Liebe macht blind - oder so ähnlich

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Silberpfeil

Mitglied
Ich bin zwanzig und hatte auch schon einen festen Freund, aber wir haben uns irgendwann in entgegengesetzte Richtungen entwickelt. Ich wollte neue Leute kennen lernen, Abenteuer erleben und neue Sportarten ausprobieren. Er dagegen wollte nach dem Abitur nichts weiter tun, als täglich zur Arbeit gehen und ansonsten auf der Couch zu sitzen. Kurz nachdem ich mich an der Uni eingeschrieben habe, folgte die Trennung und seitdem herrscht Funkstille. Mittlerweile bin ich neu verliebt, in Damien, doch er ahnt nichts von meinen Gefühlen. Niemand weiß es.

Heute ist Montag und ich hasse es, denn an diesem Wochentag habe ich eine Vorlesung nach der anderen. Ich beeile mich, um noch rechtzeitig zu Deskriptiver Statistik zu kommen. Ich eile den Flur entlang und dann sehe ich ihn. Erneut kann ich es nicht fassen, wie gut er aussieht. Er hat heute wieder das schwarze Shirt seiner Lieblingsband an und da sein rechter Arm über und über tätowiert ist, steht es ihm besonders gut. Seine schwarzen Haare wie üblich strubbelig ins Gesicht frisiert, leuchten seine Augen in einem satten Blau.

Damien und ich sind keine dicken Freunde, schreiben uns keine Nachrichten und telefonieren nicht. Aber wir kennen uns, da wir in der gleichen Clique sind, quatschen öfters mal und unternehmen in unserer Gruppe einiges gemeinsam.

Damien ist scheinbar immer gut gelaunt, wirkt immer lässig, sportlich und selbstbewusst. Er ist schlank, trägt Röhrenjeans und Kaputzenpullis und sieht darin einfach umwerfend aus. Ich beneide ihn, denn als Frau kann ich so etwas nur selten tragen, da es nicht schick und weiblich ist. Täglich befinde ich mich in einem Zwiespalt, kann mich nicht entscheiden, ob ich lieber mit meiner weiblichen Figur die Blicke der Männer auf mich ziehe, oder ob ich den Rock n Roll Style wähle, zu dem ich mich so hingezogen fühle. Ich würde sagen, Damien ist praktisch das männliche Gegenstück zu der Frau, die ich gerne wäre.

Nach der Vorlesung treffe ich meine übliche Truppe in der Cafeteria an. Wir lästern über unseren Statistik Professor und planen den Geburtstag meiner besten Freundin Nadia, denn ihre Feier findet bereits an diesem Wochenende statt. Ich bin schon jetzt voller Vorfreude. Nicht bloß wegen der tollen Party, sondern vielmehr, weil Damien mit seiner Punkband auftreten wird. Er ist Gitarrist und bei einem Auftritt im Gemeindesaal vor ein paar Wochen, erlebte ich ihn zum ersten Mal auf der Bühne. Er stand links vom Sänger, leger wie eh und je, spielte seine E-Gitarre, strahlend lächelnd, als ob keine Wolke den Himmel jemals trüben könnte. Seine Hände bewegten sich mit einer enormen Selbstsicherheit, als könnte er das Instrument selbst im Schlaf fehlerlos spielen. Doch er stand nicht einfach da und spielte. Er bewegte sich. Er sprang in die Höhe, wirbelte im Kreis, ja er konnte sogar seine Gitarre am Gurt um seinen Oberkörper rotieren lassen. Es lag keine Arroganz in seinem Tun, im Gegenteil, er zog das gesamte Publikum in seinen Bann. In diesem Moment wurde ich erfüllt von einer Rastlosigkeit, fühlte mich frustriert und zugleich inspiriert. Und ich wollte mich genauso lebendig fühlen, wie er auf mich wirkte.


Nach der Mittagspause eröffnet sich mir dann die nächste Möglichkeit. Er steht draußen mit einem Kommilitonen. Ich geselle mich dazu. Wieder dreht sich das Gespräch hauptsächlich um die Wochenendplanung und dieses Mal steht die Frage im Vordergrund, wer was zu der Feier mitbringen wird. Als es Zeit wird, gehen wir zu Zweit zurück in Richtung Hörsaal. Ich überlege fieberhaft, was ich sagen könnte, um ihn zum Lachen zu bringen und seine Aufmerksamkeit ganz auf mich zu lenken. Doch in meinem Kopf tickt der Sekundenzeiger einer imaginären Uhr so durchdringend, dass mir einfach nichts einfallen will.

An der Tür angekommen macht er sich bereit, sie zu öffnen. Gleichzeitig übermannt mich eine schiere Hilflosigkeit, denn der kostbare Moment mit ihm ist schon fast wieder vorbei. TICK TACK TICK TACK. Doch anders als erwartet, öffnet er die Tür nicht.

