Jahreszeiten

Hoch in einem Baume sitzt der Winter und wartet sehnsüchtig auf den Frühling
Den er letztes Jahr Grüße an den Sommer ausrichten ließ.

Irgendwann trudelt der Frühling ein und klettert hoch auf dem Baum
auf dem der Winter sitzt und wartet.

„Und, wie geht es meinem Sommer?“ ist die Frage von ihm,
als er seinen Pelz aus Schnee überzieht und die Kälte in sein Kästchen einpackt.

Angezogen ist der Winter und Wärmer die Luft,
als Frühling und Winter auf dem dicksten Ast des Baumes der vier Jahreszeiten sitzen.

Der Frühling sah letztes Jahr den Sommer und erzählt,
das es ihr Gut geht und sie den Winter ebenfalls sehr vermisse.
Doch auch der Frühling ist allein.
Nie sieht sie den Herbst, den sie nur kennt aus Hörensein.
Aus Geschichten, die sie kennt von Sommer und Winter.

Und so erzählen sie sich Geschichten bis spät in die Nacht
Und haben die Hoffnung zu sehen ihr Gegenstück irgendwann einmal.

Doch so soll es leider nicht sein.
Denn wenn sie sich fänden, wären sie nicht mehr allein
und würden aufhören zu suchen
und durcheinander kommen würde das menschliche Sein.