Höhepunkte, wehmütige Erinnerungen

dreistein

Mitglied
Vivoli

Da ist es schon wieder. Es verfolgt mich. Kein Sinn es zu vermeiden, es hat dich gebissen und wird nie mehr los lassen.

Diese unfassbar zauberhafte Stadt in der Mitte des Landes. Kein Traumstrand weit und breit, kein leichtes Vergnügen, dass du gesucht hast, mit genau 20 Jahren.

Harte Zeiten, hektische Tage, Monate, das Jahr das man niemandem wünscht - und dann das:

Ein Blick, ein Klang der Seele: DAS ist es, was ich immer gesucht habe.

Ziel und Zentrum vieler Träume, weil es einfach so schön ist.

Abend auf dem Piazza Michelangelo, das Panorama der sinkenden Sonne über dieser Uralten Silhouette. Der Arno, die Vielfalt Phantastischer Baudenkmäler, der blutrote Wein, die grünen Katzenaugen Sara\'s.
Romantische Gässchen, unzählig und nie mehr loslassend.

Alles strahlt dich an und lässt unausgesprochen den Gedanken überall scheinen: „Sowas hast du noch nicht gesehen, erlebt, besser wird es nie und du wirst mich niemals vergessen!!!\"

Ja, klar. Kein Widerspruch regt sich.

Und dann ist da das Eis. Einmalig, unbeschreiblich. Vielleicht so: ich esse selten Eis. Warum auch? Als Kind mochte ich das, habe danach gelechzt. Aber irgendwann ist es vorbei, wie die Kindheit.
Plötzlich und unerwartet interessiert mich das nicht mehr, dafür andere, so viel reizvollere Dinge, Menschen, Momente, Erfahrungen um so viel mehr.

DAS Eis also. Irgendwer schleift uns dahin, ein weißer, kleiner unauffälliger Laden, in einer unauffälligen Seitenstraße.

Was ist das denn für ein Name, klingt wie das Stadion von Alemannia Aachen, die alte Bruchbude, oder der Park von Kopenhagen. Weit entfernt.
Halt die Klappe, probier mal und schiebt mir einen Löffel weißes Etwas in den Mund... Und dann... ist Nichts mehr wie es je war.

Spinnst du, was ist das?

Nicht die Frage nach der Sorte stellt sich. Die Geschmacksrichtung, welche auch immer es sein soll, verschmilzt mit dem Nervensystem im Moment des ersten Kontaktes. Wie ein elektrisierender Kuss setzt dieses Eis sämtliche Sinne unter Höchstspannung..

Was ist das denn? Mehr davon, ich muss das Zeug haben. Welche Sorte? Vollkommen egal, aber bitte kübelweise. Ich will zum Eisklumpen werden!! Lääähääcker, ein Wahnsinn, das ist so unwahrscheinlich.

Soweit so gut.

Nur zwei Jahre nach dieser Woche voller sündhafter Zügellosigkeit zieht es mich wieder an diesen Ort der Erfüllung. Nur ein kleiner handbeschriebener Zettel lacht mir höhnisch ins die entsetzte Fratze: Im August geschlossen!!! Chiuso!

Im Monat meisten Touristen schließt eine Eisdiele. Unfassbar. Ein Versehen? Nein, 6 Jahre später erneuert sich diese bittere Erfahrung.
Bis heute ist dieser Ort der Sehnsucht in unerfüllter Ferne geblieben.

Wie dumm. Andererseits: sollte manches Verlangen nicht für immer unerfüllt bleiben, oder zumindest dessen Erfüllung verzögert?
Die Enttäuschung könnte riesig sein. Ich esse kein Eis mehr, seit Vivoli, oder nur das, was die anderen so nennen, aber nicht gerne.
Es ist ein Nichts, im Vergleich.

Will ich zurück? Nicht vor September, nie mehr.
 

dreistein

Mitglied
Vivoli

Da ist es schon wieder. Es verfolgt mich. Kein Sinn es zu vermeiden, es hat dich gebissen und wird nie mehr los lassen.

Diese unfassbar zauberhafte Stadt in der Mitte des Landes. Kein Traumstrand weit und breit, kein leichtes Vergnügen, dass du gesucht hast, mit genau 20 Jahren.

Harte Zeiten, hektische Tage, Monate, das Jahr das man niemandem wünscht - und dann das:

Ein Blick, ein Klang der Seele: DAS ist es, was ich immer gesucht habe.

Ziel und Zentrum vieler Träume, weil es einfach so schön ist.

Abend auf dem Piazza Michelangelo, das Panorama der sinkenden Sonne über dieser Uralten Silhouette. Der Arno, die Vielfalt Phantastischer Baudenkmäler, der blutrote Wein, die grünen Katzenaugen Sara\'s.
Romantische Gässchen, unzählig und nie mehr loslassend.

Alles strahlt dich an und lässt unausgesprochen den Gedanken überall scheinen: „Sowas hast du noch nicht gesehen, erlebt, besser wird es nie und du wirst mich niemals vergessen!!!\"

Ja, klar. Kein Widerspruch regt sich.

Und dann ist da das Eis. Einmalig, unbeschreiblich. Vielleicht so: ich esse selten Eis. Warum auch? Als Kind mochte ich das, habe danach gelechzt. Aber irgendwann ist es vorbei, wie die Kindheit.
Plötzlich und unerwartet interessiert mich das nicht mehr, dafür andere, so viel reizvollere Dinge, Menschen, Momente, Erfahrungen um so viel mehr.

DAS Eis also. Irgendwer schleift uns dahin, ein weißer, kleiner unauffälliger Laden, in einer unauffälligen Seitenstraße.

Was ist das denn für ein Name, klingt wie das Stadion von Alemannia Aachen, die alte Bruchbude, oder der Park von Kopenhagen. Weit entfernt.
Halt die Klappe, probier mal und schiebt mir einen Löffel weißes Etwas in den Mund... Und dann... ist Nichts mehr wie es je war.

Spinnst du, was ist das?

Nicht die Frage nach der Sorte stellt sich. Die Geschmacksrichtung, welche auch immer es sein soll, verschmilzt mit dem Nervensystem im Moment des ersten Kontaktes. Wie ein elektrisierender Kuss setzt dieses Eis sämtliche Sinne unter Höchstspannung..

Was ist das denn? Mehr davon, ich muss das Zeug haben. Welche Sorte? Vollkommen egal, aber bitte kübelweise. Ich will zum Eisklumpen werden!! Lääähääcker, ein Wahnsinn, das ist so unwahrscheinlich.

Soweit so gut.

Nur zwei Jahre nach dieser Woche voller sündhafter Zügellosigkeit zieht es mich wieder an diesen Ort der Erfüllung. Nur ein kleiner handbeschriebener Zettel lacht mir höhnisch ins die entsetzte Fratze: Im August geschlossen!!! Chiuso!

Im Ferienmonat August, wenn Florenz von Touristen überschwemmt wird, die nach Abkühlung gieren, schließt eine Eisdiele. Unfassbar. Ein Versehen? Nein, 6 Jahre später erneuert sich diese bittere Erfahrung.
Bis heute ist dieser Ort der Sehnsucht in unerfüllter Ferne geblieben.

Wie dumm. Andererseits: sollte manches Verlangen nicht für immer unerfüllt bleiben, oder zumindest dessen Erfüllung verzögert?
Die Enttäuschung könnte riesig sein. Ich esse kein Eis mehr, seit Vivoli, oder nur das, was die anderen so nennen, aber nicht gerne.
Es ist ein Nichts, im Vergleich.

Will ich zurück? Nicht vor September, nie mehr.
 



 
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