Lichtmärchen Teil Zwei

Rakun

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Lichtmärchen Teil ZWEI
neulich nachts schon wieder hell

Grelle Nacht weckt wildes Schaf,
Schnecken schauen aus dem Haus,
gleiten kalt im Wandelschlaf.
Geschwind fledert die Maus.
Silber schleicht der Fuchs vorbei.
Ein Eich mit Horn stiehlt Dechse Ei.

Dunkel glüht die Wangenröte,
ohne Schild schämt sich die Kröte.
Ein Schwänzchen wippt in rot
grüßt eine Vogelfrau,
sie stellt sich schlummernd tot,
wartet auf Herrn Meise blau.

Auf der Lichtung stand es stolz.
Damit niemand es entdeckt,
hockt es braun im Unterholz.
Das Reh hält sich versteckt,
ist mit Blattwerk voll belaubt,
mit feinem Sand das Fell verstaubt.

Wie helle feine Blitze
schiesst Licht entlang am Baum,
kitzelt jede Rindenritze.
Verschlafen blickt aus einem Traum
ein winzig Käferkind.
Auch große Käfer winzig sind.
Scheint einem Wurm ins Gesicht.
Alle sind maßlos empört.
Alle blinzeln ins Licht.
Der Rhythmus ist gestört.

Diese Nacht ist gar nicht schlecht,
es ist jetzt die beste Zeit
klopft aufgeweckt in bunt der Specht.
hält seinen Schnabel spitz bereit.
Er hämmert laut: poch-poch.
nicht rund, in eckiger Form
in seinen Baum ein Loch.
Es entspricht keiner Norm!

Hoch oben am Himmelszelt
erst Mond-, dann Sonnenschein,
wie verdreht ist die Welt!
Es ist nicht wahr! Es kann nicht sein!
Jeder schiebt sich frech gekonnt,
wir nie dies Schauspiel hatten,
vor den andern an die Front,
stellt den Gegner in den Schatten.

Vom hämmernden Krach,
vom Lichtschein dazu
ist jeder nun wach,
findet nicht seine Ruh.

Hell duellierend:: Sonne und Mond
sie halten inne verdutzt:
dieser Streit sich nicht lohnt!
Die Autorität ist beschmutzt.
Sie beschließen: so geht es nicht!
Knipsen aus gemeinsam ihr Licht.
 



 
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