Herbsttraum

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Vera-Lena

Mitglied
Herbsttraum

Das grüne Blatt fühlt sich entzückt
orangefarben ausgeschmückt.
Ein Sturm reißt es von seinem Baum,
weht es hinfort zum Waldessaum.
Dort schmiegt es zärtlich sich in Erde,
dass etwas Neues wieder werde
und wünscht sich jetzt schon halb im Traum
das nächste Mal an seinen Baum
an eine allerhöchste Stelle
zu rascheln dort gleich einer Schelle.
Musik holt es vom Himmelsbogen,
wenn es mit Sonne vollgesogen.
Auf diese Weise kann es scheiden
getrost, voll Hoffnung, ohne Leiden.
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

diese Stelle hier verbaut mir gerade etwas den Zugang zu deinem Gedicht:

und wünscht sich jetzt schon halb im Traum
das nächste Mal an seinen Baum
an eine allerhöchste Stelle
zu rascheln dort gleich einer Schelle.
Also konkret meine ich das Bild: rascheln wie eine Schelle

Bei Schelle war meine spontane Assoziation Glocke / Klingel. Aber, wie ich gerade gelernt habe, gehts als Schelle auch etwas leiser: kleines, kugelförmiges, mit einem Schlitz versehenes Glöckchen. Aber selbst dann will mir das Rascheln nicht so recht einleuchten.

Könnte es vielleicht in diese Richtung gehen:

und wünscht sich jetzt schon halb im Traum
das nächste Mal an seinen Baum,
um dort, an neuen Lebens Schwelle,
zu rascheln an der höchster Stelle.


lg wüstenrose
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Wüstenrose,

danke für den sehr guten Tipp. Auch ich war mit dem Wort "Schelle" nicht so ganz zufrieden. Gerne übernehme ich Deinen Vorschlag.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Herbsttraum

Das grüne Blatt fühlt sich entzückt
orangefarben ausgeschmückt.
Ein Sturm reißt es von seinem Baum,
weht es hinfort zum Waldessaum.
Dort schmiegt es zärtlich sich in Erde,
dass etwas Neues wieder werde
und wünscht sich jetzt schon halb im Traum
das nächste Mal an seinen Baum,
um dort, an neuen Lebens Schwelle,
zu raschen an der höchsten Stelle.
Musik holt es vom Himmelsbogen,
wenn es mit Sonne vollgesogen.
Auf diese Weise kann es scheiden
getrost, voll Hoffnung, ohne Leiden.
 

wüstenrose

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

freut mich, dass ich was beitragen konnte.
Dein schönes Gedicht handelt vom Vergehen und der Wiederkehr. Die lyrische Stimme, aus dem Blatt heraus sozusagen, hadert nicht, sie lässt sich gerne fallen und fort treiben vom Wind, im Vertrauen auf Wandlung und Erneuerung.
Hier die Schwäche und das Sterben, dort die Dankbarkeit und die Zuversicht; das wird für mich als Leser sehr greifbar und berührt!

einen schönen Herbsttag wünscht
wüstenrose
 

Vera-Lena

Mitglied
Danke, liebe Wüstenrose,

ja, Deine Interpretation trifft den Kern. Das ist es, was ich aussagen möchte.

Dir auch einen schönen Herbsttag

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Anonymus,

danke für die gute Bewertung! :)

Einen schönen goldenen Oktober-Tag wünsche ich
mit lieben Grüßen

Vera-Lena
 



 
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