Leben in der Vorstadt war etwas Schönes. So nah an der Stadt und trotzdem in einer ganz anderen Welt. So ruhig und bewegungslos, dass man meinen konnte, unter einer riesigen Käseglocke zu leben, die einen von jeglichem Unheil beschützte. Nur ein leichter Wind versicherte einem, dass die Welt sich immer noch drehte und die Zeit nicht eingefroren war. Wenn einem dieses Windchen so durch die Haare strich, schien es, als würde es einen auf seinen Weg über die Baumwipfel hinweg mitnehmen wollen. Und so konnte man sich dem Wind anschliessen und sich nur so durch die stets freundlichen Wohnsiedlungen treiben lassen. Offene Fenster verwöhnten einen mit dem Duft von frisch zubereiteten Mahlzeiten und ohne überhaupt hineinschauen zu müssen, konnte man die Wärme und Innigkeit der dort wohnhaften Familien spüren. In den Gärten hörte man die Kinder im Einklang mit den Singvögeln lachen und wenn man genau hinsah, konnte man da hinten unter der grossen Linde einen ersten Kuss bestaunen, der den Küssenden die ganze Welt versprach. Und man liess sich weiter treiben, bis man beim Haus seines besten Freundes angelangte und ihm von draussen zurief, aber keine Antwort bekam und ihn dann in seinem Zimmer regungslos vor einer blutbespritzen Wand liegend fand.
Was für eine perfekte kleine Welt.
Was für eine perfekte kleine Welt.