M/DWdS_Kapitel10.2

Najitzabeth

Mitglied
Die Sprache der Stummen 2

Todie warf vorsichtig einen Blick unter der Decke hervor und sah im ersten Moment nichts, dann trat plötzlich ein grauenvolles Monster aus dem Schneesturm.
Die Pferde, die bis jetzt nichts bemerkt hatten, gerieten in Panik und traten wild um sich. Todie war froh, das die Tiere angebunden waren, sonst wären sie sicher vor Angst über die Schlafenden gerannt. Durch den Lärm der Pferde, zu dem sich Todie’ s Schreie mischten, wachte auch der Rest der Gruppe auf und erblickte das furchtbare Wesen. Das Tier war gänzlich Weiß, weswegen es im Schnee auch völlig unsichtbar war. Sein langer dürrer Schwanz peitschte durch die Luft und mit seinen irren blutroten Augen blickte es in die Runde. Es stand auf zwei Krallenbewerten Beinen und zwischen seinen dünnen aber kräftigen Vorderbeinen und seinem Leib spannten sich Flügel, deren Haut so dünn war, das man die Adern hindurch scheinen sah. Der spitze Kopf, der auf einem langen gebogenen Hals saß, zuckte hin und her. Zuerst blickten sich die beiden Parteien nur an, bis das Wesen zu Knurren begann, das Todie die Ohren dröhnten.
Chico war der erste der seine Erstarrung überwand. Er schnappte sich seinen Stab mit der Steinspitze, den er immer bei sich trug und stellte sich schützend vor die anderen. Auch Keith hatte sich aus seinen Decken befreit und sein Schwert gezogen. Kim hatte den silbernen Zierdolch in der Hand, den Keith ihr geschenkte und den sie immer bei sich trug. Nur Todie hatte nichts um sich zu verteidigen, denn sie hatte ihre Waffe ganz unten in ihrer Tasche, in der Hoffnung, das sie das Messer nicht brauchen würde. Gwgl saß bei seinen neuen Freunden, den Pferden und Tyrone saß auf der anderen Seite, auf einem Felsen. Der Goobljn fauchte das Biest an.
Plötzlich zischte ein Pfeil durch die Luft und mit einer rasend schnellen Bewegung, die man mit bloßem Auge kaum wahrnehmen konnte, pflückte das Wesen den Pfeil, der auf seinen Kopf gezielt war, mit dem Maul aus der Luft und biss ihn ohne die geringste Kraftanstrengung entzwei. Es sah fast so aus, als würde es grinsen. Todie stöhnte auf. Es hatte Josh’ s tödlichen Pfeil, der aus nächster Nähe abgefeuert worden war, aufgefangen! Wie sollten sie mit diesem Monster fertig werden?
Josh feuerte abermals einen Pfeil ab und diesmal machte es sich noch nicht einmal die Mühe den großen kegelförmigen Kopf zu bewegen, sondern ging einfach einen Schritt zur Seite. Dann schien es die Geduld zu verlieren. Mit einem gewaltigen Satz sprang es über das Feuer und stellte sich Chico gegenüber. Funken stoben in alle Richtungen und drohten die Stoffe zu versengen oder gar zu entzünden. Das Biest blickte dem Jungen in die Augen. Einen winzigen Augenblick geschah gar nichts, dann wandte sich der weiße Koloss, der Chico um einen Kopf überragte, ab und suchte sich ein neues Opfer. Sein Blick heftete sich auf Josh, der ihn als erster angegriffen hatte und immer noch mit dem nutzlosen Bogen dastand. Als Chico das bemerkte stellte er sich dem Feind in den Weg: „Verschwinde, du Mistvieh!“ sagte er zornig und wollte das Biest mit dem Stab aufspießen. Es schien etwas dagegen zu haben, denn es hob ein muskulöses Bein und schlitzte Chico im vorbeigehen mit einer riesigen Kralle den Schenkel auf. Der Wanderer stürzte vor Schmerz schreiend zu Boden und rotes Blut verfärbte den makellos weißen Schnee. Ganz langsam, fast bedächtig schlenderte es dem Müllerssohn entgegen, der vor Angst unfähig war sich zu bewegen und am ganzen Körper zitterte.
