Igel, Eichhörnchen und Feldhamster

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HelenaSofie

Mitglied
Igel, Eichhörnchen und Feldhamster


Am Anfang war eigentlich nichts anders als sonst. Treffpunkt an der Buchenhecke. Wie immer war das Eichhörnchen zuerst da. Ungeduldig huschte es hin und her. „Wie lange es wieder dauert, bis die zwei erscheinen! Langsam werde ich schon müde. Können die beiden denn nicht früher kommen?“
Während das Eichhörnchen jeden Tag früh aufstand und alle Arbeiten bei Tageslicht erledigte, wurden seine Freunde Igel und Feldhamster immer erst bei Beginn der Dämmerung munter.
Endlich kamen die beiden fast gemeinsam angetippelt. „Na endlich,“ war vom Eichhörnchen zu hören.

Eine Menge hatten sie sich heute zu erzählen.
Es war Spätsommer, also langsam schon Zeit für die Wintervorbereitungen. „Mit den Vorbereitungen kann man nicht früh genug anfangen,“ meinte der Igel. „Es kann immer etwas dazwischenkommen.“ Er hatte schon Blätter und Reisig gesammelt und damit sein Nest ausgebessert und schön kuschelig im Innern ausgepolstert. Hausputz hatte er gehalten und einen Speckbauch hatte er sich auch schon zugelegt. Den brauchte er, um so lange ohne Essen schlafen zu können. „Ein bisschen Speck fehlt aber noch,“ dachte er, als er seinen Bauchumfang prüfte.

Auch der Feldhamster hatte seine Wohnung unter der Erde für den Winter schon vorbereitet. Die Gänge waren kontrolliert, Vorratskammer, Wohnraum und Toilettenraum gesäubert. Aber fertig mit seiner Arbeit war er noch lange nicht. Jetzt, wo das Getreide reif war, ging es für ihn erst richtig los.
„Zum Getreidefeld rennen, Körner sammeln, Backen vollstopfen, zum Bau laufen, Körner in der Vorratskammer ablegen, wieder zum Getreidefeld rennen, Körner sammeln, … Und das noch viele, viele Male. Muss mich beeilen, ehe die Bauern mit ihren großen Maschinen kommen. Finde danach kaum noch ein Körnchen. Ganz schön anstrengend,“ seufzte er.
Aber was sollte er sonst machen? Er brauchte eine volle Vorratskammer, um den Winter zu überstehen. Er hielt nicht wie sein Freund Igel einen andauernden Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe. Alle paar Tage wird er dann wach, isst etwas, geht zur Toilette und schläft weiter. „Würde viel lieber durchschlafen wie Igel,“ meinte er.

„Du hast es noch gut,“ sagte darauf das Eichhörnchen zum Feldhamster. „Habe mein Nest auch schon in Ordnung gebracht und abgedichtet. Bin dabei, Nüsse und Samen in der Erde zu verstecken. Ist viel anstrengender, als einfach in der Vorratskammer abzulegen. Hatte im letzten Jahr eine Menge Nüsse in Blumentöpfe vor dem Haus vergraben. Im Winter waren die Blumentöpfe weggeräumt. Mein Essen stand in der Garage auf der Fensterbank. Kam nicht mehr dran. War nicht lustig. Bin auch etwas vergesslich, weiß oft meine Verstecke nicht mehr, muss viel mehr Nüsse vergraben, als ich eigentlich zum Essen brauche. Hab oft kalte Hände und Füße im Winter. Aufwachen, Baum runter, im Schnee nach Nüssen suchen, Baum rauf, essen, wieder schlafen. Muss viel mehr rennen im Winter als du, Feldhamster. Ganz schön anstrengend. Würde viel lieber einen Winterschlaf halten wie Igel.“

„Was braucht man eigentlich, um einen richtigen, dauernden Winterschlaf halten zu können?“, wurde der Igel gefragt. „Eine dicke Speckschicht,“ war die Antwort, „und die bekommt man durch essen, essen, essen.“
Als der Igel sich später auf dem Heimweg einmal umdrehte, sah er seine Freunde noch auf der Wiese stehen. Sie schienen etwas zu besprechen. „Sonst hat das Eichhörnchen es immer so eilig nach Hause zu kommen,“ wunderte sich der Igel.

