Kuddelmuddel (geschüttelt)

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zanzara

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Ich stand am Strand vom Wattenmeer
und dachte, dass statt Almen pinseln
mir eher wär nach Palmeninseln.
Da lag fern auf den Matten wer.

War das nicht gar die Kuschelmutter,
die neben ihren Kerlen pennt,
man sagt, dass sie die Perlen kennt,
die Frau Kaptain vom Muschelkutter.

Das Weib ließ keine Buddel kalt,
oft sah man sie mit weichen, blanken
Haxen im Silberbleichen wanken,
meist folgte dann auch Kuddel bald.

Kuddel, ein Kerl mit Löwenmatte,
der dumpf in seinem Schottenrock
als fleischgewordner Rottenschock
lehnt an der morschen Möwenlatte.

Manchmal gab er den Kuschelmimen,
der rotbehaarte Ost-Rumäne,
sein Kopf glich dem einer Muräne
mit Ohren, rund wie Muschelkiemen.

Sein Kahn lag an der Bojenkette,
da lag er nun schon tagelang,
um ihn schwamm eine Lage Tang.
Wie sich’s wohl schlief im Kojenbette?

„He Kuddel, schau die Wogenreiter,
man spürt, dass Wasser, Sonne, Wind
wohl ihre größte Wonne sind.“
Kuddel aß stur den Rogen weiter.

„Ach Dööntjes, nie die Schoten dichten,
nur Deerns aufs Achterndecke hieven,
seicht schippern mit ‘nem Hecke Diven,
dat sind doch allens nur Dotenschichten!“

Umgeben von des Teeres Mief,
die Nase voll vom Klippenleben
schmecktt er's: An seinen Lippen kleben
noch Abenteuer, meerestief.
 



 
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