Die Zeit steht still. In meinem Kopf höre ich noch immer das dumpfe Ticken des Zeigers. Es macht mich nervös. Ich hebe den Blick, will ihn ansehen, doch er hat sich gebückt, um etwas aufzuheben. Er jetzt erkenne ich, dass der Reißverschluss meiner Umhängetasche offen ist. Scheinbar habe ich ein paar Zettel verloren. Er hebt sie auf, seine Augen auf den Text gerichtet. Er liest, was ich geschrieben habe, so persönlich, aus den Tiefen meiner Seele zu Papier gebracht.

Er schaut mich an, ganz nah, so erreichbar. Plötzlich lächelt er. „Das ist richtig gut. Ich wusste nicht, dass du Songtexte schreibst.“ Ich bin geschockt, dann perplex, weiß nicht was ich sagen soll. „Ach was, das sind doch nur ein paar Notizen“, versuche ich von meinen Worten abzulenken. Es ist mir peinlich, dass er meine Worte gelesen hat, weiß, wie es in mir aussieht.

Meine Texte handeln nicht von meiner Verliebtheit zu ihm. Sie handeln davon, welche Selbstzweifel mich täglich quälen. Als Kind wusste ich genau was ich wollte: Erfinderin wollte ich werden, später Lehrerin und noch später Profi-Sportlerin. Heute bin ich älter, verwirrter, habe Angst mit meinem Studium den falschen Weg eingeschlagen zu haben und sehne mich nach neuen Perspektiven. Kinder sind voller Phantasie, sie sind die beste Inspiration, die ein Mensch sich wünschen kann. Aber sie können ihre Träume auch schnell aus den Augen verlieren, schließlich entwickeln sie sich täglich weiter und brauchen Unterstützung, die sie meist in Form ihrer Eltern finden. Leider habe ich meine Eltern schon früh durch einen Unfall verloren. Stattdessen bin ich bei meiner Oma aufgewachsen. Sie kümmert sich rührend um mich, aber sie stammt aus einer völlig anderen Zeit und hat mich nie ermutigt, eigene Träume zu entwickeln und stetig zu verfolgen. Und genau damit habe ich nun zu kämpfen.

Wenn wir genau das sind, was andere in uns sehen, dann wünschte ich, die Leute würde mich so sehen, wie ich Damien wahrnehme. Denn wenn ich in den Spiegel blicke, erkenne ich mich nicht mehr. Ich sehe eine junge Frau, die sich selbst noch nicht gefunden hat. Deshalb schreibe ich meine Gedanken und Gefühle auf, versuche sie auf Papier zu bringen, damit sie nicht länger in meinem Kopf sind.

„Hast du nicht Lust, mal bei unserer Bandprobe dabei zu sein? Vielleicht fallen dir spontan ein paar Zeilen ein. Ich würde mich gerne von deinen Worten inspirieren lassen.“ Was ist denn jetzt plötzlich los? Damien will sich von mir inspirieren lassen? Dabei ist er es doch, der mich zum Schreiben motiviert, auch wenn er davon nichts ahnt. „Klar, gerne!“ Ich bin begeistert. Wir verabreden uns für Morgen Nachmittag und ich kann gar nicht beschreiben, wie aufgeregt ich bereits jetzt bin.

Dann ist es endlich soweit. Ich betrete den Keller, in dem die Band regelmäßig probt. Damien ist schon da, steht neben der Bühne und stimmt seine Gitarre. Er lächelt mir zu, ich fühle mich sogleich ermutigt. Trotzdem schlägt mein Bauch weiterhin Purzelbäume. Ich bete, mir möge vor lauter Nervosität überhaupt ein zusammenhängender Satz einfallen. Er stellt mich dem Rest der Band vor, die meisten der Jungs kenne ich bisher nur flüchtig. Dann beginnen sie, spielen ihre Lieblingssongs, von denen alle Texte selbst geschrieben sind. Ich liebe Rockmusik und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Auch wenn die Probe nicht so faszinierend ist wie ein richtiger Auftritt, nicht so spektakulär, fühle ich mich erneut durch ihren Sound angeregt. Als die Jungs dann eine Pause einlegen, setzt sich Damien neben mich.

