Kolorit II

4,00 Stern(e) 1 Stimme

helmut ganze

Mitglied
Der Dresdner Kulturpalast

In Dresdens alter Mitte fast
steht lang` schon der Kulturpalast,
ein Haus des Volkes, sehr beliebt,
weil es nichts Bess`res dafür gibt,

Was nicht mehr in die Landschaft passt,
das ist jetzt der Kulturpalast,
das sagt die Stadt seit Jahr und Tagen,
die Dresdner können`s nicht ertragen.

Kultur in vielerlei Gestalt,
für groß und klein, für jung und alt,
das soll vorbei sein und das quält,
weil ganz allein noch Klassik zählt.

Das Volk soll gänzlich und mitnichten
auf Unterhaltung pur verzichten,
es soll dem Hause fern nun bleiben,
sich anderswo die Zeit vertreiben.

Die Dresdener Philharmonie
spielt hier und nicht nur sie,
selbst das Phantom der Opera
und Roland Kaiser waren da.

Für schlappe siebzig Millionen,
da soll sie doch der Teufel holen,
will man des Hauses Kern zerstören
und nur noch Geigensoli hören.

Denn dieses Haus ist für die Welt
schon unter Denkmalschutz gestellt
und jeder Umbau heutzutage
stellt diesen Schutz doch wohl in Frage.

Vergebens haben viele Leute
und Bauexperten nicht erst heute
gewarnt vor diesem schnöden Plan
und seinen Unsinn kundgetan.

Doch plötzlich kommt die Stadt ins Wanken,
den Fördermitteln ist`s zu danken,
die nun aus Brüssel nicht mehr fließen
und einigen den Brei vermiesen.

Es zeigt sich wieder voll im Licht,
der Größenwahn hat ein Gesicht,
das Leben selbst in seiner Pracht
ist stärker als man sich`s gedacht.

Dresden, den 04. 02. 2012
 

helmut ganze

Mitglied
Der Dresdner Kulturpalast

In Dresdens alter Mitte fast
steht lang` schon der Kulturpalast,
ein Haus des Volkes, sehr beliebt,
weil es nichts Bess`res dafür gibt,

Was nicht mehr in die Landschaft passt,
das ist jetzt der Kulturpalast,
das sagt die Stadt seit Jahr und Tagen,
die Dresdner können`s nicht ertragen.

Kultur in vielerlei Gestalt,
für groß und klein, für jung und alt,
das soll vorbei sein und das quält,
weil ganz allein noch Klassik zählt.

Das Volk soll gänzlich und mitnichten
auf Unterhaltung pur verzichten,
es soll dem Hause fern nun bleiben,
sich anderswo die Zeit vertreiben.

Die Dresdener Philharmonie
spielt hier und nicht allein nur sie,
selbst das Phantom der Opera
und Roland Kaiser waren da.

Für schlappe siebzig Millionen,
da soll sie doch der Teufel holen,
will man des Hauses Kern zerstören
und nur noch Geigensoli hören.

Denn dieses Haus ist für die Welt
schon unter Denkmalschutz gestellt
und jeder Umbau heutzutage
stellt diesen Schutz doch wohl in Frage.

Vergebens haben viele Leute
und Bauexperten nicht erst heute
gewarnt vor diesem schnöden Plan
und seinen Unsinn kundgetan.

Doch plötzlich kommt die Stadt ins Wanken,
den Fördermitteln ist`s zu danken,
die nun aus Brüssel nicht mehr fließen
und einigen den Brei vermiesen.

Es zeigt sich wieder voll im Licht,
der Größenwahn hat ein Gesicht,
das Leben selbst in seiner Pracht
ist stärker als man sich`s gedacht.

Dresden, den 04. 02. 2012
 

Duisburger

Mitglied
Hallo Helmut,

auch hier fehlt, wie in den meisten deiner Werke, die Leichtigkeit und das lyrische Etwas. Deine Werke kommen immer so sperrig daher, so auch hier.
Ich empfinde deine recht "gepressten" Reime als Anstengend zu lesen. Dabei geht für mich das Inhaltliche vollkommen unter.

lg
Uwe
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Uwe,

mir kam es bei meinem Gedicht nicht so sehr auf das Lyrische, sondern auf den Inhalt bzw. auf die Aussage an. Die Höhen des Olymp kann ich natürlich bei diesem Thema nicht stürmen.
Wer in Dresden mit diesem Problem involviert ist, wird mich sicher verstehen. Ansonsten bitte ich dich um Nachsicht.

Liebe Grüße

Helmut
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo Helmut,
mir scheinen solche "Pamphlete" völlig in Ordnung und haben ihre Berechtigung in der Lyrik. Bezogen auf die Reime, und da stimme ich mit Duisburger überein, solltest du nacharbeiten, dem Ganzen auch mehr rhetorische Durchschlagskraft verleihen, denn es handelt sich ja nicht um ein Adventsgedicht. Einen Vorschlag mache ich dir, könnte mir jedoch auch etwas noch viel Heftigeres vorstellen. ;)

In Dresdens alter Mitte fast
steht sperrig der Kulturpalast,
ein Haus des Volkes, sehr beliebt,
leicht bröckelnd, schien es schon versiebt.

