Gleis drei

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Meral Vurgun

Mitglied
Gleis drei


die Träume waren aufrührerisch
als wären sie tollwütig
wie das Brüllen eines wilde Löwen
wie das wiehern einer Stute
in meine Brust steckte die Sehnsucht
ich lief
in den dritten Gleis

obwohl ich auf Niemanden wartete
wie verrückt wartete ich auf
den Zug um neunzehn Uhr vierzig
doch es hatte keinen Sinn
aber suchte ich
zwischen den fremden Blicken
ein bekanntes Gesicht
ein paar bläuliche Augen nach
habe nicht gefunden

danach kehrte ich wieder zurück
ohne dich
allein
sogar selbst ohne mich

ich schaute meine Hände an
zwei minus eins gelich
“ich” sagte Arithmetik
und eins plus eins gleich Liebe
nun war aber mein Wunsch
dass ich auch meinen Namen vergesse

ich weiss
wenn ich in der Kneipe einen Wein getrunken hätte
wäre ich tot gewesen...



03.02. 2007
 



 
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