Leuchtende Engel

3,70 Stern(e) 3 Bewertungen
Leuchtende Engel

Frierend zog Dennis die Schultern hoch und beschleunigte seine Schritte, verdammt, wieso musste es ausgerechnet jetzt so schütten, nur noch eine Häuserreihe dann war er zu Hause.
Der kalte Regen rann durch seine Haare seinen Nacken hinab, ein widerliches Gefühl. Die nasse Jacke hing schwer an seinen Schultern, er hatte beinah das Gefühl, als würde sie eine Tonne wiegen.
„Dennis“, sagte seine Mutter als sie die Tür öffnete und der vorwurfsvolle Ton war nicht zu überhören „Wo ist dein Regenschirm?“
„Hab ich vergessen“, gab er kleinlaut zu.
„Oh man, komm erst mal rein, irgendwann vergisst du noch mal deinen Kopf“, sprach sie und zog ihm dabei Ranzen und Jacke von den Schultern. Dennis zitterte.
„Mama, mir ist schlecht“, stammelte er noch als er sich auch schon übergeben musste.
„Igitt!“, krähte seine dreijährige Schwester Annika, die auf der Treppe saß und nun nach oben lief.
„Tut mir leid.“
Mit großen Augen und blassen zitternden Lippen sah Dennis seine Mutter an.
„Schon gut, geht es wieder?“
Liebevoll strich sie ihm über das nasse Haar, er nickte.
„Na dann raus aus den Klamotten und ab ins Bett.“
Sie hob ihren sechsjährigen Sohn hoch und trug ihn ins Kinderzimmer. Dort saß Annika, hielt sich die Nase zu und verkündete überflüssigerweise „Das stinkt bis hier oben.“
„Stell dich nicht so an, ich mach es gleich weg, aber erst mal muss Dennis ins Bett und du hol mal einen Eimer aus dem Badezimmer“, sagte ihre Mutter.
„Musst du noch mal kotzen?“ Wollte Annika darauf hin von Dennis wissen und wurde gleich mit einem harten “Annika“ von ihrer Mutter verwarnt. Beleidigt zog sie ab.
„Tut dir der Bauch weh?“
Dennis nickte und flüsterte „Aber bitte keinen Tee.“
Seine Mutter lächelte; dann konnte es nicht so schlimm sein, sollte er erst mal schlafen. Nachdem sie ihn zugedeckt hatte ging sie nach unten, um den Flur sauber zu machen. Annika blieb im Kinderzimmer, gebannt starrte sie ihren Bruder an, aber der schien tatsächlich zu schlafen. Nach einer Weile ging sie zu ihrer Mutter nach unten.
„Mama, wenn Dennis krank ist, dann kann er ja gar nicht zum Weihnachtsmann gehen“, stellte sie fest.
„Nein, das kann er nicht“, bestätigte ihre Mutter.
„Aber,... gehen wir dann auch nicht hin?“ Mit weinerlicher Stimme kam die Frage, ängstlich sah sie ihre Mama an. All die anderen Kinder im Kindergarten waren schon im Kaufhaus bei dem Weihnachtsmann gewesen, nur sie noch nicht, und ihre Mutter hatte es für heute versprochen. Sie wollten nur noch auf Dennis warten, aber der war ja nun krank.
Eigentlich wollte die Mama sagen, dass sie den Besuch verschieben müssten, aber als sie die enttäuschten Augen ihrer Kleinen sah, meinte sie, „Ich werde Oma fragen, ob sie auf Dennis aufpasst und dann gehen wir.“ Erleichtert lächelte die Kleine. Als ihre Mama telefonierte schlich sie sich nach oben zu Dennis ins Zimmer.
„Dennis, soll ich dem Weihnachtsmann von dir etwas sagen?“, fragte sie flüsternd.
Ihr Bruder sagte nichts. Ganz vorsichtig griff sie nach der Bettdecke. Dennis schlief und ein ekliger Geruch kam aus seinem Mund, sie verzog ihr Gesicht und ging wieder nach unten.

