Gestörte Heimlichkeiten

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Vera-Lena

Mitglied
Gestörte Heimlichkeiten

Einst sprach ein Stern zum andern Stern:
„Ich habe dich nun gar zu gern,
leg deine Stirn an meine Stirn,
fortan sind wir ein Zwiegestirn.“

So war es also abgemacht,
und war sogar sehr schnell vollbracht.
Doch leider wurd’ die Liebesnacht
von Teleskopen überwacht.

Denn alle Wolken hatten frei
und fanden es auch einerlei,
ob jener Stern mit jenem Stern,
sie sagten sich. “Ach, habt uns gern.“

Die zwei in ihrem Lustgeflimmer,
die hatten davon keinen Schimmer,
sie trieben es am Himmelszimmer
von spät bis früh, auch sonst, ach immer.
 

george

Mitglied
Humor ist, wenn man trotzdem lacht - auch in diesen Zeiten.
Mir gefällt Dein Text.

Zwei Vorschläge:
a) In der drittletzten Zeile wird der Rhythmus eingehalten, wenn Du "kein'" schreibst. [wahrscheinlich wird Dir das gefallen].

b) Warum nicht die zwei letzten Worte mit einer Leerzeile absetzen? [Ich vermute, das wird Dir nicht gefallen ;-)].

Ich wünsche Dir viel Lustgeflimmer....
 

aboreas

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

ja, mit den Sternen ist es wie auf der Erde. Gerät man einmal ins Blickfeld der professionellen Beobachter, wird es schwer mit der Intimität.

Ich habe mich köstlich amüsiert.

PS: Meines Wissens sind die meisten Sterne am Nachthimmel tatsächlich Doppelsysteme: zwei Sonnen, die umeinander kreisen.

Gruß. aboreas
 

Schakim

Mitglied
Sternenzauber

Hi, Vera-Lena!


So Sterne
hat man gerne -
auch auf die Ferne!

Gottlob
gibt es
das Teleskop!

So wissen wir
von der Leidenschaft,
die sich ein Stern verschafft.

Sterne sind kühl,
doch heiss an Gefühl...

Es ist nichts schlimmer,
als ein Stern ohne Schimmer!​


Das ist ein ganz tolles Gedicht von Dir, liebe Vera-Lena!
Wünsche Dir einen prächtigen Tag!
Schakim
 

Vera-Lena

Mitglied
Ihr seid herrlich

Hallo Ihr Drei, geoge, aboreas, Schakim,

Ihr seid wirklich herrlich! Jetzt weiß ich doch, daß die meisten Sterne glücklich sind.
Mit der drittletzten Zeile bin ich auch noch nicht zufrieden, aber die maximale Lösung habe ich noch nicht gefunden. Deine Vermutung ist richtig, george, ich möchte die letzte Zeile nicht absetzen, das finde ich in diesem Fall zu dick aufgetragen.(Da fällt mir gerade ein, leitest Du Deinen Nicknamen von stefan george ab? Der bevorzugte ja auch die Kleinschreibung. Ist nur so eine Frage.)

Lieber Schakim,"es ist nichts schlimmer, als ein Stern ohne Schimmer", das war schon einmal der erste Lacher für mich heute morgen.

Ich danke euch Dreien für die guten Wünsche (auch für die anzüglichen), und für Euer Lob, es tut mir alles dieses sehr gut!

Ich wünsche Euch allen Dreien einen wohltuend beleuchteten Tag und eine lichtschimmernde Nacht!

Ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Vera,
hab mal meine Gedanken dazu in Dein Gedicht einfliessen lassen.
Ich finde es, eine gute, liebe, nette Idee...! :)
Nur komme ich mit den "Reimungen" nicht so klar, vom Lesen her.
Aber ok, es gibt da bessere Kritiker, als ich *smile*

schönen Tag
lG
Stoffel

Es sprach ein Stern zum andren Stern:
?Ich habe dich von Herzen gern,
leg deine Stirn an meine ran,
ein Zwiegestirn sind wir fortan."

So war es also abgemacht,
und war sogar sehr schnell vollbracht.
Daß alle Wolken hatten frei,
war den beiden ganz einerlei.

Denn leider wurd' die Liebesnacht
von Teleskopen überwacht.
Ob jener Stern mit jenem Stern,
sie sagten sich. "Ach, habt uns gern."

Die zwei nun in Lustgeflimmer
hatten davon gar keinen Schimmer,
sie triebens wild am Himmelszelt,
von früh bis spät,was kost die Welt!
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena,
da muß ich Stoffel widersprechen, denn ich finde Dein
Gedicht prächtig, ganz genau so wie es ist und ich habe
mich köstlich amüsiert. Das tat mir gut. Nach dem ich
zwei Tage das Bett hüten mußte wegen eines Allergie-Schubs,
kam mir Dein amüsantes Gedicht gerade recht.
Bin immer noch nicht voll da, die Tabletten vernebeln mir
etwas mein Hirn...*zwinker*...Also, wenn ich mal Mist
schreibe, weißt Du woran es liegt...*grins*...

