Herbstatem

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Fledder

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Herbst

Der Herbst malt kleine Sonnenuntergänge auf Blätter im Meer des Baumes.
Sie wiegen sich im kalten Wind wie Wellen mit Schaumkronen im Morgennebel. Fahles Sonnenlicht fällt durch das bunte Laub wie Sonnenstrahlen durch die Wolken. Feucht glitzert der Tau und spiegelt die Farben tausendfach wider. Es ist melancholisch still – die Natur ist müde und verabschiedet sich mit bunten Farben vom Sommer.

Hier und da löst sich ein Blatt und wird vom Wind dahin getragen, wo es am Boden mit anderen Blättern leise knisternd hierhin und dorthin geweht wird. Bizarre Lichtspiele entstehen, wenn die Sonne durch das nun karge Geäst fällt, wo es vorher noch mit bunten Blättern geschmückt war. Ein letztes Mal spielt der Wind die Musik, bis das letzte Blatt vom Baum gefallen ist. Die bunten Blätter tanzen im Kreis bis sie sich endgültig müde und schwer zu Füßen des Baumes zusammenfinden. Kleine Sonnenuntergänge am nackten Gerüst des Baumes.

Stolz liegen sie dort bei ihrem Baum, decken ihn warm zu, der, der ihnen Kraft gespendet hat. Nun dürfen sie ihm Wärme spenden, die Kälte von ihm abhalten und seine Wurzeln liebevoll bedecken. Sie werden ihre Schönheit verlieren und welken, während dessen der Baum schlafen kann – in der Gewissheit auf ein neues Jahr. Er merkt nicht, wie starker Wind ihn erbeben lässt, wie sich Schnee auf jedes seiner Ästchen setzt und wie oft Krähen versuchen, ihn lauthals zu wecken. Er träumt von saftigem Grün, warmen Regen und hellem Sonnenlicht. Er träumt von Vögeln, die seine Krone mit Nestern schmücken.

Alles hält den Atem an – es ist still.
Das Warten beginnt...
 

Uschka

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Hallo Fledder. Na, ein bischen mehr Schwung würde die Geschichte mehr auf leben lassen. Es fehlt meiner Meinung nach mehr dynamik.
Herzlichst Uschka
 



 
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