Geduldig stand Annika in der Schlange vor dem Weihnachtsmann, kreuzte ihre Beine weil sie eigentlich auf die Toilette musste.
„ Musst du mal?“ Wollte die Mama wissen.
Sie schüttelte den Kopf, gleich war sie dran und da konnte sie nicht aufs Klo gehen.
„Annika, wenn du in die Hose machst, kannst du auf keinen Fall zum Weihnachtsmann...“
„Aber Mama, wenn ich weg geh muss ich mich wieder ganz hinten anstellen“, unterbrach die Kleine sie.
„Gehen Sie ruhig“, sagte eine der Elfen, die vor dem Weihnachtsmann standen, „ich halte Ihren Platz in der Schlange frei.“
„Danke.“ Freundlich lächelnd lief sie mit der Lütten zur Toilette und im Laufschritt ging es zurück. Nervös sah sie auf die Uhr seit zwei Stunden warteten sie nun schon hier, dieser Weihnachtsrummel nervte.
Endlich waren sie dran.
Mit gewohnten Bewegungen nahm der Weihnachtsmann Annika auf den Schoß, leierte seine sicher schon 100 mal gestellten Fragen, fragte nach ihrem Namen, ob sie denn auch artig war und was sie sich wünschte hinunter. Annika nickte.
„Du, Weihnachtsmann“, unterbrach sie ihn plötzlich.
„Was machen die Kinder, die nicht zu dir kommen können, kriegen die nichts?“, wollte sie wissen.
Unter dem weißen, künstlichen Bart des Mannes war ein Lächeln zu erkennen, neugierig geworden brummte er „Warum fragst du?“
„Der Dennis ist krank und als ich ihn gefragt hab, hat er geschlafen ...und jetzt kann er ja gar nichts sagen...“, stammelte sie verlegen.
„Der Dennis, ist das dein Freund?“
„Das ist mein Bruder und der hat gek...“,Annika stockte, sah kurz zu ihrer Mama, die ihr einen warnenden Blick zu warf, "und der hat sich übergeben", erklärte Annika nun, während ihre Mutter stolz lächelte, sie hatte es also verstanden.
„Weißt du Annika“, begann der Weihnachtsmann „ich schicke all den Kindern, die nicht zu mir kommen können einen leuchtenden Engel, der dann mit den Kindern spricht...“
„Aber Dennis schläft, der kann gar nix sagen, ich hab ihn gefragt“, warf sie ein.
„Nun, meine leuchtenden Engel, sind besondere Engel“, erklärte er mit beruhigender Stimme. „Durch ihr Leuchten dringen sie in die Träume der Kinder und so können sie alles sehen was die Kinder erlebten und natürlich auch was sie sich wünschen.“
Erleichtert schloss Annika die Augen, gerührt lächelte ihre Mutter. Wenn die Geschwister sich auch oft stritten, zeigte sich doch, wenn sie ihn gerade bei einer so wichtigen Sache wie den Weihnachtsmann nicht vergaß, dass sie sich lieb hatten.
„Und was hast du für einen Wunsch?“
Ein glückliches Lächeln huschte über Annikas Gesicht während sie dem Weihnachtsmann nun ihren Wunsch ins Ohr flüsterte...
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Korrekturvorschläge:

zu erst einmal herzlich willkommen auf der lupe!
Leuchtende Engel

Frierend zog Dennis die Schultern hoch und beschleunigte seine Schritte, verdammt(Komma) wieso musste es ausgerechnet jetzt so schütten, nur noch eine Häuserreihe(Komma) dann war er zu Hause.
Der kalte Regen rann durch seine Haare seinen Nacken hinab, ein widerliches Gefühl. Die nasse Jacke hing schwer an seinen Schultern, er hatte beinah das Gefühl, als würde sie eine Tonne wiegen.
„Dennis(Ausrufezeichen)“, sagte seine Mutter(Komma) als sie die Tür öffnete(Komma) und der vorwurfsvolle Ton war nicht zu überhören(Punkt) „[red] wo [/red] (Wo) ist dein Regenschirm?“
„Hab ich vergessen(Punkt)“, gab er kleinlaut zu.
„Oh man, komm erst mal rein, irgendwann vergisst du noch mal deinen Kopf(Punkt)“, sprach sie und zog ihm dabei Ranzen und Jacke von den Schultern. Dennis zitterte.
„Mama, mir ist schlecht(Punkt)“, stammelte er noch(Komma) als er sich auch schon übergeben musste.
„Igitt(Ausrufezeichen)“, krähte seine dreijährige Schwester Annika, die auf der Treppe saß und nun nach oben lief.
„Tut mir leid.“
Mit großen Augen und blassen(Komma) zitternden Lippen sah Dennis seine Mutter an.
„Schon gut, geht es wieder?“
Liebevoll strich sie ihm über das nasse Haar, er nickte.
„Na dann raus aus den Klamotten und ab ins Bett.“
Sie hob ihren sechsjährigen Sohn hoch und trug ihn ins Kinderzimmer. Dort saß Annika, hielt sich die Nase zu und verkündete überflüssigerweise(Doppelpunkt) „Das stinkt bis hier oben(Punkt)“
„Stell dich nicht so an, ich mach es gleich weg, aber erst mal muss Dennis ins Bett und du hol mal einen Eimer aus dem Badezimmer(Punkt)“, sagte ihre Mutter.
„Musst du noch mal kotzen?“, wollte Annika darauf hin von Dennis wissen und wurde gleich mit einem harten “Annika“,(kein Komma) von ihrer Mutter verwarnt. Beleidigt zog sie ab.
„Tut dir der Bauch weh?“
Dennis nickte und [red] flüstert [/red] (flüsterte Doppelpunkt) „Aber bitte keinen Tee.“
Seine Mutter lächelte(Semikolon oder Punkt) dann konnte es nicht so schlimm sein, sollte er erst mal schlafen. Nachdem sie ihn zugedeckt hatte(Komma) ging sie [red] noch [/red] (nach) unten, um den Flur sauber zu machen. Annika blieb im Kinderzimmer,(besser Punkt) gebannt starrte sie ihren Bruder an, aber der schien tatsächlich zu schlafen. Nach einer Weile ging sie zu ihrer Mutter nach unten.
„Mama, wenn Dennis krank ist, dann kann er ja gar nicht zum Weihnachtsmann gehen(Punkt)“, stellte sie fest.
„Nein, das kann er nicht(Punkt)“, bestätigte ihre Mutter.
„Aber,... gehen wir dann auch nicht hin?“ Mit weinerlicher Stimme kam die Frage, ängstlich sah sie ihre Mama an. All die anderen Kinder [red] in [/red] (im) Kindergarten waren schon im Kaufhaus bei dem Weihnachtsmann gewesen, nur sie noch nicht, und ihre Mutter hatte es für heute versprochen. Sie wollten nur noch auf Dennis warten, aber der war ja nun krank.
Eigentlich wollte die Mama sagen, dass sie den Besuch verschieben müssten, aber als sie die enttäuschten Augen [red] ihre [/red] (ihrer) Kleinen sah, meinte sie,(besser Doppelpunkt) „Ich werde Oma fragen, ob sie auf Dennis aufpasst und dann gehen wir.“ Erleichtert lächelte die Kleine. Als ihre Mama telefonierte(Komma) schlich sie sich nach oben zu Dennis ins Zimmer.
„Dennis, soll ich dem Weihnachtsmann von dir etwas sagen?“, fragte sie flüsternd.
Ihr Bruder sagte nichts. Ganz vorsichtig griff sie nach der Bettdecke. Dennis schlief und ein ekliger Geruch kam aus seinem Mund,(besser Punkt) sie verzog ihr Gesicht und ging wieder nach unten.

