Living Hate

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Warui

Mitglied
(Prolog)
Träumend sitz ich wach am Fenster,
Gedankenverloren, lass mich fangen, tragen, führen
Über die Stadt auf leisen Schwingen.

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Die Frau dort unten auf dem Weg
Ein Mädchen noch; so jung, so leer
So tot ist sie, zerfressen von Hass,
Besessen von Hass, gestorben durch Hass.

Als schwarzer Schatten läuft sie herum
Und bleich; Blutrot ihre Gedanken.
Rehbraune Augen, geforen unter ihrer Brille,
Suchen unaufhaltsam IHN.

Ihre Seele ist schon lang entflohen
Aus dem ausgezehrten Körper voller Hass und Rachedurst.
Ruhelos schweift sie umher, überall zentral.
Seit Jahren erwachsen altert sie nur körperlich.

Was hält sie noch lebendig?
Der Hass, die Suche nach IHM,
Rache, Lust, Befriedigung, der Tod,
Die Angst, die Macht? Die Träume!

Tag und Nacht wird sie gepeinigt,
Stürzt ihre MUTTER blutend aus dem Fenster,
Sieht ihr VATER lachend hinterher,
Starrt sie durch den Türspalt - stumme Schreie.

An ihrer Brust ist eine Tasche,
Da vibriert, pulsiert und lebt beinah'
Ihr Herz, die Magnum, wärmend kalt;
Ihr Bann, ihr Fluch, ihr Antrieb, Halt.

Doch blind geworden vor Hass
Stürzt sie in die eig'ne Falle.
Getragen von Hass sucht sie IHN,
Doch wird ER zuerst sie finden.

Ihre Waffe plötzlich ohne Sinn,
Ihr Leben längst am Ende und verwirkt.
ER wirft sie aus dem Fenster, blutend,
Lacht dabei - und geht nach Haus.

Die Frau dort unten auf dem Weg
Ein Mädchen noch; so jung, so leer
So tot ist sie, zerfressen von Hass,
Besessen von Hass, gestorben durch Hass.

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(Epilog)
Ich wende mich ab, fliege zurück,
Zurück an mein Fenster über der Stadt
Schließe es, leg mich aufs Bett ...
Und träume
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Warui,

Dein Text ist gar nicht ohne. Er hat mich gefesselt. Allerdings wirkt er noch nicht rund, besonders am Anfang gibt es zu viel "hass".

cu
lap
 



 
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