Getrennt

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Walther

Mitglied
Getrennt


Was Du verborgen hast
Ist wie nicht geschehn
Willst Du nicht wissen
Was ich wissen könnte

Geh nicht so wie Du gehst
Das Wiederkommen
War noch immer
Das Schönste das wir hatten

Entfalte Dich
Schließ Dich auf
Ich kann unsren Schlüssel
Nicht mehr finden

Nein das wars nicht
Es ist noch immer
Was mit uns
In uns war

Nichts wird vergehn
Wenn Du vergehst
Es wird bleibend
Sich von Dir ablösen

Auch das Verborgne
Wird ohne Dich im Raum stehn
Und ich in Tränen
Daneben
 
Lieber Walther,
Getrennte hinterlassen gegenseitig immer Rätsel. Das ist hier sehr eindringlich beschrieben. Ich meine aber, ein wenig kürzer und prägnanter wäre dein Gedicht noch besser.
Herzliche Grüße
Karl
 

revilo

Mitglied
Hallo Walther mit th,
ich schließe mich good old Karl an.

Was Du verborgen hast
ist nicht geschehen
Geh nicht so
Entfalte Dich
schließ mich auf
nichts wird vergehen
das wars´noch nicht
mit uns

LG revilo
 

MarenS

Mitglied
revilos Version ist für mich zu stark gekürzt, da kommt mir das Gedicht und seine vielfältige Aussage zerstrichen vor. Hier und da könnte man etwas wegnehmen, straffen, Walther. Ich stelle mir drei bis vier Strophen vor.
Inhaltlich gefällt es mir sehr gut, ein wehes (gibt es das Wort? Wenn nicht dann jetzt.) Thema gut in Worte gefasst, wenn auch etwas langatmig.

Grüße von Maren
 

Walther

Mitglied
Hallo Karl, hallo Oliver, hallo Maren,

danke für Eure Anmerkungen. Dem Text liegt ein Muster zugrunde, das ich kurz beschreiben darf.

So ist der Bezug in S1 das Verbum "wissen", in S2 das Verbum "gehen", in S4 das Verbum "sein", S3 thematisiert "schließen/Schlüssel", in S5 das Verbum "vergehen", in S6 das Wort "im Raum stehen". Wobei S5 Bezug auf S2 nimmt (gehen/ver.gehen) und in S6 das "Verborgne" wieder aufgegriffen wird, womit sich der Kreis schließt. Auch hier schimmert im Wort "Verborgen" dessen Bedeutungsvielfalt durch.

Immer aber geht es um Beschreibungen von Trennungen, getrennt sein, sich trennen.

Theoretisch könnte ich S3 streichen. Dann würde zwar eine für mich wesentliche Aussage wegfallen, aber der Rest hätte immer noch ein schlüssiges Konzept. Alle andere Bestandteile sind konstitutiv, weil sonst das Gebäude zusammenstürzt. S3 könnte man als Eingangsvorbau oder Erker im Schlafzimmer bezeichnen, wenn man im Bild das Hauses bleibt. Das Gedicht sähe dann so aus:

Was Du verborgen hast
Ist wie nicht geschehn
Willst Du nicht wissen
Was ich wissen könnte

Geh nicht so wie Du gehst
Das Wiederkommen
War noch immer
Das Schönste das wir hatten

Nein das wars nicht
Es ist noch immer
Was mit uns
In uns war

Nichts wird vergehn
Wenn Du vergehst
Es wird bleibend
Sich von Dir ablösen

Auch das Verborgne
Wird ohne Dich im Raum stehn
Und ich in Tränen
Daneben

Nun kann ein solcher Text, das hat ein Vers libre als stetig innewohnendes Risiko, auch fulminant scheitern. In einem solchen Fall würde ich es eben wieder löschen. Das geht hier ja so schön, und angesichts der vielen Einträge würde dieser nicht wirklich "fehlen". ;)

Lieben Dank und Gruß

W.
 
S

Spaetschreiber

Gast
Lieber Walther, jetzt wirst du mich bestimmt verkloppen wollen. Egal. :)

Ich hab mal ein wenig zusammengestrichen und umgebaut.
So empfinde ich diesen kleinen nachdenklichen, gedachten Monolog.
Wenns Käse ist: "entf."


