Heilig Abend

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Druidencurt

Mitglied
Unbehaglich
hock ich hier
weil ich mir den
Arsch weg frier
und so seh ich
buntes Treiben
nichts für mich
das glaube mir

Mit Zunge lecken
suchen Leute
schöne Beute
mit der Hand
kleine Leute
und auch Recken
mit mir Penner
nicht verwandt

Schräge Blicke
manche pfeifen
hektisch’s raufen
hin und her
gierig greifen
sie die Stücke
um zu kaufen
immer mehr!

In
ein paar Stunden
kann’s kaum fassen
Tausend gehen
dort hinein
alle Kassen
klingeln Kunde
guten Umsatz
muss so sein!

Glühweinhütten
Würstchenstände
an der Ecke
wird gezecht
zitternd bitten
meine Hände
schaut nur her
mir geht
es schlecht!

Heilig Abend
ja
soll’s geben
das erreicht noch
mein Verstand
mit dem Klimbum
muß ich nicht leben
stink besoffen
kipp ich um...
 
T

Traube

Gast
Das Weihnachtsmahl

So sehe ich die bittere Seite der Medaille,
aber verbunden sind sie dennoch, die Seiten,
auch wenn nur, durch einen schmalen Grat.



Das Weihnachtsmahl


es bot sich einst ein Engelskind
hinab, als Mahl zur Gabe ,
am Rockefeller Center dar,
der großen Tannesage

Tausende toben
laben sich tosend,
der Randzweck gerbt
alle Mittel tot,
in Hände befleckt
gereininigt zersetzt,
der Schandfleck färbt
alle Kittel rot….

….gesteinigt, nicht zu letzt,
bot der Anblick , der verletzt…….

erfüllte Gesichter und Seelen

verhüllte Lichter die schwelen

denn es ist wie es ist,
Engel können nicht wählen
sie sind, ein Opfer für Opfer.


Traube.
Auch dir ein Frohes Fest.
 

WiTaimre

Mitglied
Mir - ist er heilig

Mir - ist er heilig

Mir ist er heilig, dieser Abend,
etwas "zum Spinnen" fein / - "erquickend und labend" ? / - muss er auch wohl nicht sein.
Nur "Luxus und Lilie" - / hat dies jemand versprochen?
War da nicht die Familie / in die Höhle gekrochen?

- Tja - der Bock war noch da / wie mir scheint -
und er meckerte lauthals, / damit er nicht weint.

In der Höhle ein Stall / wie für Ziegen, ich weiss,
doch in so einem Fall / roch man selber nach Schweiss
- alle Schafe im Felde / die Hirten dabei -
ach, sogar mit 'nem Gelde / ist man gar nicht mehr frei.

Doch was kann man da machen / soviel Kinder zugleich !
Keinem war hier zum Lachen / ob er arm oder reich.
Leben draengt sich empor / und sein Weg ist nun weich
- zwaengt sich raus und hervor / und wenn "Jetzt", dann sogleich

Muetter sterben auch dran / Rachels Grab ist ganz nah
- sei gewiss, Frau und Mann, / dass Maria es sah.
Doch zunaechst mal dies Kind / - keiner haelt's nun noch auf:
- "Oh Josef, geschwind!" / - "Ja, Maria - komm, lauf!"
- und schon kommt auch der Regen / in das Heilige Land,
regnet "platz!" in den Wegen
- doch ein Ob-Dach man fand.

Kaum geboren - begruesst
- auch bewundert sogar, / waehrend weiter es giesst
- und schon droht' Mordgefahr.
Etwa 200 Kinder - ! - / auch die besser bedacht' -
brachte um dieser Schinder / nach der Heiligen Nacht.
Waren viel grad geboren - / hatten Herberg' und Betten,
das war schneller erkoren, / doch das konnt' sie nicht retten.

Das im Stall-Notquartier / - in der Not stehn die Armen ganz vorn
- selbst an das wurd' gedacht - / war inzwischen schon fort
- ja, das ist nicht mehr hier
- der Koenige umstaendlich Kommen hat sie alle verlor'n
Grad inmitten der Nacht / - ohne Bett, ohne Haus, ohne Ort

Esel stapft' durch den Schlamm - / schwach ein Gellen im Ohr
- an Mutter Rachel vorbeischwamm
- all das Blut quoll hervor -

Sag, war war denn nicht "heilig" daran?
- "heilig" besagt doch: Gib Acht!
- komm zum Ort nicht zu arglos heran !
- was haettest Du denn gemacht?

Dieses Kind, spaeter Lehrer als Mann, / wurde doch noch gefangen
- Schinder haben Geduld, ab und an - / und am Pfosten tot-gehangen:
Kaiser, Koenig ? - "schon genug da" - / "Staatsraison" wird das benannt
- und das war's - das "weiss man ja". - / Stets ein Opfer so sich fand.

Doch da war's ja nicht sein Ende - / darum freut man sich schon vor,
sucht mal Spass, mal nur "Gelaende", / gilt auch gern mal als Tor,

An sich wird nun ja gebetet, / wenn man's weiss, das mit dem Kind
- kommt Familie und redet - / weiss man's nicht, wie man es find't ?
klar, man kauft auch Sympathie, / wenn man kauft und was verschenkt,
Menschen haetten dies sonst nie - / wenn man daran auch mal denkt.
Weihnachtsmaenner, Wichtel, Engel - / was soll dran ein Fehler sein?
- sehn doch manche aus wie "Bengel" / - nur andere dagegen "fein"

Arme haben heut ihr Fest / - ja wenn nicht dies - wann dann?
Keinen man alleine laest - / dies gibt doch Arbeit, weil's das kann.
"Froehlich klingeln - viele Kassen !" - ? / - Das ist Lohn, und also Brot
- sowas muss man gar nicht lassen, / denn erst recht kaem dann die Not.

Richtig Arme geben sogar weiter / - sei es Brot oder Stroh -
denn auch das noch macht heiter / - noch was zu teilen macht froh.
Richtig Arme saufen heut mal nicht sich zu - / denn sie brauchen diese Nacht,
sie hat der "Trubel der Welt" um den "Schuh" / - oder Stiefel - auch darauf gebracht.

Diesen "Schuh", zieh Du an / - geh in ihm Du, ein paar Schritt'
in den Spuren dieses Kinds dann / - mach doch einfach Du mal mit!

Erstmal tat das Kind gar nichts als da Sein / - und ein Kind war noch jeder im Leben
darum seh'n sich Familien im Schein - / und in Wahrheit soll es das auch geben -
- und das Leben heisst Tod / - irgend-einmal trifft's jeden, noch immer
ist nur, weil man lebte, Ja-Not ! - / daher auch Traenenschimmer,
wenn die Reihen sich lichten / - grad auch dann: so ein Kind,
"Wieder-wird-einer-leben"-Geschichten / mit dieser Nacht verbunden sind.

Tja - der Bock war noch da, / wie mir scheint / - und er meckerte lauthals
- damit er nicht weint ?

mfG - und gute Feiertage - WiT
 



 
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