Hundeblick

Ein Hund hat
meistens einen Preis.
Kennt auch nicht bunt,
nur schwarz und weiß.

Und doch sitzt er auf reichen Schössen,
riecht an Verborgnem und an Blössen,
bis einer schöner riecht als er,
dann braucht die Gattin ihn nicht mehr.

Im Tierheim traurig angekommen,
von den Gerüchen ganz benommen,
schaut er zurück und denkt zur Stund:
Ich säh sie gern noch einmal bunt.

JeanJeudi

Lb. Hans Donnerstag,

Dein Gedicht habe ich gelesen, und ich heiße Dich recht herzlich willkommen auf der grünen Reimwiese. Leider habe ich das, was Du sagen willst, nicht so ganz verstanden, was an mir liegen mag.

Mich freut, daß bei Dir das Metrum stimmt und der Rhythmus. Es macht Spaß, einen Neuankömmling zu finden, der diese Fertigkeiten schon mitbringt. Das erspart viel harte Debatten, die ich nicht mehr sehr gerne führe und das auch am liebsten inzwischen anderen, die das viel besser können als ich, überlasse.

Ich wünsche Dir frohes Dichten und Werken bei uns. Mit der Textarbeit ist das etwas sehr Eigenes: Nur wer selbst mitarbeitet, als Kommentare bei anderen postet, die über das reine Lobhudeln hinausgehen, kann auch erwarten, selbst Kommentare, also Rückkopplung, zu erhalten.

In diesem Sinne das Beste für Dich bei uns.

Lieber Gruß W.

Vom Verzehr eines Metronomen und eines Reimlexikons ist dringend abzuraten, wirkt es sich doch negativ auf die Verdauung und somit auf das gesamte Wohlbefinden aus. Gehaltvolles kann unter Umständen gar nicht mehr vertragen werden. Ein Ausweichen auf leichte, inhaltsarme Kost ist symptomatisch. In schlimmen Fällen ist eine dauerhafte Verschlechterung der Grundstimmung und eine Überreiztheit des Patienten festzustellen.

s.o.

Lieber Jean Jeudi,

ich finde Dein Gedicht gut beobachtet.
Ich wünsche Dir weitere interessante Einfälle.

Liebe Grüße
Helmut

Lieber Walther,

hab herzlichen Dank für das Willkommen und Dein Lob meiner in technischer Hinsicht. Ich denke immer wieder, dass ein kleines "Stolpersteinchen" (oder auch zwei) im Metrum durchaus "erträglich" ist, wenn nicht gar aufreizt.

Hab ebenso Dank für Deinen Hinweis auf eine, aus meiner Sicht, durchaus wichtige kritische Rückkopplung bzgl. der Werke anderer AutorInnen. Ich wollte gern zu seelenstimmes "Musik schmecken" etwas antworten, besann mich jedoch mich besinnen zu wollen. Ich werde solches tun, wenn ich ein wenig vertrauter bin.

Und, finalement, finde ich es unwichtig, ob Du etwas mit diesem Inhalt anfangen kannst. Lass Dir die Freude an Metrum und Rhythmus einstweilen genügen. Ich bin sehr erfreut, dass Du es gelesen und geantwortet hast und danke dafür.

p.s. Ein netter Versuch, aber mein Pseudonym verträgt sich nur mit dem wunderbaren Französisch und auch mit dem Englischen.


Lieber helmut ganze,

ich freue mich sehr über "weitere interessante". Vielen Dank!

JeanJeudi

Salut Jean,

c'est moi, encore une fois.

Ich freue mich wirklich, dass du der Lupe beigetreten bist, denn du suchst dir wirklich merkwürdige Themen für deine Gedichte aus - und das meine ich sehr positiv ! Mir gefällt auch der sexuelle Unterton, gemixt mit einer Portion Nonsense-Lyrik: interessante Kombination!. Freue mich schon auf Weiteres von dir.

Übrigens, laut Wikipedia können Hunde nach neuesten Erkenntnissen sehr wohl Farben sehen, und nach Wiktionary heißt es "Schöße". Du siehst, mein Achtelwissen kommt stets aus traditionell-zuverlässigen Quellen .

Bonne nuit,
presque

Tja, die Schoßhunde, die prämierten, preisgekrönten.
Sehr hübsch süffisant, dieses Gedicht.
Auch ich bitte dich um Schöße und Blöße, einfach weil man es sonst falsch liest.

Grüße von Maren

Ein Hund hat
meistens einen Preis.
Kennt auch nicht bunt,
nur schwarz und weiß.

Und doch sitzt er auf reichen Schößen,
riecht an Verborgnem und an Blößen,
bis einer schöner riecht als er,
dann braucht die Gattin ihn nicht mehr.

Im Tierheim traurig angekommen,
von den Gerüchen ganz benommen,
schaut er zurück und denkt zur Stund:
Ich säh sie gern noch einmal bunt.

JeanJeudi

Salut presque_rien und MarenS!

Schöße und Blöße habe ich mir zu Herzen genommen und geändert. Möglicherweise ist der Hund ja sehr altmodisch und kennt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Hinsicht auf sein Sehvermögen noch nicht? Ich werde ihn bei Gelegenheit dahingehend befragen.

Vielen Dank und liebe Grüsse.

JeanJeudi