„Wie schaut es aus, ist dein Kopf vor lauter Ideen schon explodiert?“ Er grinst mich an und ich kann nicht anders, als laut los zu prusten. „Naja so würde ich es nicht bezeichnen, aber mir ist tatsächlich das ein oder andere eingefallen.“ „Dann lass mal hören, ich bin gespannt.“ Wieder ist er mir so nah, schaut mir mit seinen himmelblauen Augen direkt ins Gesicht. Mein Herzschlag beschleunigt sich. „Also schön. Mir ist aufgefallen, dass die meisten eurer Songs von dem Wunsch nach Liebe und Geborgenheit handeln. Mal geht es um einen Sohn, der es seinem Vater niemals recht machen kann. Ein andermal um einen jungen Kerl, der nicht glaubt, je eine Chance bei seiner großen Liebe zu haben. Ich weiß, das ist nur eine grobe Zusammenfassung. Aber ich denke, ich kann dazu etwas beisteuern.“

Sein Blick verändert sich, nur kurz, dann schaut er wieder wie vorher. Doch ich glaube eine gewisse Traurigkeit in seinen Augen gesehen zu haben. „Wie wäre es, wenn ihr die Texte etwas chronologischer gestaltet?“ „Wie meinst du das?“ „Ich meine damit, dass ihr versuchen könntet, eine Geschichte zu erzählen, die sich von Song zu Song weiter entwickelt.“ „Okay?“ Er wirkt etwas skeptisch, also beeile ich mich, meine Aussage zu erklären. „Der Junge, der sich von seinem Vater nicht geliebt fühlt, was könnte er in der Zwischenzeit erlebt haben? Welche Träume könnten zerplatzt oder wahrgeworden sein? Warum hat er so starke Selbstzweifel, dass er glaubt, seine große Liebe würde seine Gefühle nicht erwidern? Und mit welchen Dämonen kämpft er tagtäglich?“ Er schaut mich an, sagt nichts, dann blickt er zu Boden. „Puh, jetzt hast du mir aber ganz schön viel Stoff zum nachdenken gegeben!“ Ich kann seinen Blick nicht deuten und zapple unruhig auf meinem Stuhl hin und her.

„Okay Jungs, das war es für heute! Ich muss noch was erledigen.“ Damien hat es plötzlich sehr eilig. Er verabschiedet sich noch kurz von mir, läuft dann schnell die Treppe hoch und ist verschwunden. Am nächsten Tag ist er nicht in der Uni. Am darauffolgenden Tag ebenfalls nicht. Ich mache mir Sorgen, befürchte, ich könnte ihn auf falsche Gedanken gebracht haben. Da auch ich schreibe, weiß ich, dass selbst die größte Fiktion immer eigene und ehrliche Empfindungen enthält. Daher vermute ich, dass die Songs von ihm selber handeln könnten. Hoffentlich habe ich ihn nicht dazu gebracht, sein Leben als schwarzen Klumpen Teer zu betrachten. Mir wird plötzlich bewusst, wie wenig ich eigentlich von ihm weiß. Ich stelle hier Vermutungen an, dabei weiß ich gar nicht, wie seine Kindheit war und ob die Texte wirklich von ihm handeln.

Am Freitag findet eine der wenigen Vorlesungen statt, die wir in diesem Semester gemeinsam besuchen, aber auch hier ist Damien nicht anwesend. Nadia sitzt neben mir und schaut mich nachdenklich an. „Was ist los mit dir? Du bist schon seit ein paar Tagen so still.“ „Ach nichts, ich komme nur mit dem Lernstoff nicht ganz klar. Aber das wird schon, ich habe mir vorgenommen, am Wochenende einiges aufzuarbeiten.“ „Hey, aber nicht dass du vor lauter Lernerei noch meine Party versäumst!“ „Keine Sorge“, beruhige ich sie. „Ich lasse mir doch nicht die Party des Jahrhunderts entgehen.“ Sie lacht und quatscht weiter. Ich glaube, sie berichtet gerade davon, wer in diesem Monat der Mann ihrer Träume ist. Nadias Verliebtheit wechselt manchmal so schnell, dass ich nicht mehr mitkomme. Doch ich höre ihr gar nicht richtig zu, bin zu sehr in Gedanken versunken.

Nach der Vorlesung verabschiede ich mich von den Anderen und gehe zu meinem Auto. Ich habe einen Entschluss gefasst. Ich will bei Damien vorbei fahren und sehen, ob er zu Hause ist und wie es ihm geht. Ich suche den großen Parkplatz nach meinem Ford ab und da steht er, Damien, direkt neben meinem Auto. Er grinst von einer Backe zur anderen. Mich überkommt eine große Erleichterung, doch dann spüre ich, wie sich Wut in meinem Bauch breit macht. Tagelang ist von ihm nichts zu hören und zu sehen und jetzt steht er hier, fröhlich, als wäre nichts geschehen.