In den nächsten Tagen trafen sich die drei weiterhin an der Buchenhecke. Aber etwas war anders als sonst. Jetzt war der Igel zuerst da. Nun musste er auf die zwei anderen warten. „War noch beschäftigt,“ erklärte der Feldhamster, als er außer Puste ankam. „Hatte noch zu tun,“ entschuldigte sich das Eichhörnchen. „Seltsam, seltsam,“ wunderte sich der Igel. In den folgenden zwei Wochen war der Igel weiterhin immer der erste am Treffpunkt. Dann fiel ihm etwas auf. Das Eichhörnchen bewegte sich etwas langsamer als sonst. „ Kiefergelenk tut mir weh, kommt sicher vom vielen Nüsse knacken,“ meinte es. „Nüsse knacken? Ich denke, du vergräbst die Nüsse?“ wunderte sich der Igel. Das Eichhörnchen schien die Frage des Igels überhört zu haben. Denn es gab keine Antwort darauf. Auch der Feldhamster schien verändert. Er wirkte etwas müde und klagte über Bauchweh. Sein Bauch war auch dicker als sonst. Der Igel schaute sich die beiden einmal genauer an und meinte dann: „Ihr seid ganz schön dick geworden. Seltsam, seltsam. Beide auch noch zur gleichen Zeit.“ Eichhörnchen und Feldhamster schauten sich vielsagend „Etwas stimmt da nicht,“ dachte der Igel. „Aber was nur?“

Am nächsten Abend sollte er es erfahren. Er wartete wieder als erster an der Buchenhecke. Dann kamen sie: ein humpelndes Eichhörnchen und ein nach Luft japsender Feldhamster. Endlich erzählten sie dem Igel von Ihrem Plan. Sie wollten ebenso wie er den ganzen Winter verschlafen. Sie brauchten dann nicht dauernd aufzustehen um zu essen. Und viel essen, um genug Speck zu bekommen, schien ihnen nicht schwierig. Aber jetzt wussten sie es besser. „Geht nicht,“ jammerte das Eichhörnchen „wollte aus meinem Nest, bin den Baumstamm kopfüber heruntergekullert, konnte mich nicht mehr festhalten, bin zu schwer, Fuß verknackst. Baum hochklettern auch zu anstrengend. Muss wieder weniger essen. Wird wohl nichts aus meinem Winterschlaf,“ meinte das Eichhörnchen enttäuscht.

„Bin in einem Gang stecken geblieben,“ meinte der Feldhamster kleinlaut. „Zappelte und strampelte. War schlimm. Bin jetzt noch aufgeregt. Hab meine Wohnung nun mal unter Erde. Darf nicht zu dick werden. Muss durch die Gänge passen. Wird auch nichts aus meinem Winterschlaf.“

Obwohl die beiden Freunde dem Igel leid taten, musste er grinsen „Wie kann man nur auf so eine verrückte Idee kommen? Auch wenn wir Freunde sind, können wir nicht alles gleich machen. Ein Eichhörnchen bleibt ein Eichhörnchen und ein Feldhamster bleibt ein Feldhamster. Und ich muss einen Winterschlaf halten und ihr eine Winterruhe. Das ist nun einmal so und das wird immer so bleiben.“

„Was für verrückte Freunde“ murmelte der Igel noch. Aber das war so leise, dass die beiden es nicht hörten.
 

HelenaSofie

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Igel, Eichhörnchen und Feldhamster


Am Anfang war eigentlich nichts anders als sonst. Treffpunkt an der Buchenhecke. Wie immer war das Eichhörnchen zuerst da. Ungeduldig huschte es hin und her. „Wie lange es wieder dauert, bis die zwei erscheinen! Langsam werde ich schon müde. Können die beiden denn nicht früher kommen?“
Während das Eichhörnchen jeden Tag früh aufstand und alle Arbeiten bei Tageslicht erledigte, wurden seine Freunde Igel und Feldhamster immer erst bei Beginn der Dämmerung munter.
Endlich kamen die beiden fast gemeinsam angetippelt. „Na endlich,“ war vom Eichhörnchen zu hören.