Kim und Keith reagierten wie ein Person. Gleichzeitig rannten sie auf den weißen Schatten mit den spitzen Zähnen zu und wollten sich auf dessen Rücken werfen um es aufzuhalten. Das Monster aber stieß sie, ohne sie eines Blickes zu würdigen, von sich indem es seine gewaltigen Schwingen einmal ausbreitete. Von der Wucht dieses Anschlags wurden die beiden ein paar Meter weit geschleudert und blieben auf dem harten Boden liegen. Todie handelte blitzschnell. Trotz all der Streitereien waren die Fünf doch zu einem Team zusammengewachsen und das Beakermädchen war nicht bereit einen ihrer Freunde zu verlieren.
Sie schnappte sich ohne zu überlegen ein paar Holzscheite, die zum nachfeuern gedacht waren, und warf damit auf die Bestie. Todie traf einmal, zweimal, beim dritten Mal hielt es bei seinem Vormarsch inne und legte den Kopf schief um sich seine Widersacherin anzusehen. Sie bemerkte schnell, das sie einen großen Fehler gemacht hatte. Das Vieh ließ von Josh ab und drehte sich ganz zu Todie, die immer weiter nach hinten Schritt, bis sie an den kalten Felsen stieß. Sie saß in der Falle. Die kreisrunden Augen des Biestes verengten sich zu kleinen schlitzen und ein Brüllen , wie das Mädchen es noch nie gehört hatte, durchbrach die Stille der Nacht. Schaum und Speichel spritzten aus dem weit geöffneten Maul. Todie sank zusammen, gequält von dem schrillen Schrei der in allen Knochen schmerzte. Dann brach es abrupt ab und Todie entspannte sich bis ihr wieder bewusst wurde, das sie noch nicht außer Gefahr war. Mit ein paar Sätzen sprang das Tier auf das Mädchen zu um sie endgültig zu töten. Vor dem letzten Satz schnellte das weiße Ungeheuer in die Luft und breitete die Flügel aus. Mit den Beinen und damit mit den todbringenden Krallen voraus ging es auf Todie los. Das Beakermädchen schloss die Augen und wartete auf den Schmerz.
Ein schrilles quieken und das Geräusch von einem Sturz machte sie wieder aufmerksam. Sie fühlte wie etwas warmes ihr Gesicht hinab lief. War sie jetzt Tod? Todie öffnete ihre Augen. Etwas weiter neben ihr lag der tote Körper des Wesens, das sie gerade töten wollte. Ein langer Pfeil ragte aus dem Hals des Tieres, das immer noch zuckte als würde es den Tod nicht akzeptieren. Rose’ farbenes Blut, das ekelhafter Weise nach altem Fisch roch, spritzte aus der Wunde auf Todie. Dem Mädchen wurde übel, sie erbrach sich in dem Schnee und als sich ihre innere Unruhe wieder gelegt hatte, sah sie sich um. An der Stelle and der zuvor das blutrünstige Wesen erschienen war tauchten jetzt seltsame in Pelz gehüllte Gestalten auf. Mit ihren Langbögen zielten sie auf Todie.
Das war ihr zuviel und sie ließ sich in die willkommene Schwärze der Ohnmacht fallen.



Kim sah wie die roten Augen sich auf Josh hefteten und in diesem Augenblick übernahmen ihre Instinkte die Oberhand. Chico hatte ihr einige Dinge, wie sie sich verteidigen konnte beigebracht und sie versuchte einfach das Anzuwenden, was er ihr gezeigt hatte. Kim sah, das auch Keith sich aus seiner Starre löste und wie auf ein stummes Kommando stürmten sie auf die Bestie zu. Kurz bevor sie es erreicht hatte setzte Kim zum Sprung an, um das Wesen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Genau in diesem Moment hob es seine dünnen Ärmchen und spannte die Fledermausähnlichen Flügel an. Kim fühlte einen stechenden Schmerz in der Magengegend und wie sie in die Richtung, aus der sie gekommen waren, zurückgeschleudert wurde. Einen kurzen Augenblick lang war sie schwerelos, doch dann krachte sie wieder auf die Erde. Die Dunkelheit umfing sie und ließ sie nicht mehr los.
