Figurengedicht, symmetrisch in Metrik und Reimung

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ach könnte ich so singen daß der Himmel mich versteht
Daß mein Verstummen in Bewegung übergeht
Wie eine Welle ihre Kreise zieht

Wo nur ein Fisch die Luft berührt
Zurück ins Eigne flieht
Wo er kaum sieht

Und spürt

Das sanfte Lied
Das ohne ihn geschieht
Und wie von fremder Macht geführt

Als leise Welle seine Kreise zieht
In blaue Dämmersphärenklänge übergeht
Wo alles wird entwird zu sein entschlummert und entsteht​
 
O

orlando

Gast
Hallo Hansz,
natürlich fällt mir hier sofort der vielgeliebte Christian Morgenstern (Der Trichter) ein, an den sich dein Textbild in etwa anlehnt.
Dir ist es jedoch - jenseits der harmonischen Form - gelungen, Klang und Sinn gleichsam eine gleichberechtigte Rolle zu verleihen
Sehr schön sind auch die Wortspiele, insbesondere im letzten Vers ("entwird").
Für mich eine gelungene und fantasievolle Arbeit.

LG, orlando
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke, Heidrun-Orlando!
Ich hatte ein wenig Bedenken wegen des "Himmels" in der ersten Zeile: es ist ein frommes Lied, ein religiös gestimmtes. Da fühlen sich die Kampfatheisten hier im (homo homini) Lupus gewiß auf den Stiefel getreten. Mit meiner Sandale.
Interessante Vorsilbe, dieses "ent-", isn't it?
 



 
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