Holzfällergespräch

Holzfäller:
Zu dir bin ich gekommen, alt bist du mein Baum.
Die Äste voll mit Blättern, Blüten wunderschön!
Ich sah dich ganz verschwommen, jüngst in meinem Traum.
Tut gut dich klar zu sehn, doch nun musst du wohl gehn.

Baum:
Ich trage Wurzeln, viele, bleibe lieber stehn.
Warum mein lieber Freund, will jemand mich behaun?
Ich kann in alledem wovon du sprichst nicht sehn,
warum du mich nicht willst, bedeute ich dir kaum?

Holzfäller:
Das „Kaum“ musst du verstehn, denn du bist mir im Weg.
Der Körper deiner Früchte, Stamm der dich grad trägt,
wirft Schatten in den Garten, darum muss er fort.

Baum:
Du kannst mich doch beschneiden: kahler Ästemord,
das würd ich überleben, wäre das ein Wort?

Holzfäller:
Mein Baum der Möglichkeiten, ja ich glaub das geht!

Holzfäller:
(schlägt)