„Da bist du ja endlich, ich warte schon eine halbe Ewigkeit auf dich.“ Ich nähere mich ihm langsam, bemüht, meine Wut zu unterdrücken. „Hi“ sage ich lahm, denn mehr fällt mir beim besten Willen nicht ein. Er soll nicht merken, dass ich in Sorge war. Ich bleibe ein wenig entfernt von ihm stehen. Er geht den letzten Schritt auf mich zu. Schneller als ich mir bewusst werde, was geschieht, hat er mich in seine Arme geschlossen und drückt mich fest an sich. Ich kann gerade einmal feststellen, wie unheimlich gut er duftet, da lässt er mich auch schon wieder los. Er erzählt mir etwas, ich sollte wohl zuhören, doch ich kann mich kaum konzentrieren. Alles woran ich gerade denken kann, ist, wie toll er sich anfühlt.

„…und dafür möchte ich dir ganz lieb danken!“ So, Kommando zurück! Was ist los? Mir danken? Wofür? „Entschuldige, kannst du das noch mal wiederholen?“ Ich merke, wie ich rot anlaufe, mir sehr heiß wird, doch ich kann nichts dagegen tun. „Was ist los, hast du etwa nicht zugehört?“ Er lacht mich aus, aber nicht auf die fiese Art. Scheinbar ist er mir wirklich für irgendetwas dankbar. Er erzählt mir, dass meine Worte am Dienstag eine Art Kettenreaktion in ihm ausgelöst haben und er die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Er hatte auf einmal so viele Ideen für neue Texte, so dass er seine Aufmerksamkeit auf nichts anderes mehr richten konnte. Daher ist er zu Hause geblieben, hat sich abgeschottet und geschrieben. Zum Schluss ist tatsächlich ein neuer Song dabei heraus gekommen und ein paar weitere warten darauf, fertiggestellt zu werden. Auf Nadia’s Feier morgen will er ihn bereits präsentieren. Leider hat er es nun sehr eilig, die Band muss das neue Lied ja noch einstudieren.

Zwei Stunden vor Beginn der Feier kann ich mich mal wieder nicht entscheiden, was ich anziehen soll. Für Damien will ich umwerfend aussehen. Ich bin so glücklich, dass er mich endlich bemerkt. Seit gestern kann ich nicht aufhören, an seine Umarmung zu denken. Ich fühle mich wieder wie 13, als wäre ich noch ungeküsst. Naja was ihn angeht, bin ich ja noch ungeküsst. Dieser Gedanke schießt mir durch den Kopf, als ich gerade versuche in eine besonders enge Jeans zu schlüpfen. Ich muss lachen, stolpere und lache nun erst recht. Hoffentlich wird er mich heute küssen.

Ein paar Stunden später ist die Stimmung fröhlich und ausgelassen. Damien ist erst vor ein paar Minuten mit seiner Band erschienen. Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihn zu begrüßen, da er zu beschäftigt mit den Vorbereitungen schien. Ich nippe gedankenversunken an meinem Getränk. Nadia erzählt mir gerade von dem neuen Navigationssystem, das ihre Eltern ihr zum Geburtstag geschenkt haben. Sie trägt ein sehr enges, rotes Kleid und sieht darin so sexy aus, dass ich mich total underdressed fühle. Dann endlich geht es los. Die Jungs spielen ihre bekannten und beliebten Lieder und die Partygäste tanzen und singen dazu. Es ist ein klasse Auftritt. Damien zieht mich wie üblich in seinen Bann. Er beachtet mich nicht mehr als sonst, nur einmal wirft er mir ein umwerfendes Lächeln zu. Gerade frage ich mich, wann sie ihren neuen Song spielen werden, da höre ich ihn sagen: „Für alle die es noch nicht wissen, wir arbeiten an ein paar neuen Songs und den ersten davon haben wir euch heute mitgebracht. Also gebt noch mal alles und rockt mit uns die Bude!“

Ich kann nicht anders, als den Song zu lieben. Nicht nur, weil der Text so ehrlich und tiefschürfend ist. Nicht nur weil Damien scheinbar wirklich in sich gegangen ist und seine Erfahrungen in ihm verarbeitet hat. Sondern vor allem deshalb, weil ich das Gefühl habe, daran beteiligt zu sein, auch wenn ich ihn gerade zum ersten Mal höre. Den anderen Gästen gefällt er natürlich auch, es ist der perfekte Höhepunkt des gesamten Auftritts. Niemand sitzt mehr, alle stehen vor der Bühne und toben.

Es klatscht Beifall und viele rufen nach einer Zugabe. Die Jungs legen ihre Instrumente nieder und da geschieht es. Ein roter Blitz saust an mir vorbei zur Bühne, läuft auf Damien zu, schmeisst die Arme um seinen Hals und küsst ihn. Nadia küsst Damien! Und er lässt es zu! Das Klatschen der Gäste scheppert doppelt und dreifach in meinem Kopf. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, fühle mich wie ein Hund, den man in der Nacht vor die Tür gesetzt hat, obwohl es regnet. Wie konnte das passieren?
 



 
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