Lex Humanitas

bamark

Mitglied
Die, seit endlichen Zeiten unausgesprochenen Worte,
sind der Menscheit sicherer Hort,
um nicht zur Gänze dem Getriebe der rastlosen Zeit
und nicht eigenem Vorteil bedrohende Umständen zu erliegen.
Will eines der Worte der auferlegten Klausur dennoch
entfliehen, gar versuchen die selbstgewählte Enge des Ego zu sprengen, ereilt es der stumme Protest auferlegten Schweigens
und kehrt reuig zurück aus der der Welt kommentierten Grauens und nichtsnutzem Getöse.
Pochend quasselnde Silben, vermummter Weltenzerstörer, deren Wahnwitz an unserm kritisch fragenden Blick sich
verfangen, erfreuen sich jubelnd ob der, aus unserer Askese nicht entflohenen Worte.
Derweil das einladende Geheul privilegierter Minderheiten
neben der schreienden Armut niemals verstummt, gewähren wir uns als Worte-Eremit, ein diebisches Lächeln, während draussen der Zerfall der sinnverbildenden Silben
in ein chaotisches Trümmerfeld mündet.
Erst wenn dies` pseudo-globale Wortegebräu in die Kloake
sich wiederholender Geschichte gespült, werden die bisher versperrrt und geknechteten Worte der Stummen, zu spät aus der Verbannung der Sprachlosigkeit entfliehen.
Wozu also mein voreiliges Gezeter, im Gewand des im Wohlstand gekleideten und jener daraus entwachsenen Intoleranz der Frommen im Glauben ?
Anstatt des Apfels der Eva, genügt wohl der Egoismus unser Aller, um die Erbsünde unseres Geschlechtes zu begreifen.
 



 
Oben Unten