Eine Menge hatten sie sich heute zu erzählen.
Es war Spätsommer, also langsam schon Zeit für die Wintervorbereitungen. „Mit den Vorbereitungen kann man nicht früh genug anfangen,“ meinte der Igel. „Es kann immer etwas dazwischenkommen.“ Er hatte schon Blätter und Reisig gesammelt und damit sein Nest ausgebessert und schön kuschelig im Innern ausgepolstert. Hausputz hatte er gehalten und einen Speckbauch hatte er sich auch schon zugelegt. Den brauchte er, um so lange ohne Essen schlafen zu können. „Ein bisschen Speck fehlt aber noch,“ dachte er, als er seinen Bauchumfang prüfte.

Auch der Feldhamster hatte seine Wohnung unter der Erde für den Winter schon vorbereitet. Die Gänge waren kontrolliert, Vorratskammer, Wohnraum und Toilettenraum gesäubert. Aber fertig mit seiner Arbeit war er noch lange nicht. Jetzt, wo das Getreide reif war, ging es für ihn erst richtig los.
„Zum Getreidefeld rennen, Körner sammeln, Backen vollstopfen, zum Bau laufen, Körner in der Vorratskammer ablegen, wieder zum Getreidefeld rennen, Körner sammeln, … Und das noch viele, viele Male. Muss mich beeilen, ehe die Bauern mit ihren großen Maschinen kommen. Finde danach kaum noch ein Körnchen. Ganz schön anstrengend,“ seufzte er.
Aber was sollte er sonst machen? Er brauchte eine volle Vorratskammer, um den Winter zu überstehen. Er hielt nicht wie sein Freund Igel einen andauernden Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe. Alle paar Tage wird er dann wach, isst etwas, geht zur Toilette und schläft weiter. „Würde viel lieber durchschlafen wie Igel,“ meinte er.

„Du hast es noch gut,“ sagte darauf das Eichhörnchen zum Feldhamster. „Habe mein Nest auch schon in Ordnung gebracht und abgedichtet. Bin dabei, Nüsse und Samen in der Erde zu verstecken. Ist viel anstrengender, als einfach in der Vorratskammer abzulegen. Hatte im letzten Jahr eine Menge Nüsse in Blumentöpfe vor dem Haus vergraben. Im Winter waren die Blumentöpfe weggeräumt. Mein Essen stand in der Garage auf der Fensterbank. Kam nicht mehr dran. War nicht lustig. Bin auch etwas vergesslich, weiß oft meine Verstecke nicht mehr, muss viel mehr Nüsse vergraben, als ich eigentlich zum Essen brauche. Hab oft kalte Hände und Füße im Winter. Aufwachen, Baum runter, im Schnee nach Nüssen suchen, Baum rauf, essen, wieder schlafen. Muss viel mehr rennen im Winter als du, Feldhamster. Ganz schön anstrengend. Würde viel lieber einen Winterschlaf halten wie Igel.“

„Was braucht man eigentlich, um einen richtigen, dauernden Winterschlaf halten zu können?“, wurde der Igel gefragt. „Eine dicke Speckschicht,“ war die Antwort, „und die bekommt man durch essen, essen, essen.“
Als der Igel sich später auf dem Heimweg einmal umdrehte, sah er seine Freunde noch auf der Wiese stehen. Sie schienen etwas zu besprechen. „Sonst hat das Eichhörnchen es immer so eilig nach Hause zu kommen,“ wunderte sich der Igel.

In den nächsten Tagen trafen sich die drei weiterhin an der Buchenhecke. Aber etwas war anders als sonst. Jetzt war der Igel zuerst da. Nun musste er auf die zwei anderen warten. „War noch beschäftigt,“ erklärte der Feldhamster, als er außer Puste ankam. „Hatte noch zu tun,“ entschuldigte sich das Eichhörnchen. „Seltsam, seltsam,“ wunderte sich der Igel. In den folgenden zwei Wochen war der Igel weiterhin immer der erste am Treffpunkt. Dann fiel ihm etwas auf. Das Eichhörnchen bewegte sich etwas langsamer als sonst. „ Kiefergelenk tut mir weh, kommt sicher vom vielen Nüsse knacken,“ meinte es. „Nüsse knacken? Ich denke, du vergräbst die Nüsse?“ wunderte sich der Igel. Das Eichhörnchen schien die Frage des Igels überhört zu haben. Denn es gab keine Antwort darauf. Auch der Feldhamster schien verändert. Er wirkte etwas müde und klagte über Bauchweh. Sein Bauch war auch dicker als sonst. Der Igel schaute sich die beiden einmal genauer an und meinte dann: „Ihr seid ganz schön dick geworden. Seltsam, seltsam. Beide auch noch zur gleichen Zeit.“ Eichhörnchen und Feldhamster schauten sich vielsagend „Etwas stimmt da nicht,“ dachte der Igel. „Aber was nur?“

