In der Zeit vor der Zeit und vor deiner

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Anonym

Gast
In der Zeit vor der Zeit und vor deiner

Wenn du tauchst in die Bilder
der Eltern und Eltern und Eltern vor Kriegen,
vor Hunger, nach Kriegen, vor Ehen,
Geburten, schwarz/weiß
und die Gesten gefroren.

Die Zeit vor der Zeit,
vor der Zeit
und vor deiner.

Wenn du siehst in Gesichter
voller Hoffnung und glatt,
ohne Falten und jung, in schwarz/weiß,
mit lachenden Locken und Träumen,
die längst schon vermodert.

Die Zeit vor der Zeit,
vor der Zeit
und vor deiner.

Wenn du ahnst schon dein eig'nes Gesicht,
vor deiner Geburt, die Augen, die Nase,
die Ohren, die Locken, die Gesten
in Bildern
von ihnen.

Wenn du siehst und du weißt.
In der Zeit vor der Zeit, vor der Zeit, vor
deinem eigenen Leben.

Selbst die Grabsteine jener
schon lange
gegangen.

Deine eig'ne Geschichte in ihrer,
dem Tod, den Geburten,
ihr Lachen, schwarz/weiß,
und später die Falten,
Familienbilder vor deiner Zeit.

Wenn du siehst und du weißt, wenn du schaust
über deine eigene Kindheit, die Jugend und
deine eigene Zukunft
und siehst dann noch

wenig.
 

anbas

Mitglied
Wenn so viele 'Wenns' kommen aber keinem 'Wenn' ein klares 'Dann' folgt, dann bleibe ich als Leser unzufrieden in der Luft hängen.
Ansonsten hat das Gedicht was. Es wirkt auf mich wie eine Zauberformel, hat fast schon etwas mystisches an sich.
Gruß Andreas
 
B

bonanza

Gast
über die eigene zeit, über das eigene dasein hinausdenken
hat magie.

anregende verse.

bon.
 

Anonym

Gast
Danke für die Kommentare, anbas, bonanza.

Wenn, dann?
Wenn du siehst, dann weißt du.

Die Logik kommt nicht mathematisch daher, sondern einfach über die Zeit. Die eigene Zeit, die immer mehr abläuft.

A.
 



 
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