Die beißende Kälte in ihrem Gesicht weckte sie auf. Kim öffnete die Augen und sah die Berge, die sich nun zu allen Seiten erstreckten und in der Sonne hell strahlten. Das ersten was sie bemerkte war, dass sie nicht mehr fror. Jemand hatte ihr einen Weißen dick gefütterten Mantel gegeben und ihr Handschuhe angezogen. Sie saß auf dem großen gescheckten Hengst und sie fühlte den Arm der um ihre Taille geschlungen war, damit sie nicht vom Pferd fiel. Was war nach dem Angriff geschehen und vor allem wo waren die Anderen?
Vor Kim lief die braune Maya aber sie konnte nicht erkennen, wer auf ihr ritt, da alle die gleichen Mäntel trugen.
Jetzt wollte sie endlich wissen wer hinter ihr saß und drehte sich im Sattel um. Der große Fremde Mann sah sie aus großen farblosen Augen an. Er hatte dünnes flachsblondes Haar, das unter der mit pelzgefütterten Kapuze hervorwehte. Kim war entsetzt. War sie etwa entführt worden? Sie begann sich zu wehren und wollte nur noch von dem Pferd hinunter und von dem Fremden weg. Aber der bleiche Mann hielt sie eisern fest. Nach einigen Minuten gab sie letztendlich auf, denn ihr Körper hatte begonnen elendig zu schmerzen und jeder blaue Fleck und jede Schürfwunde die sie sich in letzter Zeit zugefügt hatte, machte sich nun bemerkbar. Sie atmete tief durch und sprach den Fremden der immer noch Schwieg an: „Wer seid ihr?“ Er würdigte sie nicht einmal eines Blickes. Das einzige was Kim hörte war das plötzliche Aufkommen eines seltsamen Knistern, das sie sich nicht erklären konnte. Kim sah ein, das es keinen Sinn hatte sich zu wehren und wartete ab, was mit ihnen Geschehen würde.
Gegen Mittag machten sie eine Rast und Kim bemerkte , das sie ihre Entführer immer weiter in den Westen führten.
Auch der Rest der Gruppe war hier. Todie saß etwas Abseits in ihre Gedanken versunken. Chico war verletzt und lag auf einem Schlitten, der von Jena gezogen wurde. Josh saß bei Keith, der immer noch nicht aufgewacht war. Die seltsamen Menschen, die selbst untereinander nicht Sprachen saßen beisammen und aßen. Wieder war nur das Rauschen in der Luft zu hören. Einer der Männer stand auf, der einige Bretter bei sich hatte und ging zuerst zu Keith und Josh hinüber. Er stellte Josh eines der Bretter mit Essen darauf hin und nahm dann den Kopf des Prinzen und flößte ihm eine dampfende Flüssigkeit ein. Als er damit fertig war, kam er zu Kim und gab ihr ebenfalls ihr Mittagessen. „Danke!“ sagte sie und sah ihm rätselnd nach, als er zu dem Beakermädchen ging. Sie hatte wieder einmal keine Antwort bekommen. Langsam bekam Kim das Gefühl, das ihre stummen Entführer ihnen gar nichts böses wollen, sondern ihnen halfen. Trotzdem war es unheimlich das nicht einer der Männer sprach.
Ein Windstoß ließ Kim zittern. Plötzlich bemerkte sie einen groben Sack der an den Sattel eines der Pferde gebunden war. Er bewegte sich!
Neugierig geworden stand Kim auf und lief durch den weichen Pulverschnee zu den vier Tieren. Silvo drehte den Kopf nach hinten, als er Kim bemerkte. Das Pferd stupste sie kurz an und verlor dann wieder das Interesse. Kim wandte sich dem zappelndem Etwas zu und begann den Knoten zu lösen. Sie erwartete die ganze Zeit über das einer der bleichen Männer sie von ihrem Vorhaben abhielt aber nichts dergleichen geschah. Endlich lösten sich die Schnüre und der Sack viel zu Boden. Ein kleiner roter Kerl mit Flügeln kam zum Vorschein. „Gwgl!“ rief Kim und der Goobljn schüttelte sich und sprang seiner Retterin auf die Schulter. Kim sah Gwgl an und zerzauste ihm die Haare, dann drehte sich um, da sie zurück auf ihren Platz gehen wollte. Sie bemerkte Todie die zu ihr herübersah. Im vorbeigehen nahm sie ihr essen auf und schlenderte dann zu ihrer Freundin hinüber. „Hey!“ Kim setzte sich zu ihr auf die Decke. „Wie geht’s dir?“ fragte Kim während Gwgl sich in dem Pelz ihrer Kapuze kuschelte. Das Beakermädchen zuckte die Achseln. Kim wusste das Todie von den letzten Kapiteln noch sehr mitgenommen war, aber sie wollte endlich wissen was geschehen war nachdem das seltsame Wesen sie überwältigt hatte. „Was ist heute Nacht geschehen?“ Todie sah sie an als wolle sie sich vergewissern, das Kim das wirklich hören wollte.
