In Memoriam

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tangoed

Mitglied
Sie holten Henry Chinaski grade ab
als ich mal wieder,
völlig weggetreten,
nach Hause schlidderte.
Meine Hose war im Arsch
und ich stieß mit dem Knie
ziemlich schmerzhaft ans Geländer der Treppe,
während sich die Jungs vom Beerdigungsinstitut
mit dem Sarg
an mir vorbeidrückten.

Oben stand Henrys Alte
und fuchtelte wie wild
mit den Händen rum.

Nachdem sie mit Ihm
endlich draußen waren,
wär ich beinahe noch
über ne schwarze Katze
gestolpert.

In meiner Bude
lief der Fernseher.
Sie brachten grade einen Dokumentarfilm
über "MÖGLICHE FORMEN VON LEBEN IM ALL".

Das gab mir dann endgültig den Rest
 

revilo

Mitglied
Moin...ich bin absoluter BUK-Fan und habe weit über 40 Bücher von ihm....es freut mich ungemein, dass Du auch solches Zeugs schreiben kannst...aufgrund deiner bisherigen Sachen, die mir (fast) alle gefallen haben, dachte ich, du seist so ein (verquaster) Lyriker...bist du aber nicht...bei diesem Gedicht lacht mir das Herz und ich möchte mir gleich in der Hosentasche ne Kippe drehen , obgleich ich nicht (mehr) rauche......

einziger Kritikpunkt ist, dass es ein wenig zu sehr nach BUK klingt..ansonsten: klasse.....

Lg revilo
 
Hallo Tangoed,
ein Gedicht der (zum Glück) wenig andächtigen Art. Ich fände es großartig, wenn Du Deinen Stil entsprechend weiterentwickeln könntest. Auch mir geht es so, dass ich zu viel BUK heraushöre.
Dennoch gefällt mir Dein Text sehr.
Gruß
Karl
 

Tula

Mitglied
Hallo

Sicher gibt es in der ungereimten Lyrik mehrere Schulen. Diese Form bringt mir über ein erzähltes Ereignis ein Stimmungsbild herüber, hat so etwas wie Situationskomik. Soweit überzeugt es mich auch.

Sehr lyrisch finde ich den Text allerdings nicht, d.h. erscheint mir eher als Prosa, die mich nach wenigen Gedichten derselben Art schnell die Lust zum Weiterlesen nehmen würde.

Ganz anders deine anderen vor diesem. Am Ende wohl wirklich Geschmackssache. Seufz ...

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Gern gelesen, wie man so schön sagt.
Ein lebendiger, frischer und dazu in meinen Augen guter Text. Dass er ein wenig nach BUK riecht, ist für mich (wurde von anderen anders gesehen) kein Makel. BUK war in seinem Metier ein ganz Großer, aber es gibt ihn nicht mehr. Warum zum Teufel sollen deshalb neue Texte nicht klingen wie er? Seien wir doch froh! ;-)

@Tula,

in der Tat halte auch ich sowohl die meisten von BUKs Texten als auch diesen hier eher für Prosa als für Lyrik. Aber egal ... die Lust an solchen Texten würde ich allerdings so schnell nicht verlieren. Geschmacksache ... ;-)
 



 
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