Inneres Chaos- Zwiespalt (Sonett)

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lillii

Mitglied
Wer in sich nie das Chaos wird entdecken
und nie in einem Streit mit sich gelegen;
bleibt wie das tote Blatt auf alten Wegen,
sein Geist wird tumb, ist schwerlich aufzuwecken.

Entscheidung wird erbeten, nicht erschrecken,
gar vieles kommt uns quer und ungelegen.
Im Turnus muss das Leben sich bewegen,
denn Pro und Contra können sich nicht decken.

Zum Wachsen über sich hinaus braucht's Mut.
Jedoch,wer nichts riskiert, kann nichts gewinnen.
Man führe mit sich selber den Disput -

um zu erkennen, Neues zu beginnen.
Aus Chaos schaffen einen neuen Wert-
gelingt es wem, des Anseh'n sich vermehrt.

© lillii (L.- Rudde)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es ist ein tiefsinniges Sonett mit vielen Metaphern, aber auch abstrakten Gedanken.
Nicht wirklich gelungen ist der Anfang, und das aus rein grammatischen Gründen.

Wer in sich nie das Chaos wird entdecken
und nie in einem Streit mit sich gelegen (hat);
Die Auslassung ist nicht möglich, weil "wird" (Zukunft) und das ausgelassene "hat" nicht kongruent sind. "Hat" muss aber ausfallen, weil sonst die Rhythmik zerstört wird.

Im Moment sehe ich keine einfache Lösung.

...
und nie hat mit sich selbst im Streit gelegen ...


wäre vielleicht möglich, grammatisch korrekt, klingt es nur so lala.

Ich empfehle aber, an diesem Bereich zu arbeiten, es ist der Anfang des Sonetts, der auf das Gedicht aufmerksam machen soll.

Viele Grüße von Bernd
 

lillii

Mitglied
Wer nicht in sich ein Chaos kann entdecken
und nie in einem Streit mit sich gelegen;
bleibt wie das tote Blatt auf alten Wegen,
sein Geist wird tumb, ist schwerlich aufzuwecken.

Entscheidung wird erbeten, nicht erschrecken,
gar vieles kommt uns quer und ungelegen.
Im Turnus muss das Leben sich bewegen,
denn Pro und Contra können sich nicht decken.

Zum Wachsen über sich hinaus braucht's Mut.
Jedoch,wer nichts riskiert, kann nichts gewinnen.
Man führe mit sich selber den Disput -

um zu erkennen, Neues zu beginnen.
Aus Chaos schaffen einen neuen Wert-
gelingt es wem, des Anseh'n sich vermehrt.

© lillii (L.- Rudde)
 

lillii

Mitglied
Wer nicht in sich ein Chaos kann entdecken
und nie in einem Streit mit sich gelegen;
bleibt wie das tote Blatt auf alten Wegen,
sein Geist wirkt tumb, ist schwerlich aufzuwecken.

Entscheidung wird erbeten, nicht erschrecken,
gar vieles kommt uns quer und ungelegen.
Im Turnus muss das Leben sich bewegen,
denn Pro und Contra können sich nicht decken.

Zum Wachsen über sich hinaus braucht's Mut.
Jedoch,wer nichts riskiert, kann nichts gewinnen.
Man führe mit sich selber den Disput -

um zu erkennen, Neues zu beginnen.
Aus Chaos schaffen einen neuen Wert-
gelingt es wem, des Anseh'n sich vermehrt.

© lillii (L.- Rudde)
 

Tula

Mitglied
Hallo lillii

Die 'technische Gestaltung' (Metrum) ist soweit ok, aber inhaltlich ist dies sehr auf 'Vermittlung von Lebensweisheiten'aus, klingt belehrend. Der verbesserte Anfang spricht mich noch am meisten an, dann wird und wirkt es immer konstruierter. Und warum endet es mit vermehrtem Ansehen und nicht einfach mit Freude oder inhaltlich mit einem Synonym des sich-selbst-finden(s)? "Ansehen" steht bei mir für irgendein spießbürgerliches Konzept, ein glänzender Lack auf einem alten Schuh ...

LG
Tula
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es stimmt schon, "Ansehen" wirkt als Wort veraltend. Aber zum Stil des Sonetts passt es, glaube ich.
Es ist halt die frage, wie man das Sonett gestalten möchte, einen modernen Stil oder eher einen erhabenen Stil. Beides ist möglich.
Es passt gut zu "Disput"

Man könnte es in Jugendsprache oder in Alltagssprache übersetzen, dann würde der belehrende Stil wohl entfallen. Zu der gewählten Form passt er, glaube ich. (Mein Text ist keine Belehrung, nur ein Gedanke, eine Gegenrede.)
 



 
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