„Ich habe das Vieh von Josh abgelenkt und dann hat es mich angegriffen... “
Kim sog die Luft ein: „Und was war dann?“
„... Dann kamen die!“ sie zeigte auf die Männer die jetzt begannen das Lager wieder abzubrechen.
Gegen Abend kamen sie auf ein kleines Bergplateau an dem die Berge nicht steil waren. Auf Terrassen, die aus dem Stein heraus gebrochen worden waren lag ein Stadt! Alle der kleinen grauen Häuser waren mit Schnee bedeckt. Sie hatten flache Dächer und kleine Fenster, sodass es im inneren warm blieb. In der Mitte des Plateaus stand ein größeres Haus zu dem sie nun ritten.
Nachdem sie abgestiegen waren führten zwei der Männer die Pferde mitsamt ihrem Gepäck weg und immer noch hatte niemand ein Wort mit ihnen gesprochen.
Keith, der mittlerweile auch aufgewacht war und einen Verband um den Kopf trug, schien sich mit seinem Schicksal noch nicht abgefunden zu haben. „Was soll das? Lasst gefälligst unsere Sachen hier!“ Niemand beachtete ihn. Aber die anderen Bewohner schienen ihn gehört zu haben denn urplötzlich öffneten sich sämtliche Türen in der Umgebung und Kinder, Erwachsene, Junge und Alte traten ins Freie. Alle trugen sie Mäntel, zwar in verschiedenen Farben, aber diese waren niemals kräftig sondern unauffällig. Auch die Haarfarbe und die ausdruckslosen großen Augen hatten sie gemeinsam. Ein Rauschen wie, als würde der Herbstwind durch die vertrockneten Blätter der Bäume wehen, wurde laut. „Hört ihr das auch?“ flüsterte Kim. Die Anderen Nickten. Der Platz vor dem großen Gebäude füllte sich und immer mehr Menschen kamen um die Neuankömmlinge zu betrachten.
Kim hatte noch nie so viele Menschen die schwiegen auf einmal gesehen. Auf einmal teilte sich die Menge an einer Stelle und ein bärtiger Mann von etwa 50 Jahren trat zu den Freunden. Mit seinen großen Augen musterte er jeden Einzelnen, auch den bewusstlosen Chico, der dabei laut aufstöhnte. Sein Bein war schwer verwundet und er hatte viel Blut verloren.
Kim starrte stur zurück und wollte ihn damit provozieren irgendetwas zu tun. Das Knistern wurde lauter.
„Ihr seid von weit hergekommen!“ sagte der alte Mann. Seine tonlose Stimme durchbrach die heilige Ruhe der Berge. Aber Kim mochte ihn sofort und sie war froh, das nun endlich jemand mit ihnen sprach.
„Ja, das stimmt,“ gab Josh ihm zur Antwort. „und wir haben einiges hinter uns. Außerdem muss er,“ der Junge deutete auf Chico: „versorgt werden.“ „Wir werden uns darum kümmern! Aber kommt doch erst einmal herein. Es ist viel zu kalt hier draußen und ihr müsste eine menge Fragen haben!“ „Allerdings!“
Nachdem zwei Männer Chico samt der Trage weggebracht hatten, folgten sie dem weißhaarigen Mann in das innere des Gebäudes vor dem sie standen.
Das Haus bestand aus einem einzigen Raum, in dem etliche Stuhlreihen standen und am anderen Ende der Halle stand ein hölzernes Podest. „Wenn sie alle so gesprächig waren, wer redet dann hier?“ fragte sich Kim während sie sich aus dem Mantel schälte und ihn auf einen Stuhl legte.
