Layne

Raskolnikov

Mitglied
Auf der Müllkippe meiner verwesten Seele
irre ich umher auf der Suche.

Zwischen stinkenden Morast mühsam wühlend,
die Schätze vergangenen Seins zu bergen.

Heerscharen verlorener Schattenkrieger malen sich auf mein verschmiertes Gesicht.
Der Himmel droht stählern mit dem Auge des Falken.

Die Erde scheint unnahbar und erblüht krebsartig in Kraterfeldern.
Halden voller Elend türmen sich zu Babel,
mein verdorrter Körper nur ein Teil von ihm.


Habe mich tragen lassen von deinen Schmerzen.
Sog das Mark aus deinen sterbenen Worten,
um selber das zu finden, was dir unerreicht blieb.

Im Moment, wo sich die Gewissheit deines Abschieds einbrennt,
hinterlässt du mir dein Leiden als kostbaren Schatz.

Ringsum Stille,
an dunklen Tagen werde ich dein Vermächtnis
wie einen Beichtvater aufsuchen,
um meine Verlorenheit über den Tod hinaus mit dir zu teilen.
 

Pseudorinym

Mitglied
Hallo Rasko,
also dein Gedicht ist mir eindeutig zu verwest.
Was ich damit sagen will ist,daß für meinen Geschmack zu viele Bezeichnungen drin sind wie Müllkippe,Morast,krebsartig,verdorrt....
am ende bleibt nur der eindruck einer verdreckten Müllhalde,
außerdem hab ich den Sinn auch nicht verstanden

xxx
 

Raskolnikov

Mitglied
Das Gedicht in dieser Form habe ich eigentlich nur veröffentlicht, da eine von mir sehr geschätzte Person aus dem Leben geschieden ist. Ich war mir selbst noch nicht sicher, ob ich mit dem Text eigentlich fertig bin. Der Text selber versucht eine Situation zu spiegeln, in der sich hier die Hauptperson versucht anhand von Momenten der Vergangenheit geblendet in ihrer Ausweglosigkeit aufzurichten, um einen Halt zu finden, was jedoch stets ein Trugbild ist. Tut mir leid besser kann ich den Sinn gerade auch nicht erklären, denn es ist schon spät und ich habe wohl zu viele cuba libre getrunken. Gruß Raskolnikov
 

Pseudorinym

Mitglied
Hallo Rasko,
ich habe nicht gewußt,daß es ein so persönlicher Text ist,
und ich weiß auch,daß es dann blöd ist wenn jemand kommt und dran rummeckert.
Persönliche Texte würde ich auch nie verändern

*viele Grüße*
xxx
 

Raskolnikov

Mitglied
Deine Kritik ist schon o.k., zumal der Text vorher einfach so bei mir eher unfertig rumlag und ich dachte das er irgendwie passt. Aber das wirkt vielleicht alles ein bißchen unklar.

Habe mich tragen lassen von deinen Schmerzen.
Saugte das Mark aus deinen sterbenden Worten,
um selber das zu finden, was dir unerreicht blieb.
Im Moment, wo sich die Gewissheit deines Abschieds einbrennt,
hinterlässt du mir dein Leiden als kostbaren Schatz.
Ringsum Stille,
an dunklen Tagen werde ich dein Vermächtnis,
wie einen Beichtvater aufsuchen,
um meine Verlorenheit über den Tod hinaus mit dir zu teilen.

Gruß Raskolnikov
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
lieber raskolnikow,

tief ergriffen und schaudernd stehe ich vor deinen zeilen. echt n hammer! je zwei korrekturen möchte ich dir anraten: stinkendem . . . Heerscharen. die scharren nämlich nicht. im 2.: sog das Mark . . . und hinter Vermächtnis das komma weg. wenn du dann noch mehr absätze machst, bekommt das ganze einen drive, der welten erschüttern könnte. ganz lieb grüßt
 

Raskolnikov

Mitglied
Hallo, schön dass es dir gefällt und danke für deine Änderungsvorschläge, ich werde den Text demnächst nochmal korrigieren. Mit dem Text versuche ich nur ein Zehntel dessen zurückzugeben, was mir besagte Person durch ihre Texte gegeben hat in traurigen Stunden. Gruß Raskolnikov
 

Pseudorinym

Mitglied
Hallo Rasko,
ich weiß nicht woran es liegt,aber dein zweites gedicht gefällt mir viel besser.
"saugte das Mark aus deinen sterbenden Worten"

das läßt einem unweigerlich einen Schauer über den Rücken laufen

"dein Leid als kostbaren Schatz"

Diesen Ausdruck finde ich tief-melancholisch und auch ein wenig widersprüchlich.Wieso sollte das Leid eines verstorbenen Menschen zum größten Schatz werden.
Ist der größte Schatz nicht eher die Erinnerung?
(auch an gute Zeiten)

xxx
 

Raskolnikov

Mitglied
Leid als hinterlassenen Schatz anzusehen mag vielleicht schon etwas komisch klingen, da allgemein wohl eher die frohen Erinnerungen einem kostbar sind. Dennoch glaube ich, dass in speziellen Momenten unabhängig von dem wie der Emotion die Intensität und Tiefe sehr bedeutend sein kann. Wenn man sich von dieser verstanden fühlt und eine Art Trost findet, kann dies schon sehr kostbar und hilfreich sein. Ich hoffe ich konnte deine Irritationen diesbezüglich ausräumen. Gruß Raskolnikov
 



 
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