"Was nicht mehr in die Landschaft passt,
ist jener grässliche Palast",
dies sagt die Stadt seit Jahr und Tagen
(den Dresdnern schlägt es auf den Magen),

Kultur in vielerlei Gestalt,
für groß und klein, für jung und alt;
das soll vorbei sein und es quält,
weil ganz allein noch Klassik zählt.

Das Volk soll Steuern zwar entrichten,
auf Spaß zur Gänze doch verzichten.
Es soll dem Hause fern jetzt bleiben,
sich anderswo die Zeit vertreiben.

Die Dresdener Philharmonie,
sie spielte hier und nicht nur die,
selbst das Phantom der Opera
und Roland Kaiser waren da!

Millionen, siebzig, anbefohlen -
es soll sie doch der Teufel holen!
Man will des Hauses Kern zerstören
und nur noch Geigensoli hören!

Doch dieses Bauwerk für die Welt
ist unter Denkmalschutz gestellt!
Und jeder Umbau heutzutage
stellt diesen Schutz bereits in Frage.

Vergebens haben viele Leute
und Bauexperten, nicht erst heute,
gewarnt vor diesem schnöden Plan
und seinen Unsinn kundgetan.

Doch plötzlich kommt die Stadt ins Wanken,
- den Fördermitteln ist`s zu danken -
die jetzt aus Brüssel nicht mehr fließen
und jenem Pack den Brei vermiesen.

Es zeigt sich wieder hell im Licht,
der Größenwahn trägt ein Gesicht;
und Leben, wild, in seiner Pracht,
ist stärker als man sich`s gedacht.
Grüßle, der 8.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Achter Zwerg,

deinen Änderungsvorschlag finde ich sehr gut. Mir hat sicher der Mut gefehlt, mit den Verantwortlichen in Dresden so hart zu Gericht zu gehen. Ich werde deine ideen aufgreifen und meinen Text schärfen. Vielen Dank nochmal für deine Unterstützung meiner Bemühungen,Unsinniges zu verhindern.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 
A

AchterZwerg

Gast
Ich finde so etwas eigentlich ganz toll und sinnvoll, Helmut. -
Du befindest dich damit in der Tradition von Morgenstern und vielen anderen aufmüpfigen Dichtern.
Gib es der Dresdner Obrigkeit, und lass es kräftig patschen! :D
 

helmut ganze

Mitglied
Der Dresdner Kulturpalast

In Dresdens alter Mitte fast
steht sichtbar der Kulturpalast,
ein Haus, das sagt sein Name pur,
für Unterhaltung und Kultur.

Was nicht mehr in die Landschaft passt,
das ist jetzt der Kulturpalast,
das sagt die Stadt seit Jahr und Tagen,
den Dresdnern schlägt es auf den Magen.

Die Kunst in vielerlei Gestalt,
für groß und klein, für jung und alt,
das soll vorbei sein und das quält,
weil ganz allein noch Klassik zählt.

Die Dresdener Philharmonie,
sie spielte hier und nicht nur sie,
selbst das Phantom der Opera
und Roland Kaiser waren da.

Das Volk soll Steuern zwar entrichten
auf Unterhaltung doch verzichten,
es soll dem Hause fern jetzt bleiben,
sich anderswo die Zeit vertreiben.

Für schlappe siebzig Millionen,
da soll sie doch der Teufel holen,
will man des Hauses Kern zerstören
und nur noch Geigensoli hören.

Doch dieses Bauwerk für die Welt
ist unter Denkmalschutz gestellt
und jeder Umbau heutzutage
stellt diesen Schutz total in Frage.

Vergebens haben viele Leute
und Bauexperten nicht erst heute
gewarnt vor diesem schnöden Plan
und diesen Unsinn kundgetan.

Doch plötzlich kommt der Plan ins Wanken,
den Fördermitteln ist`s zu danken,
die jetzt aus Brüssel nicht mehr fließen
und diesem Pakt den Plan vermiesen.

Es zeigt sich wieder voll im Licht,
der Größenwahn trägt ein Gesicht,
das Leben, wild, in seiner Pracht
ist stärker als man sich`s gedacht.

Noch eines macht mich sehr verdrossen,
im Sommer wird das Haus geschlossen,
aus Brandschutzgründen, wie es heißt,
es steht dann leer und ist verwaist.