An der Decke hing ein riesiger Kronleuchter in dem anstelle von Kerzen die selben Kugeln wie Kim sie in der Höhle auf dem Weg vom Hafen zur Burg Lybra gesehen hatte.
Sie setzten sich alle in die erste Reihe und warteten darauf das der Mann sich zu ihnen setzte.
„Mein Name ist Slovius, die euren kenne ich bereits!“ Kim verdrehte die Augen: „Nicht schon wieder so einer!“ und laut sagte sie: „Bist du etwa mit Xandor verwandt?“
„Nein, ich kenne ihn nicht einmal! Aber lasst es euch erklären!“ Er blickte einmal in die Runde der wartenden Gesichter und sprach dann weiter: „Hier im Gebirge löst sich schon bei dem kleinsten Geräusch eine Lawine und deshalb haben wir uns schon vor sehr langer Zeit das sprechen so wie ihr es kennt abgewöhnt. Wir haben eine . . . neue Art der Kommunikation entdeckt! Mit der Kraft der Gedanken können wir miteinander sprechen, das ist unsere Sprache!“ Kim sah ihn schief an. „Könnt ihr so etwa auch Gedanken lesen?“
„Normalerweise versuchen wir das zu vermeiden aber eure Gedanken waren so laut, das man sie nicht überhören konnte!“ Dem Mädchen wurde fast schlecht und auch die anderen wurden schneeweiß. Sie fühlte sich so . . . nackt!
„Ich verstehe, das es euch unangenehm ist, aber wir werden versuchen euch zu überhören!“ Kim war sich nicht sicher ob sie davon begeistert sein sollte, ließ das Thema aber, da es ihr unangenehm war auch nur darüber Nachzudenken.
Bis spät in die Nacht hinein erzählte Slovius von seinem Volk den Phlimaren. Dabei erfuhren sie zum einen das sie nicht von einem einzigen Menschen regiert wurden, sondern ein Rat aus 10 Mitgliedern, die gewählt wurden, tagt. Zum anderen erzählte der Mann, dass das Wesen, welches sie angegriffen hatte, ein Cylaptor, ein Diener Nevytar’ s, gewesen war. Als sie zu müde waren um weiter zu reden brachte man sie zu einer Gruppe kleiner Häuschen, die Kim irgendwie an Bungalowsiedlungen auf Campingplätzen erinnerte. Kim, Gwgl und Todie teilten sich eine kleine Wohnung. Keith und Josh bewohnte jeweils ein Gebäude, von denen jedes nur ein einziger Raum war. Chico ging es bereits besser, hatte man sie informiert, und wohnte im Haus der Kranken.
Das erste was Kim und Todie taten als sie alleine waren, war ein prasselndes Feuer in dem großen Kamin zu entzünden, damit es die Kälte vertreiben konnte. Dann gingen sie in ihre Zimmer, Gwgl ging mit Kim, und kuschelten sich in die warmen Betten.
Der Geruch von Essen weckte Kim.
 

flammarion

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Die Sprache der Stummen 2


Todie warf vorsichtig einen Blick unter der Decke hervor und sah im ersten Moment nichts, dann trat plötzlich ein grauenvolles Monster aus dem Schneesturm.
Die Pferde, die bis jetzt nichts bemerkt hatten, gerieten in Panik und traten wild um sich. Todie war froh, [red] das [/red] (dass) die Tiere angebunden waren, sonst wären sie sicher vor Angst über die Schlafenden gerannt. Durch den Lärm der Pferde, zu dem sich Todie’ s Schreie mischten, wachte auch der Rest der Gruppe auf und erblickte das furchtbare Wesen. Das Tier war gänzlich[red] Weiß[/red] (klein), weswegen es im Schnee auch völlig unsichtbar war. Sein langer dürrer Schwanz peitschte durch die Luft und mit seinen irren blutroten Augen blickte es in die Runde. Es stand auf zwei [red] Krallenbewerten [/red] (krallenbewehrten) Beinen und zwischen seinen dünnen(Komma) aber kräftigen Vorderbeinen und seinem Leib spannten sich Flügel, deren Haut so dünn war, [red] das [/red] (dass) man die Adern hindurch scheinen sah. Der spitze Kopf, der auf einem langen gebogenen Hals saß, zuckte hin und her. Zuerst blickten sich die beiden Parteien nur an, bis das Wesen zu Knurren begann, das Todie die Ohren dröhnten.