Wünsche Dir noch einen schönen Tag
und sende liebe Grüße
 

george

Mitglied
Also diese originelle Ausrede muß ich mir merken. Man lernt halt immer noch dazu. Werde mich wohl in Zukunft auf "Wortallergie", "Rhythmusallergie" etc. rausreden.

Gute Besserung, Klopfstock!
Herzliche Grüsse
 

LuMen

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

ein originelles, witziges Gedicht! Ich schließe mich den vorhergehenden Beurteilungen an, George hat allerdings nicht ganz Unrecht mit der drittletzten Zeile, aber wohl auch nicht ganz Recht mit seinem Vorschlag. Mit "kein" geht es nicht, ich würde vorschlagen: - sie (oder die)hatten keinen Schimmer. Dann müßten die Versfüße richtig laufen.

Herzliche Grüße
LuMen
 

Vera-Lena

Mitglied
Gefällt mir

Liebe Stoffel,

deine Version gefällt mir auch sehr gut. Manches davon würde ich übernehmen wollen, anderes wieder nicht. "Was kost die Welt" klingt für mich ganz heimatlich, denn die ersten 23 Jahre meines Lebens habe ich in Berlin zugebracht.

Ich danke Dir, und liebe Grüße an die Spree, die Panke und die Krumme Lanke!!!
Vera-Lena
 

mc poetry

Mitglied
liebe vera-lena,

bei einem sternenpaar
geht das ja klar,

was jedoch bei sternenhaufen,
orgie in knotenschlaufen?


sehr lustiges gedicht, hat mir gefallen.

viele grüße, michael
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Vera,

selbst wenn nichts dabei ist, macht dennoch auch mir immer Spas..meine Anregungen einfach in der Form einfliessen zu lassen.
Allein schon, die Gedanken, die dabei entstehen..daran sieht man bei mir, das ich an einem Text starkes Interesse habe, er mir gefällt.:)

Auch ich habe 10 Jahre mal in Berlin verbracht, schöne, wichtige Zeit..
kenne ich alles, na klar :)

lG
schönen sommerlichen Tag
Stoffel

(mc poetry..Dein Kommentar ist köstlich *lach*)
 

Vera-Lena

Mitglied
witzig

Lieber otto otter,

witzig wie immer! Dich hatte ich ja schon lange vermißt. Schön, wieder etwas von Dir zu hören!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
werd gesund

Liebste Klopfi,

ich hatte schon vermutet, daß Du krank bist. 2Tage nicht in der LL, das ist nicht `a la Klopfstock. Wie gut, daß Du wieder Laut gibst. Du hättest den Kopf diesmal nicht so lange bei der Garderobe abgeben sollen, wer weiß mit welchen Partikelchen er in Berührung gekommen ist. Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du bald wieder rundum gesund bist! So starke Tabletten kann es gar nicht geben, die in der Lage wären, Dich zu umnebeln. Mir jedenfalls kannst Du schreiben, was Du willst. Ich freue mich, daß Dir mein Gedicht gefällt und auch eine leichte therapeutische Wirkung hatte.

Ganz liebe Grüße!
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lob

Hallo, LuMen,

danke für Dein großes Lob! Ich habe das "gar" aus der Zeile, wenn auch sehr ungern rausgenommen. Jetzt stimmt das Versmaß.

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Apostroh

Hallo, george,

danke für die vielen Apostroph! Ich hebe sie mir auf für das nächste Mal. Sie ruhen hier in einem Schächtelchen neben meiner Tastatur.
Einen schönen Abend!
Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
jeder mit jedem?

Hallo, Michael,

da möchte ich dann nicht mehr dabei sein. Köstliche Idee!!!

Einen schönen Abend!
Liebe Grüße Vera-Lena
 

LuMen

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

nochmals einen Gruß zum späten Abend und eine Entschuldigung. Mein "Verbesserungsvorschlag" war ein Schnellschuß und zumindest unvollständig, so daß die Versfüße dadurch auch nicht richtig im Tritt waren. Ich wollte etwa sagen:
"Die zwei in ihrem Lustgeflimmer,
die hatten davon keinen Schimmer.."
Vielleicht wäre noch besser:
"Die zwei in ihrem Lustgeflimmer
indessen hatten keinen Schimmer.."
Aber es ist natürlich Dein Gedicht, und kleine Unebenheiten kann man gelegentlich auch bei unseren "Großen" entdecken. In erster Linie wollte ich mich jetzt selbst korrigieren.

Eine geruhsame Nacht wünscht
LuMen
 



 
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