Dresden, den 03. 02. 2012
Ergänzt am 07. 02. 2012
 
A

AchterZwerg

Gast
Fein, Helmut, so schnackelt es!
Gibt es bei euch denn eine (kostenlose) Stadtzeitung (garantiert hohe Auflage!), wie bei uns im "Westen?" - Ich würde das auf jeden Fall einschicken.
Ist in lyrischer Hinsicht vielleicht kein Volltreffer aber als Streitschrift super geeignet, finde ich.
Und wird garantiert von allen verstanden, was Voraussetzung für diese Art der Dichtung / Flugschriften ist.
Herzliche Grüße
der 8. Zwerg

Der Dresdner Kulturpalast

In Dresdens alter Mitte fast
steht sichtbar der Kulturpalast.
Ein Haus, das sagt sein Name pur
für Unterhaltung und Kultur.

"Was nicht mehr in die Landschaft passt,
dies ist jetzt der Kulturpalast",
das sagt die Stadt seit Jahr und Tagen,
den Dresdnern schlägt es auf den Magen.

Die Kunst in vielerlei Gestalt,
für groß und klein, für jung und alt,
das soll vorbei sein und das quält,
weil ganz allein noch Klassik zählt.

Die "Dresdener Philharmonie",
sie spielte hier und nicht nur sie,
selbst "das Phantom der Opera"
und Roland Kaiser waren da.

Das Volk soll Steuern zwar entrichten
auf Unterhaltung doch verzichten,
es soll dem Hause fern jetzt bleiben,
sich anderswo die Zeit vertreiben.

Für schlappe siebenzig Millionen,
es soll sie doch der Teufel holen -
will man des Hauses Kern zerstören
und nur noch Geigensoli hören.

Doch dieses Bauwerk für die Welt
ist unter Denkmalschutz gestellt,
und jeder Umbau heutzutage
stellt diesen Schutz total in Frage.

Vergebens haben viele Leute
und Bauexperten, nicht erst heute,
gewarnt vor diesem schnöden Plan
und diesen Unsinn kundgetan.

Doch plötzlich kommt der Plan ins Wanken,
den Fördermitteln ist`s zu danken,
die jetzt aus Brüssel nicht mehr fließen
und diesem Pakt den Plan vermiesen.

Es zeigt sich wieder voll im Licht,
der Größenwahn trägt ein Gesicht,
das Leben, wild, in seiner Pracht
ist stärker als man sich`s gedacht.


Noch eines macht mich sehr verdrossen,
im Sommer wird das Haus geschlossen,
aus Brandschutzgründen, wie es heißt,
es steht dann leer und ist verwaist.
Bei den Satzzeichen könntest du noch mal schauen gehen ... und vielleicht doch noch mehr mit meinem 1. Vorschlag abgleichen.
 

helmut ganze

Mitglied
Der Dresdner Kulturpalast

In Dresdens alter Mitte fast
steht sichtbar der Kulturpalast,
ein Haus, das sagt sein Name pur,
für Unterhaltung und Kultur.

„Was nicht mehr in die Landschaft passt,
dies ist jetzt der Kulturpalast“,
das sagt die Stadt seit Jahr und Tagen,
den Dresdnern schlägt es auf den Magen.

Die Kunst in vielerlei Gestalt,
für groß und klein, für jung und alt,
das soll vorbei sein und das quält,
weil ganz allein noch Klassik zählt.

Die „Dresdener Philharmonie“,
sie spielte hier und nicht nur sie,
selbst „Das Phantom der Opera“
und Roland Kaiser war`n schon da.

Das Volk soll Steuern zwar entrichten
auf Unterhaltung doch verzichten,
es soll dem Hause fern jetzt bleiben,
sich anderswo die Zeit vertreiben.

Für schlappe siebzig Millionen,
es soll sie doch der Teufel holen-
will man des Hauses Kern zerstören
und nur noch Geigensoli hören.

Doch dieses Bauwerk für die Welt
ist unter Denkmalschutz gestellt
und jeder Umbau heutzutage
stellt diesen Schutz total in Frage.

Vergebens haben viele Leute
und Bauexperten nicht erst heute
gewarnt vor diesem schnöden Plan
und diesen Unsinn kundgetan.

Doch plötzlich kommt der Plan ins Wanken,
den Fördermitteln ist`s zu danken,
die jetzt aus Brüssel nicht mehr fließen
und diesem Pack den Plan vermiesen.

Es zeigt sich wieder voll im Licht,
der Größenwahn trägt ein Gesicht,
das Leben, wild, in seiner Pracht
ist stärker als man sich`s gedacht.


Noch eines macht mich sehr verdrossen,
im Sommer wird das Haus geschlossen,
aus Brandschutzgründen, wie es heißt,
das Haus steht leer dann und verwaist.

Dresden, den 03. 02. 2012
ergänzt am 10. 02. 2012
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Achter Zwerg,

ich habe deine Gedanken zu meinem Gedicht nochmals aufgegriffen und eingearbeitet. Was die Stadtzeitung betrifft, bin ich noch am Suchen.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 



 
Oben Unten