Hoffnung in 10 Zeilen

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Duisburger

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Hallo VirtuElle,

dein werk hat einen schönen klang, doch den reimen fehlt es am hörbaren rhytmus. Dies liegt in erster linie an den unterschiedlichen silbenlängen. Da solltest du noch mal nachbessern.
Inhaltlich kann ich dir folgen, auch wenn die thematik überbedichtet ist.
Was mir weniger gefällt sind die doch sehr abgegriffenen wendungen:

Erinnerungen – bitter-süße:
zärtliche Blicke, innige Küsse.
Ein tiefer Stich ins kalte Herz
und wieder dieser wilde Schmerz.
Träume der Vergangenheit;
lass’ sie los, es kommt die Zeit
Da musst Du in die Zukunft sehn’
Und Deinen Weg alleine gehn’.
Erinnerungen bleiben, Tränen schwinden.
Du wirst eine neue Liebe finden.
Da fehlt es an eingängigen bildern und schönen methapern. Du hast hier leider nur abgegriffenes neu arrangiert. Da ist dann leider nichts, was mir in erinnerung beliben würde. Nur ein weiteres herz-schmerz-gedicht, welches in der masse untergeht.

lg
duiburger
 

VirtuElle

Mitglied
Hallo Duisburger;
danke für die negative Kritik - ich wäre erschüttert gewesen, wenn jemand es für wirklich gut befunden hätte.
Ich bin noch "neu" hier und freue mich über den hohen Anspruch, der in der LL zu herrschen scheint.
Das Gedicht ist übrigens 11 Jahre alt - das Schreiben hat mir damals über meinen ersten heftigen Liebeskummer hinweggeholfen. Was Du gelesen hast, sind also die jungen und einfachen Worte eines jungen Mädchens.

LG von VirtuElle
 

Duisburger

Mitglied
Ich nehme das jetzt mal so hin und glaub dir einfach mal die geschichte mit dem alten werk.
Doch was soll dieser "testballon"?
Ehrlich gesagt ist mir die zeit zu schade für solche spielereien. Im übrigen definiert sich das "hohe niveau" der ll nicht durch meine kommentare.

duisburger
 

VirtuElle

Mitglied
Ich hatte es lediglich wieder gefunden - und mich daran erinnert, wie ich früher derartige Gefühle ausgedrückt habe -in Bildern - teilweise kitschig
"Erinnerungen – bitter-süße:
zärtliche Blicke, innige Küsse.
Ein tiefer Stich ins kalte Herz
und wieder dieser wilde Schmerz."

Tut mir leid, dass Du es als Testballon emfunden hast - ich bin nur noch ein wenig unsicher.
Eine "Neufassung" lässt sich noch nicht in Worte fassen.
 

Walther

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Hallo Virtuelle,

hier geht es um aktuelle Werke und deren Diskussion. Gemeinsam wollen wir unsere Texte verbessern.Wenn Du unsicher bist, dann ab in die Schreibwerkstatt damit.

Zum Text selbst darf ich einige Anmerkungen machen. Der Liebesgedichte zarter Schmelz! Ist auch hier zu bewundern. Es muß, wie ich finde, erlaubt sein, sich dabei auch im Fundus der vielen anderen Herzschmerzgedichte zu bedienen. Letztlich kommt alles wieder, und das Internet macht die Sache ja nur noch schlimmer, seien wir ehrlich. Irgendwann werden wir dastehen und feststellen, das hat doch alles irgendeine/r schon einmal geschrieben.

Zum Text. In der Tat ist das Metrum holprig, damit ist gemeint, daß die Zahl der Silben der sich reimenden Verse nicht gleich ist (wobei zur ganzen Thematik ja dann auch noch der Rhythmus, also die Hebungen und Senkungen hinzukommen). Da es viele solche kleineren (und größeren) Holperer gibt, schlage ich vor, daß Du Dir den Text vorliest und dabei die Silben auf dem Papier "durchzählst". Mache ich selbst immer, bevor ich was poste (und verhaue mich dann immer noch gelegentlich, aber seit ich das tue, ist die Zahl der Holperer um ca. 500% gesunken).

Zum Inhalt. Ich will nicht verhehlen, daß ich kein Freund von zuviel Textkonserve bin, und Liebesgedichte haben immer etwas Schmonzettenhaftes an sich, die meisten jedenfalls. Bei der/dem Angebeteten erzeugen sie dennoch gerade deshalb ihre Wirkung, nämlich glänzende Augen. Große Gefühle verarbeiten auch die Enttäuschten immer mit großen Worten - und da die Liebe etwas ewig Wiederkehrendes hat, sind der Originalität wegen der klar sichtbaren Abnutzung der verwandten - und tradierten! - Bilder Grenzen gesetzt (s.o.). Da nicht nur ich dabei auch immer ein wenig in den Schmalztopf greife, sollten wir hier Gnade vor Recht ergehen lassen.

Was nicht heißt, daß Originalität der Sprachbilder nicht ein wesentliches Qualitätsmerkmal guter Lyrik wäre. Aber an dieser Stelle sollten wir erst einmal die Technik diskutieren, an der viel zu verbessern wäre.

Was ich sagen will: Es ist noch einge Feinarbeit zu leisten, damit sprachlich ein brauchbarer Text daraus wird. Daher gibt es von mir auch keine Benotung, weil ich der Auffassung bin, daß der Text durchaus noch viel besser werden könnte, wenn man sich ein wenig Mühe damit gäbe.

Ich wünsche Dir also und allen frohes Dichten und Werken und verbleibe

mit den allerbesten Grüßen

W.
 



 
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