGA grad was über die Natur“, antwortet unser Sohn wichtig und seine kleine Hand drückt die Zeitung nach unten, so dass ich nicht mehr weiterlesen kann. „Warum fließt jetzt das Wasser immer nach unten?“
„Hat was mit der Schwerkraft zu tun. Wenn es die Schwerkraft nicht gäbe, würde alles auf der Erde durch die Luft fliegen.“
„Das wäre lustig“, gluckst er, wird aber sofort wieder ernst. „Waru-um?“
„Das ist zu kompliziert, um es genauer zu erklären“, ziehe ich mich aus der Affäre. „Und jetzt hätte ich gerne fünf Minuten meine Ruhe.“
„Warum willst du deine Ruhe?“ Sammi steht vor mir und blickt mich mit seinen braunen Augen aufmerksam an.
„Weil ich müde von der Arbeit bin.“
„Warum bist du müde?“
„Weil die Arbeit anstrengend ist.“
„Warum machst du dann eine anstrengende Arbeit? Such dir doch eine leichte.“
Ich atme tief aus und ein. „Leichte Arbeit wird aber nicht so gut bezahlt. Und wir wollen doch in den Urlaub fliegen.“
„Dann sind die Möbelpacker reich“, stellt Sammi bewundernd fest.
Wir sind erst vor Kurzem hier eingezogen und Sammi war todunglücklich, dass er den Umzugstag bei Oma und Opa verbringen musste; ließ sich aber alles genau beschreiben.
„Wie bitte?“
„Na, die haben doch noch eine schwerere Arbeit als du.“
„Ja-nein! Das ist kompliziert!“ Ich wende mich wieder dem Fernsehprogramm zu.
„Warum ist es kompliziert?“
„Schluss jetzt“, sage ich energisch. „Keine blöden Warum-Wie oder Was-Fragen mehr! Ich will jetzt endlich meine Ruhe haben.“
Sammi hält wirklich kurzzeitig seinen Mund und klettert stattdessen auf meinen Bauch -das heißt- er sitzt eher weiter unten.
„Uff“, stöhne ich, „könntest du bitte etwas hochrutschen?“
„Waru-um?“
Ich blicke ihn scharf an, antworte jedoch trotzdem.
„Weil es da sonst weh tut!“
„Bei der Mama darf ich da aber sitzen.“
„Die hat da ja auch nix.“
Irritiert blickt mich Sammi an. „Was hat sie nicht?“
„Tust du mir einen Gefallen“, lenke ich plump vom Thema ab, „und holst mir ein Bier aus dem Kühlschrank?“
Gehorsam marschiert der Knirps in die Küche, um kurz darauf unverrichteter Dinge wiederzuerscheinen.
„Is alle!“
„Die Mama war doch heute einkaufen“, antworte ich stirnrunzelnd und versuche mich zu erinnern, ob sie immer dienstags oder doch erst mittwochs geht.
„Die Kästen sind noch im Auto“, ruft meine Frau aus der Küche. „Du könntest sie bitte reintragen.“
„Warum muss immer ich die Kästen aus dem Auto holen?“, maule ich und mir ist durchaus klar, dass dies eine rein rhetorische Frage war.
„Papa!“
„Was?“, knurre ich unwillig.
„Keine blöden Warum-Wie-oder Was-Fragen mehr“, entgegnet der Kleine ungerührt, während er es sich neben mir auf dem Sofa gemütlich macht. „Ich will jetzt endlich mal meine Ruhe haben!“