Chico war der erste(Komma) der seine Erstarrung überwand. Er schnappte sich seinen Stab mit der Steinspitze, den er immer bei sich trug und stellte sich schützend vor die anderen. Auch Keith hatte sich aus seinen Decken befreit und sein Schwert gezogen. Kim hatte den silbernen Zierdolch in der Hand, den Keith ihr [red] geschenkte [/red] (schenkte oder geschenkt hatte) und den sie immer bei sich trug. Nur Todie hatte nichts(Komma) um sich zu verteidigen, denn sie hatte ihre Waffe ganz unten in ihrer Tasche, in der Hoffnung, [red] das [/red] (dass) sie das Messer nicht brauchen würde. Gwgl saß bei seinen neuen Freunden, den Pferden(Komma) und Tyrone saß auf der anderen Seite, auf einem Felsen. Der Goobljn fauchte das Biest an.
Plötzlich zischte ein Pfeil durch die Luft und mit einer rasend schnellen Bewegung, die man mit bloßem Auge kaum wahrnehmen konnte, pflückte das Wesen den Pfeil, der auf seinen Kopf gezielt war, mit dem Maul aus der Luft und biss ihn ohne die geringste Kraftanstrengung entzwei. Es sah fast so aus, als würde es grinsen. Todie stöhnte auf. Es hatte Josh’ s tödlichen Pfeil, der aus nächster Nähe abgefeuert worden war, aufgefangen! Wie sollten sie mit diesem Monster fertig werden?
Josh feuerte abermals einen Pfeil ab und diesmal machte es sich noch nicht einmal die Mühe(Komma) den großen kegelförmigen Kopf zu bewegen, sondern ging einfach einen Schritt zur Seite. Dann schien es die Geduld zu verlieren. Mit einem gewaltigen Satz sprang es über das Feuer und stellte sich Chico gegenüber. Funken stoben in alle Richtungen und drohten die Stoffe zu versengen oder gar zu entzünden. Das Biest blickte dem Jungen in die Augen. Einen winzigen Augenblick geschah gar nichts, dann wandte sich der weiße Koloss, der Chico um einen Kopf überragte, ab und suchte sich ein neues Opfer. Sein Blick heftete sich auf Josh, der ihn als erster angegriffen hatte und immer noch mit dem nutzlosen Bogen dastand. Als Chico das bemerkte(Komma) stellte er sich dem Feind in den Weg: „Verschwinde, du Mistvieh!“ sagte er zornig und wollte das Biest mit dem Stab aufspießen. Es schien etwas dagegen zu haben, denn es hob ein muskulöses Bein und schlitzte Chico im [red] vorbeigehen [/red] (groß) mit einer riesigen Kralle den Schenkel auf. Der Wanderer stürzte vor Schmerz schreiend zu Boden und rotes Blut verfärbte den makellos weißen Schnee. Ganz langsam, fast bedächtig schlenderte es dem [red] Müllerssohn [/red] (Müllersohn) entgegen, der vor Angst unfähig war(Komma) sich zu bewegen und am ganzen Körper zitterte.
Kim und Keith reagierten wie [red] ein [/red] (eine) Person. Gleichzeitig rannten sie auf den weißen Schatten mit den spitzen Zähnen zu und wollten sich auf dessen Rücken werfen(Komma) um es aufzuhalten. Das Monster aber stieß sie, ohne sie eines Blickes zu würdigen, von sich(Komma) indem es seine gewaltigen Schwingen einmal ausbreitete. Von der Wucht dieses Anschlags wurden die beiden ein paar Meter weit geschleudert und blieben auf dem harten Boden liegen. Todie handelte blitzschnell. Trotz all der Streitereien waren die Fünf doch zu einem Team zusammengewachsen und das Beakermädchen war nicht bereit(Komma) einen ihrer Freunde zu verlieren.
