Herbstgrausen

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brehb

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Herbstgrausen

Wo gestern Spatzen tschilpten
frech fröhlich im Rauschen
satten Blattwerks das chlorophyllgeschwängert
dort schwarzwäldisch abgründig tief
hier mecklenburgisch leuchtend hell
sein Grün verschwendete an Jeden

herrscht heute grauses Elend
lässt nicht nur Vögel schweigen
schrumpft der sonst endlos hohe Himmelsdom
zu Hütchenspielers mickrig Hütchen
darunter frei zu atmen
wird ein krösend Krächzen

das ungehört und folglich wenig taugt als Bitte
den Erdball anzuschieben
auf seiner Bahn um das Gestirn
aufdass die Zeit in Grau
nicht die ihr angestammte Elle währe
und morgen schon die Spatzen wieder sängen

drum bleibt
sich in der Kunst zu üben
des Überwinterns
 

Tula

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Hallo

Wer wagt, sollte eigentlich gewinnen. Für mich ist Text ok, setzt auf Humor, ohne dabei albern zu werden, wobei dann einige Wendungen etwas ungeschickt erscheinen bzw. übertrieben (das grausige Elend und die Hütchenspieler).
Nichtsdestotrotz ein frisches Lüftchen in unserer verstaubten Ecke.

LG
Tula
 



 
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