Getrennt

Geh nicht so wie Du gehst
Das Wiederkommen
War doch noch immer
Das Schönste das wir hatten

Nichts wird vergehn
Wenn Du vergehst
Es wird bleibend
Sich von Dir ablösen

Nein das wars nicht
Es ist noch immer
Was mit uns
In uns war

Auch das Verborgene
Wird ohne Dich im Raum stehn

Und ich in Tränen daneben
getrennt


LG
Tom
 
H

Heidrun D.

Gast
Ja, @Tom

so wäre es traumhaft schön *lächel.

LG Heidrun
 

Walther

Mitglied
Hi Tom,

das ist eine gute Idee, die etwas für sich hat. :) Im Übrigen "prügle" ich bei sachlichen Vorschlägen nie um mich. :cool: :D.

OK, ich habe das oben umgebaut, allerdings ein wenig anders, als Du das gemacht hast. So sieht es wirklich besser aus, und jetzt verstehe ich auch die Hinweise der anderen besser. Manchmal steht man eben auf der Leitung. ;)

LG W.
 

Walther

Mitglied
Getrennt


Geh nicht so wie Du gehst
Das Wiederkommen
War doch noch immer
Das Schönste das wir hatten

Nichts wird vergehn
Wenn Du vergehst
Es wird bleibend
Sich von Dir ablösen

Nein das wars nicht
Es ist noch immer
Was mit uns
In uns war

Das immer Verborgne
Wird ohne Dich im Raum stehn
Und ich in Tränen
Still daneben
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

seit gestern Abend brüte ich über Deinem Text und bin zu keinem Resultat gekommen. Aber manchmal ist alles gaz einfach.

Dass Dich die ziemlich feste Strophenform ein wenig zur Weitschweifigkeit verführt hat, hatte ich auch gesehen. Dass da viele gute Dinge drinstanden, die man nicht einfach hinwegnehmen konnte, habe ich ebenfalls gesehen.

Die Sache durch Umstellen neu aufzurollen, darauf bin ich nicht gekommen. Das hat Tom jetzt sehr schön für Deinen Text hier vollzogen, finde ich.

Hach, mir schlägt immer das Herz höher, wenn ein Text"gerettet" werden konnte.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

ja, ich bin dankbar für die Tips, die am Ende durch das beherzte Redigieren von Tom den Knoten gelöst haben, in den sich mein Denken verwurstelt hatte.

Das ist die Textarbeit, die wir alle pflegen sollten. Und darauf könnten wir dann zurecht stolz sein, Autor UND Kritiker.

Lieber Gruß

W.
 

revilo

Mitglied
PS,lieber Walther: ich habe spontan und radikal gekürzt, um eine Diskussion zu entfachen, was offensichtlich gelungen ist. Mir war klar, dass mein Tun einer lyrischen Vergewaltigung gleichkommt. Es regte sich sofort (beabsichtigter ) Widerspruch. Hat Spaß gemacht! LG revilo
 

Walther

Mitglied
Lieber Oliver,

aif dieser Weise kam das Problem des Texts auf den Tisch. Unda dafür danke ich Dir!

Gruß W.
 
H

Heidrun D.

Gast
Jottseidank, Walther,

nun isses noch richtig schön geworden. - Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen:

Getrennt


Geh nicht so wie Du gehst
Das Wiederkommen
War doch noch immer
Das Schönste das wir hatten

Nichts wird vergehn
Wenn Du vergehst
[strike]Es wird bleibend
Sich von Dir ablösen

Nein das wars nicht
Es ist noch immer[/strike]
Was mit uns
In uns war

Das immer Verborgne
Wird ohne Dich im Raum stehn
Und ich in Tränen
Still daneben


Erleichterte & liebe Grüße
Heidrun
 

revilo

Mitglied
Genau, liebe Leute: Es geht hier nicht um Personen, sondern um das Produkt! Und das ist gut so! Walther schmeißt uns einen Brocken hin, wir kauen und Walther verdaut im positiven Sinne! KLAAAAAAAAAAASSSSSSSSSEEEEEEEEEE! LG revilo
 

Walther

Mitglied
Hallo Maren,

lieben Dank. Wenn man bereit ist, Anregungen aufzunehmen, klappt es häufig, aus einer Baustelle noch ein ordentliches Haus hinzubekommen.

Gruß W.
 



 
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