Sie schnappte sich ohne zu überlegen ein paar Holzscheite, die zum [red] nachfeuern [/red] (groß) gedacht waren, und warf damit auf die Bestie. Todie traf einmal, zweimal, beim dritten Mal hielt es bei seinem Vormarsch inne und legte den Kopf schief(Komma) um sich seine Widersacherin anzusehen. Sie bemerkte schnell, [red] das [/red] (dass) sie einen großen Fehler gemacht hatte. Das Vieh ließ von Josh ab und drehte sich ganz zu Todie, die immer weiter nach hinten[red] Schritt[/red] (klein), bis sie an den kalten Felsen stieß. Sie saß in der Falle. Die kreisrunden Augen des Biestes verengten sich zu kleinen [red] schlitzen [/red] (groß) und ein Brüllen, wie das Mädchen es noch nie gehört hatte, durchbrach die Stille der Nacht. Schaum und Speichel spritzten aus dem weit geöffneten Maul. Todie sank zusammen, gequält von dem schrillen Schrei(Komma) der in allen Knochen schmerzte. Dann brach es abrupt ab und Todie entspannte sich(Komma) bis ihr wieder bewusst wurde, [red] das [/red] (dass) sie noch nicht außer Gefahr war. Mit ein paar Sätzen sprang das Tier auf das Mädchen zu(Komma) um sie [blue] endgültig [/blue] (überflüssig) zu töten. Vor dem letzten Satz schnellte das weiße Ungeheuer in die Luft und breitete die Flügel aus. Mit den Beinen und damit mit den todbringenden Krallen voraus ging es auf Todie los. Das Beakermädchen schloss die Augen und wartete auf den Schmerz.
Ein schrilles [red] quieken [/red] (groß) und das Geräusch von einem Sturz machte sie wieder aufmerksam. Sie fühlte(Komma) wie etwas [red] warmes [/red] (groß) ihr Gesicht hinab lief. War sie jetzt[red] Tod[/red] (tot)? Todie öffnete ihre Augen. Etwas weiter neben ihr lag der tote Körper des Wesens, das sie gerade töten wollte. Ein langer Pfeil ragte aus dem Hals des Tieres, das immer noch zuckte(Komma) als würde es den Tod nicht akzeptieren. Rose’ farbenes Blut, das ekelhafter Weise nach altem Fisch roch, spritzte aus der Wunde auf Todie. Dem Mädchen wurde übel, sie erbrach sich [blue] in dem Schnee [/blue] (überflüssig) und als sich ihre innere Unruhe wieder gelegt hatte, sah sie sich um. An der Stelle(Komma) [red] and [/red] (an) der zuvor das blutrünstige Wesen erschienen war(Komma) tauchten jetzt seltsame in Pelz gehüllte Gestalten auf. Mit ihren Langbögen zielten sie auf Todie.
Das war ihr zuviel und sie ließ sich in die willkommene Schwärze der Ohnmacht fallen.



Kim sah(Komma) wie die roten Augen sich auf Josh hefteten und in diesem Augenblick übernahmen ihre Instinkte die Oberhand. Chico hatte ihr einige Dinge, wie sie sich verteidigen konnte(Komma) beigebracht und sie versuchte einfach das[red] Anzuwenden[/red] (klein), was er ihr gezeigt hatte. Kim sah, [red] das [/red] (dass) auch Keith sich aus seiner Starre löste und wie auf ein stummes Kommando stürmten sie auf die Bestie zu. Kurz bevor sie es [blue] erreicht hatte [/blue] (besser erreichten) setzte Kim zum Sprung an, um das Wesen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Genau in diesem Moment hob es seine dünnen Ärmchen und spannte die [red] Fledermausähnlichen [/red] (klein) Flügel an. Kim fühlte einen stechenden Schmerz in der Magengegend und wie sie in die Richtung, aus der sie gekommen waren, zurückgeschleudert wurde. Einen kurzen Augenblick lang war sie schwerelos, doch dann krachte sie wieder auf die Erde. Die Dunkelheit umfing sie und ließ sie nicht mehr los.
Die beißende Kälte in ihrem Gesicht weckte sie auf. Kim öffnete die Augen und sah die Berge, die sich nun zu allen Seiten erstreckten und in der Sonne hell strahlten. Das [red] ersten [/red] (erste) was sie bemerkte(Komma) war, dass sie nicht mehr fror. Jemand hatte ihr einen [red] Weißen [/red] (klein) dick gefütterten Mantel gegeben und ihr Handschuhe angezogen. Sie saß auf dem großen gescheckten Hengst und sie fühlte den Arm(Komma) der um ihre Taille geschlungen war, damit sie nicht vom Pferd fiel. Was war nach dem Angriff geschehen und vor allem(Komma) wo waren die[red] Anderen[/red]?