Geduldig stand Annika in der Schlange vor dem Weihnachtsmann, kreuzte ihre Beine(Komma) weil sie eigentlich auf die Toilette musste.
„ Musst du mal?“, wollte die Mama wissen.
Sie schüttelte den Kopf, gleich war sie dran und da konnte sie nicht aufs Klo gehen.
„Annika, wenn du in die Hose machst, kannst du auf keinen Fall zum Weihnachtsmann...“
„Aber Mama, wenn ich weg geh(Komma) muss ich mich wieder ganz hinten anstellen(Punkt)“, unterbrach die Kleine sie.
„Gehen Sie ruhig(Komma)“, sagte eine der Elfen, die vor dem Weihnachtsmann standen, „ich halte [red] ihren [/red] (Ihren) Platz in der Schlange frei.“
„Danke(Punkt)“,(kein Komma) [red] freundlich [/red] (Freundlich) lächelnd lief sie [blue] dann [/blue] (überflüssig) mit der Lütten zur Toilette und im Laufschritt ging es zurück. Nervös sah sie auf die Uhr(Punkt) seit zwei Stunden warteten sie nun schon hier, dieser Weihnachtsrummel nervte.
Endlich waren sie dran.
Mit gewohnten Bewegungen nahm der Weihnachtsmann Annika auf den Schoß, leierte seine sicher schon 100 mal gestellten Fragen, fragte nach ihrem Namen, ob sie denn auch artig war und was sie sich wünschte(Komma) hinunter. Annika nickte.
„Du(Komma) Weihnachtsmann(Punkt)“, unterbrach sie ihn plötzlich.
„Was machen die Kinder, die nicht zu dir kommen können, kriegen die nichts?“, wollte sie wissen.
Unter dem weißen(Komma) künstlichen Bart des Mannes war ein Lächeln zu erkennen, neugierig geworden(Komma) brummte er „Warum fragst du?“
„Der Dennis,(kein Komma) ist krank und als ich ihn gefragt hab, hat er geschlafen ...und jetzt kann er ja gar nichts sagen...“, stammelte sie verlegen.
„Der Dennis, ist das dein Freund?“
„Das ist mein Bruder und der hat gekotzt(Punkt)“, erklärte Annika, während sich ihre Mutter verlegen wegdrehte, sie sollte dringend an ihrem Wortschatz arbeiten.
„Weißt du(Komma) Annika“, begann der Weihnachtsmann „ich schicke all den Kindern, die nicht zu mir kommen können(Komma) einen leuchtenden Engel, der dann mit den Kindern spricht...“
„Aber Dennis schläft, der kann gar nix sagen, ich hab ihn gefragt(Punkt)“, warf sie ein.
„Nun, meine leuchtenden Engel,(kein Komma) sind besondere Engel(Punkt)“, erklärte er mit beruhigender Stimme,(besser Punkt) „durch ihr Leuchten dringen sie in die Träume der Kinder(Komma) und so können sie alles sehen(Komma) was die Kinder erlebten und natürlich auch(Komma) was sie sich wünschen.“
Erleichtert schloss Annika die Augen, gerührt lächelte ihre Mutter,(besser Punkt) wenn die Geschwister sich auch oft stritten, zeigte sich doch, wenn sie ihn gerade bei einer so wichtigen Sache wie den Weihnachtsmann nicht vergaß, dass sie sich lieb hatten.
„Und was hast du für einen Wunsch?“
Ein glückliches Lächeln huschte über Annikas Gesicht(Komma) während sie dem Weihnachtsmann nun ihren Wunsch ins Ohr flüsterte...

Erleichtert schloss Annika die Augen. Ihre Mutter lächelte gerührt. Wenn die Geschwister sich auch oft stritten – bei einer so wichtigen Sache wie die mit dem Weihnachtsmann zeigte sich doch, dass sie einander lieb hatten.
 
Hallo Angela

Wirklich schön. Es naht die Weihnachtszeit. Vielleicht eine Korrektur. Ich weiß, dass Kinder kotzen sagen(müssen sie in Geschichten aber nicht).Schreib doch lieber übergeben oder???


Genau so...........Stephanie
 
Hallo Stephanie,
ich freue mich,d ass du mein Werk gelesen hast und es dir gefällt.
Ja, du hast schon Recht, Kinder solletn in Geschichten nicht unbedingt kotzen sagen, aber in dieser Geschichte kann ich das Wort nicht durch übergeben ersetzen, denn wenn du es noch mal liest:
„Musst du noch mal kotzen?“, wollte Annika darauf hin von Dennis wissen und wurde gleich mit einem harten “Annika“ von ihrer Mutter verwarnt.
Wenn hier steht musst du dich nochmal übergeben, würde die Mutter sie wohl kaum verwarnen und um ehrlich zu sein es würde unrealistisch klingen. Ebenso:
„Das ist mein Bruder und der hat gekotzt“, erklärte Annika, während sich ihre Mutter verlegen wegdrehte, sie sollte dringend an ihrem Wortschatz arbeiten.
Auch hier würde sich die Mutter wohl kaum verlegen wegdrehen und sich vornehmen an dem Wortschatz der Kleinen zu arbeiten.

liebe Grüße
Angela
 
Hallo Angela

Vielleicht ein Vorschlag zur Güte*g. Beim Weihnachtsmann sagt die Kleine professionell, er übergibt sich, und die Mama ist stolz auf die Kleine in jeder Hinsicht (lach)Die Kleine könnte noch mal zur Mutter schauen und daran denken, was sie ihr vorher zu dem Wort kotzen gesagt hat.


Genau so..........Stephanie
 



 
Oben Unten