Lass mir meinen Schrebergarten

Jenno Casali

Mitglied
LASS MIR MEINEN SCHREBERGARTEN

Ich brauche keine hohe Felsenwand, bedarf des
tiefsten Canyons nicht, auch wenn der Blick sich
labt, das Echo noch so majestätisch weitum widerhallt.

Lass mir nur meinen Schrebergarten, fernab allen
Stadtgetöses, wo Mondänität sich arg in Hektik bündelt,
schnöder Mammon jedermann als Geisel nimmt.

Laube, Beet und eigne Scholle kann hier Leben neu
erwecken - Uhren ticken nach Gemächlichkeit, sogar das
Licht ist anders als sonst wo, ich glaube mehr per Du.

Bis Sonnenuntergang lass hier mich Klee, Akazien, Flieder
wachsen hören, über Wolkenformen lachen, im vertrauten
Zwiegespräch mit Kohlmeise, Libelle und mir selbst.

So brauch ich keinen Mammon und bedarf des weiten
Echos nicht - lass mir nur meinen Schrebergarten, Insel,
Klause, kärgliches Stück Universum, doch für mich allein.

(Jenno Casali)
 

Tula

Mitglied
Hallo Jenno

Ist es nicht der Mammon, der uns Menschen als Geisel nimmt und nicht umgekehrt?

LG
Tula
 

Jenno Casali

Mitglied
Natürlich! So ist es gemeint und so steht es auch geschrieben:
wo (....) schnöder Mammon jedermann in Geisel nimmt.
LG
Jenno C.
 



 
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