Liebe Sandra,
ja, eines ist uns bei unseren Texten "Welttenseele" und hier jetzt der meine "Genezareth sicher gemeinsam, das schmerzliche Miterleben dessen, was sich jetzt so unheilvoll in der Welt kristallisiert. Da mag der eine heftiger nach Gott suchen, der andere sich inständiger an das klammern, was er über das Göttliche glaubt schon erkannt zu haben. Im Grunde ist es dasselbe.
Ich freue mich, dass Du aus der eher nüchternen Darstellungsweise, die ich für dieses Thema gewählt habe, etwas herauslesen kannst, das über die pure Bennnung der Dinge hinausreicht.
und
und
wieder
Vielleicht wirkt es störend. Ich habe es aber bewusst so gesetzt.
Wenn jedes dieser Worte eine Zeile für sich beansprucht, müsste das, so denke ich, doch eine Aussage machen.
Für mich unterstreicht es diese ständigen Wiederholungen im zwischenmenschlichen Geschehen, die dann auch Wiederholungen von der göttlichen Seite her heraufbeschwören, mindestens, wie in diesem Falle doch hoffentlich in den Gedanken vieler Menschen.
Ich habe mich schon so oft gefragt, warum nun gerade an diesem Ort kein Frieden einziehen kann. Christen, Juden Moslems sind dort auf einem Punkt versammelt, in dem Land, in dem Jesus, der als Jude geboren ist und als Jude hingerichtet wurde, die Neuigkeit lebendig gemacht hat, nämlich, dass der zürnende Gott, wie ihn bis dahin die Juden vorrangig verstanden, auch ein liebender Gott ist.
Meine drei Wörtchen
und
und
wieder
sagen das natürlich nicht aus. Ein Text wirkt aber bis ins Unterbewusstsein hinein. Diesen hier würde ich auch so vortragen, das jedesmal das "und" und das "wieder" sprachlich hervorgehoben werden.
Wie es der Zufall will, habe ich diesen Text gestern vor mehreren Personen vorgetragen, und niemend hat diese herausgehobenen Worte beanstandet.
Soviel zu Deiner Fage nach diesen drei Worten.
Ich danke Dir herzlich für Deine ausführliche Antwort.
Einen schönen goldenen Oktobertag wünsche ich Dir.
Liebe Grüße von Vera-Lena