Am nächsten Abend sollte er es erfahren. Er wartete wieder als erster an der Buchenhecke. Dann kamen sie: ein humpelndes Eichhörnchen und ein nach Luft japsender Feldhamster. Endlich erzählten sie dem Igel von Ihrem Plan. Sie wollten ebenso wie er den ganzen Winter verschlafen. Sie brauchten dann nicht dauernd aufzustehen um zu essen. Und viel essen, um genug Speck zu bekommen, schien ihnen nicht schwierig. Aber jetzt wussten sie es besser. „Geht nicht,“ jammerte das Eichhörnchen „wollte aus meinem Nest, bin den Baumstamm kopfüber heruntergekullert, konnte mich nicht mehr festhalten, bin zu schwer, Fuß verknackst. Baum hochklettern auch zu anstrengend. Muss wieder weniger essen. Wird wohl nichts aus meinem Winterschlaf,“ meinte das Eichhörnchen enttäuscht.

„Bin in einem Gang stecken geblieben,“ meinte der Feldhamster kleinlaut. „Zappelte und strampelte. War schlimm. Bin jetzt noch aufgeregt. Hab meine Wohnung nun mal unter Erde. Darf nicht zu dick werden. Muss durch die Gänge passen. Wird auch nichts aus meinem Winterschlaf.“

Obwohl die beiden Freunde dem Igel leid taten, musste er grinsen „Wie kann man nur auf so eine verrückte Idee kommen? Auch wenn wir Freunde sind, können wir nicht alles gleich machen. Ein Eichhörnchen bleibt ein Eichhörnchen und ein Feldhamster bleibt ein Feldhamster. Und ich muss einen Winterschlaf halten und ihr eine Winterruhe. Das ist nun einmal so und das wird immer so bleiben.“

„Was für verrückte Freunde“ murmelte der Igel noch. Aber das war so leise, dass die beiden es nicht hörten.



Geschichte zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahre
 

HelenaSofie

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Igel, Eichhörnchen und Feldhamster


Am Anfang war eigentlich nichts anders als sonst. Treffpunkt an der Buchenhecke. Wie immer war das Eichhörnchen zuerst da. Ungeduldig huschte es hin und her. „Wie lange es wieder dauert, bis die zwei erscheinen! Langsam werde ich schon müde. Können die beiden denn nicht früher kommen?“
Während das Eichhörnchen jeden Tag früh aufstand und alle Arbeiten bei Tageslicht erledigte, wurden seine Freunde Igel und Feldhamster immer erst bei Beginn der Dämmerung munter.
Endlich kamen die beiden fast gemeinsam angetippelt. „Na endlich,“ war vom Eichhörnchen zu hören.

Eine Menge hatten sie sich heute zu erzählen.
Es war Spätsommer, also langsam schon Zeit für die Wintervorbereitungen. „Mit den Vorbereitungen kann man nicht früh genug anfangen,“ meinte der Igel. „Es kann immer etwas dazwischenkommen.“ Er hatte schon Blätter und Reisig gesammelt und damit sein Nest ausgebessert und schön kuschelig im Innern ausgepolstert. Hausputz hatte er gehalten und einen Speckbauch hatte er sich auch schon zugelegt. Den brauchte er, um so lange ohne Essen schlafen zu können. „Ein bisschen Speck fehlt aber noch,“ dachte er, als er seinen Bauchumfang prüfte.

Auch der Feldhamster hatte seine Wohnung unter der Erde für den Winter schon vorbereitet. Die Gänge waren kontrolliert, Vorratskammer, Wohnraum und Toilettenraum gesäubert. Aber fertig mit seiner Arbeit war er noch lange nicht. Jetzt, wo das Getreide reif war, ging es für ihn erst richtig los.
„Zum Getreidefeld rennen, Körner sammeln, Backen vollstopfen, zum Bau laufen, Körner in der Vorratskammer ablegen, wieder zum Getreidefeld rennen, Körner sammeln, … Und das noch viele, viele Male. Muss mich beeilen, ehe die Bauern mit ihren großen Maschinen kommen. Finde danach kaum noch ein Körnchen. Ganz schön anstrengend,“ seufzte er.
Aber was sollte er sonst machen? Er brauchte eine volle Vorratskammer, um den Winter zu überstehen. Er hielt nicht wie sein Freund Igel einen andauernden Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe. Alle paar Tage wird er dann wach, isst etwas, geht zur Toilette und schläft weiter. „Würde viel lieber durchschlafen wie Igel,“ meinte er.

