Frau T aus F

Sonic

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Wenn er an sie dachte war es, als würde er in die völlige Leere blicken. Als wäre vor ihm, hinter ihm, auf allen Seiten nichts. Es war nicht so, daß sie ihm gleichgültig war, und vermutlich war genau da das Problem. Sie war neu, alles war neu, neu und ungewohnt, unwirklich. Fand es nur in seiner Phantasie statt oder war es real. Passierte es oder war es nur Autosuggestion. Selbst wenn es Suggestion war, war das dann nicht trotzdem real? Nur weil seine Gefühle eingeredet waren hieß das ja nicht, daß sie nicht existierten. Aber waren sie Gefühle ihr gegenüber oder nur bezogen auf ein Bild, daß allein in seiner Vorstellung existierte.
Es war zum Verrücktwerden. Wie sollte man es je erfahren? Er fühlte sich hilflos, treibend auf einem Strom, als würde er tauchen in trübem Wasser, nach allen Seiten umgeben von einer einförmigen Masse, gefangen im Labyrinth seiner Gedanken, die alle nur zurück zum Anfangspunkt führten, zum Zentrum. Seine Hirngespinste umfingen ihn wie Watte und machten es ihm unmöglich, seine Umwelt wahrzunehmen. Seine Gedanken kreisten nur um ihn selbst. Die Welt war für ihn nur eine theoretische Möglichkeit, und sie war es auch.
Aber dann doch wieder nicht. Wenn er an sie dachte, wenn er sie sich vorstellte, das Bild in seinen Träumen, egal ob schlafend oder wach, war er nah bei ihr, aber dennoch ließ ihn die Frage nicht los, war sie es wirklich? War sie die Frau seiner Träume und existierte nur in ihnen? Er wußte, daß es nicht so war. Wenn doch nicht alles so furchtbar kompliziert wäre.
 



 
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