„Du hast es noch gut,“ sagte darauf das Eichhörnchen zum Feldhamster. „Habe mein Nest auch schon in Ordnung gebracht und abgedichtet. Bin dabei, Nüsse und Samen in der Erde zu verstecken. Ist viel anstrengender, als einfach in der Vorratskammer abzulegen. Hatte im letzten Jahr eine Menge Nüsse in Blumentöpfe vor dem Haus vergraben. Im Winter waren die Blumentöpfe weggeräumt. Mein Essen stand in der Garage auf der Fensterbank. Kam nicht mehr dran. War nicht lustig. Bin auch etwas vergesslich, weiß oft meine Verstecke nicht mehr, muss viel mehr Nüsse vergraben, als ich eigentlich zum Essen brauche. Hab oft kalte Füße im Winter. Aufwachen, Baum runter, im Schnee nach Nüssen suchen, Baum rauf, essen, wieder schlafen. Muss viel mehr rennen in der Kälte als du, Feldhamster. Ganz schön anstrengend. Würde viel lieber einen Winterschlaf halten wie Igel.“

„Was braucht man eigentlich, um einen richtigen, dauernden Winterschlaf halten zu können?“, wurde der Igel gefragt. „Eine dicke Speckschicht,“ war die Antwort, „und die bekommt man durch essen, essen, essen.“
Als der Igel sich später auf dem Heimweg einmal umdrehte, sah er seine Freunde noch auf der Wiese stehen. Sie schienen etwas zu besprechen. „Sonst hat das Eichhörnchen es immer so eilig nach Hause zu kommen,“ wunderte sich der Igel.

In den nächsten Tagen trafen sich die drei weiterhin an der Buchenhecke. Aber etwas war anders als sonst. Jetzt war der Igel zuerst da. Nun musste er auf die zwei anderen warten. „War noch beschäftigt,“ erklärte der Feldhamster, als er außer Puste ankam. „Hatte noch zu tun,“ entschuldigte sich das Eichhörnchen. „Seltsam, seltsam,“ wunderte sich der Igel. In den folgenden zwei Wochen war der Igel weiterhin immer der erste am Treffpunkt. Dann fiel ihm etwas auf. Das Eichhörnchen bewegte sich etwas langsamer als sonst. „ Kiefergelenk tut mir weh, kommt sicher vom vielen Nüsse knacken,“ meinte es. „Nüsse knacken? Ich denke, du vergräbst die Nüsse?“, wunderte sich der Igel. Das Eichhörnchen schien die Frage des Igels überhört zu haben. Denn es gab keine Antwort darauf. Auch der Feldhamster schien verändert. Er wirkte etwas müde und klagte über Bauchweh. Sein Bauch war auch dicker als sonst. Der Igel schaute sich die beiden einmal genauer an und meinte dann: „Ihr seid ganz schön dick geworden. Seltsam, seltsam. Beide auch noch zur gleichen Zeit.“ Eichhörnchen und Feldhamster schauten sich vielsagend „Etwas stimmt da nicht,“ dachte der Igel. „Aber was nur?“

Am nächsten Abend sollte er es erfahren. Er wartete wieder als erster an der Buchenhecke. Dann kamen sie: ein humpelndes Eichhörnchen und ein nach Luft japsender Feldhamster. Endlich erzählten sie dem Igel von Ihrem Plan. Sie wollten ebenso wie er den ganzen Winter verschlafen. Sie brauchten dann nicht dauernd aufzustehen um zu essen. Und viel essen, um genug Speck zu bekommen, schien ihnen nicht schwierig. Aber jetzt wussten sie es besser. „Geht nicht,“ jammerte das Eichhörnchen „wollte aus meinem Nest, bin den Baumstamm kopfüber heruntergekullert, konnte mich nicht mehr festhalten, bin zu schwer, Fuß verknackst. Baum hochklettern auch zu anstrengend. Muss wieder weniger essen. Wird wohl nichts aus meinem Winterschlaf,“ meinte das Eichhörnchen enttäuscht.

„Bin in einem Gang stecken geblieben,“ meinte der Feldhamster kleinlaut. „Zappelte und strampelte. War schlimm. Bin jetzt noch aufgeregt. Hab meine Wohnung nun mal unter Erde. Darf nicht zu dick werden. Muss durch die Gänge passen. Wird auch nichts aus meinem Winterschlaf.“

Obwohl die beiden Freunde dem Igel leid taten, musste er grinsen „Wie kann man nur auf so eine verrückte Idee kommen? Auch wenn wir Freunde sind, können wir nicht alles gleich machen. Ein Eichhörnchen bleibt ein Eichhörnchen und ein Feldhamster bleibt ein Feldhamster. Und ich muss einen Winterschlaf halten und ihr eine Winterruhe. Das ist nun einmal so und das wird immer so bleiben.“

„Was für verrückte Freunde“ murmelte der Igel noch. Aber das war so leise, dass die beiden es nicht hörten.



Geschichte zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahre
 

HelenaSofie

Mitglied
Igel, Eichhörnchen und Feldhamster


Am Anfang war eigentlich nichts anders als sonst. Treffpunkt an der Buchenhecke. Wie immer war das Eichhörnchen zuerst da. Ungeduldig huschte es hin und her. „Wie lange es wieder dauert, bis die zwei erscheinen! Langsam werde ich schon müde. Können die beiden denn nicht früher kommen?“
Während das Eichhörnchen jeden Tag früh aufstand und alle Arbeiten bei Tageslicht erledigte, wurden seine Freunde Igel und Feldhamster immer erst bei Beginn der Dämmerung munter.
Endlich kamen die beiden fast gemeinsam angetippelt. „Na endlich,“ war vom Eichhörnchen zu hören.

Eine Menge hatten sie sich heute zu erzählen.
Es war Spätsommer, also langsam schon Zeit für die Wintervorbereitungen. „Mit den Vorbereitungen kann man nicht früh genug anfangen,“ meinte der Igel. „Es kann immer etwas dazwischenkommen.“ Er hatte schon Blätter und Reisig gesammelt und damit sein Nest ausgebessert und schön kuschelig im Innern ausgepolstert. Hausputz hatte er gehalten und einen Speckbauch hatte er sich auch schon zugelegt. Den brauchte er, um so lange ohne Essen schlafen zu können. „Ein bisschen Speck fehlt aber noch,“ dachte er, als er seinen Bauchumfang prüfte.

Auch der Feldhamster hatte seine Wohnung unter der Erde für den Winter schon vorbereitet. Die Gänge waren kontrolliert, Vorratskammer, Wohnraum und Toilettenraum gesäubert. Aber fertig mit seiner Arbeit war er noch lange nicht. Jetzt, wo das Getreide reif war, ging es für ihn erst richtig los.
„Zum Getreidefeld rennen, Körner sammeln, Backen vollstopfen, zum Bau laufen, Körner in der Vorratskammer ablegen, wieder zum Getreidefeld rennen, Körner sammeln, … Und das noch viele, viele Male. Muss mich beeilen, ehe die Bauern mit ihren großen Maschinen kommen. Finde danach kaum noch ein Körnchen. Ganz schön anstrengend,“ seufzte er.
Aber was sollte er sonst machen? Er brauchte eine volle Vorratskammer, um den Winter zu überstehen. Er hielt nicht wie sein Freund Igel einen andauernden Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe. Alle paar Tage wird er dann wach, isst etwas, geht zur Toilette und schläft weiter. „Würde viel lieber durchschlafen wie Igel,“ meinte er.

„Du hast es noch gut,“ sagte darauf das Eichhörnchen zum Feldhamster. „Habe mein Nest auch schon in Ordnung gebracht und abgedichtet. Bin dabei, Nüsse und Samen in der Erde zu verstecken. Ist viel anstrengender, als einfach in der Vorratskammer abzulegen. Hatte im letzten Jahr eine Menge Nüsse in Blumentöpfe vor dem Haus vergraben. Im Winter waren die Blumentöpfe weggeräumt. Mein Essen stand in der Garage auf der Fensterbank. Kam nicht mehr dran. War nicht lustig. Bin auch etwas vergesslich, weiß oft meine Verstecke nicht mehr, muss viel mehr Nüsse vergraben, als ich eigentlich zum Essen brauche. Hab oft kalte Füße im Winter. Aufwachen, Baum runter, im Schnee nach Nüssen suchen, Baum rauf, essen, wieder schlafen. Muss viel mehr rennen in der Kälte als du, Feldhamster. Ganz schön anstrengend. Würde viel lieber einen Winterschlaf halten wie Igel.“

„Was braucht man eigentlich, um einen richtigen, dauernden Winterschlaf halten zu können?“, wurde der Igel gefragt. „Eine dicke Speckschicht,“ war die Antwort, „und die bekommt man durch essen, essen, essen.“
Als der Igel sich später auf dem Heimweg einmal umdrehte, sah er seine Freunde noch auf der Wiese stehen. Sie schienen etwas zu besprechen. „Sonst hat das Eichhörnchen es immer so eilig nach Hause zu kommen,“ wunderte sich der Igel.

In den nächsten Tagen trafen sich die drei weiterhin an der Buchenhecke. Aber etwas war anders als sonst. Jetzt war der Igel zuerst da. Nun musste er auf die zwei anderen warten. „War noch beschäftigt,“ erklärte der Feldhamster, als er außer Puste ankam. „Hatte noch zu tun,“ entschuldigte sich das Eichhörnchen. „Seltsam, seltsam,“ wunderte sich der Igel. In den folgenden zwei Wochen war der Igel weiterhin immer der erste am Treffpunkt. Dann fiel ihm etwas auf. Das Eichhörnchen bewegte sich etwas langsamer als sonst. „ Kiefergelenk tut mir weh, kommt sicher vom vielen Nüsse knacken,“ meinte es. „Nüsse knacken? Ich denke, du vergräbst die Nüsse?“, wunderte sich der Igel. Das Eichhörnchen schien die Frage des Igels überhört zu haben, denn es gab keine Antwort darauf. Auch der Feldhamster schien verändert. Er wirkte etwas müde und klagte über Bauchweh. Sein Bauch war auch dicker als sonst. Der Igel betrachtete die beiden einmal genauer und meinte dann: „Ihr seid ganz schön dick geworden. Seltsam, seltsam. Beide auch noch zur gleichen Zeit.“ Eichhörnchen und Feldhamster schauten sich vielsagend an. „Etwas stimmt da nicht,“ dachte der Igel. „Aber was nur?“

Am nächsten Abend sollte er es erfahren. Er wartete wieder als erster an der Buchenhecke. Dann kamen sie: ein humpelndes Eichhörnchen und ein nach Luft japsender Feldhamster. Endlich erzählten sie dem Igel von Ihrem Plan. Sie wollten ebenso wie er den ganzen Winter verschlafen. Sie brauchten dann nicht dauernd aufzustehen um zu essen. Und viel essen, um genug Speck zu bekommen, schien ihnen nicht schwierig. Aber jetzt wussten sie es besser. „Geht nicht,“ jammerte das Eichhörnchen „wollte aus meinem Nest, bin den Baumstamm kopfüber hinuntergekullert, konnte mich nicht mehr festhalten, bin zu schwer, Fuß verknackst. Baum hochklettern auch zu anstrengend. Muss wieder weniger essen. Wird wohl nichts aus meinem Winterschlaf,“ meinte das Eichhörnchen enttäuscht.

„Bin in einem Gang stecken geblieben,“ meinte der Feldhamster kleinlaut. „Zappelte und strampelte. War schlimm. Bin jetzt noch aufgeregt. Hab meine Wohnung nun mal unter Erde. Darf nicht zu dick werden. Muss durch die Gänge passen. Wird auch nichts aus meinem Winterschlaf.“

Obwohl die beiden Freunde dem Igel leid taten, musste er grinsen „Wie kann man nur auf so eine verrückte Idee kommen? Auch wenn wir Freunde sind, können wir nicht alles gleich machen. Ein Eichhörnchen bleibt ein Eichhörnchen und ein Feldhamster bleibt ein Feldhamster. Und ich muss einen Winterschlaf halten und ihr eine Winterruhe. Das ist nun einmal so und das wird immer so bleiben.“

„Was für verrückte Freunde“ murmelte der Igel noch. Aber das war so leise, dass die beiden es nicht hörten.



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