Vor Kim lief die braune Maya(Komma) aber sie konnte nicht erkennen, wer auf ihr ritt, da alle die gleichen Mäntel trugen.
Jetzt wollte sie endlich wissen(Komma) wer hinter ihr saß und drehte sich im Sattel um. Der große [red] Fremde [/red] (klein) Mann sah sie aus großen farblosen Augen an. Er hatte dünnes flachsblondes Haar, das unter der mit [red] pelzgefütterten [/red] (Pelz gefütterten) Kapuze hervorwehte. Kim war entsetzt. War sie etwa entführt worden? Sie begann sich zu wehren und wollte nur noch von dem Pferd hinunter und von dem Fremden weg. Aber der bleiche Mann hielt sie eisern fest. Nach einigen Minuten gab sie letztendlich auf, denn ihr Körper hatte begonnen(Komma) elendig zu schmerzen und jeder blaue Fleck und jede Schürfwunde(Komma) die sie sich in letzter Zeit zugefügt hatte, machte sich nun bemerkbar. Sie atmete tief durch und sprach den Fremden(Komma) der immer noch [red] Schwieg [/red] (klein) an: „Wer seid ihr?“ Er würdigte sie nicht einmal eines Blickes. Das einzige(Komma) was Kim hörte(Komma) war das plötzliche Aufkommen eines seltsamen[red] Knistern[/red] (Knisterns), das sie sich nicht erklären konnte. Kim sah ein, [red] das [/red] (dass) es keinen Sinn hatte(Komma) sich zu wehren und wartete ab, was mit ihnen [red] Geschehen [/red] (klein) würde.
Gegen Mittag machten sie eine Rast und Kim bemerkte, [red] das [/red] (dass) sie ihre Entführer immer weiter in den Westen führten.
Auch der Rest der Gruppe war hier. Todie saß etwas [red] Abseits [/red] (klein) in ihre Gedanken versunken. Chico war verletzt und lag auf einem Schlitten, der von Jena gezogen wurde. Josh saß bei Keith, der immer noch nicht aufgewacht war. Die seltsamen Menschen, die selbst untereinander nicht [red] Sprachen [/red] (klein Komma) saßen beisammen und aßen. Wieder war nur das Rauschen in der Luft zu hören. Einer der Männer stand auf, der einige Bretter bei sich hatte und ging zuerst zu Keith und Josh hinüber. Er stellte Josh eines der Bretter mit Essen darauf hin und nahm dann den Kopf des Prinzen und flößte ihm eine dampfende Flüssigkeit ein. Als er damit fertig war, kam er zu Kim und gab ihr ebenfalls ihr Mittagessen. „Danke!“ sagte sie und sah ihm rätselnd nach, als er zu dem Beakermädchen ging. Sie hatte wieder einmal keine Antwort bekommen. Langsam bekam Kim das Gefühl, [red] das [/red] (dass) ihre stummen Entführer ihnen gar nichts [red] böses [/red] (groß) wollen, sondern ihnen halfen. Trotzdem war es unheimlich(Komma) [red] das [/red] (dass) nicht einer der Männer sprach.
Ein Windstoß ließ Kim zittern. Plötzlich bemerkte sie einen groben Sack(Komma) der an den Sattel eines der Pferde gebunden war. Er bewegte sich!
Neugierig geworden(Komma) stand Kim auf und lief durch den weichen Pulverschnee zu den vier Tieren. Silvo drehte den Kopf nach hinten, als er Kim bemerkte. Das Pferd stupste sie kurz an und verlor dann wieder das Interesse. Kim wandte sich dem [red] zappelndem [/red] (zappelnden) Etwas zu und begann den Knoten zu lösen. Sie erwartete die ganze Zeit über(Komma) [red] das [/red] (dass) einer der bleichen Männer sie von ihrem Vorhaben abhielt(Komma) aber nichts dergleichen geschah. Endlich lösten sich die Schnüre und der Sack [red] viel [/red] (fiel) zu Boden. Ein kleiner roter Kerl mit Flügeln kam zum Vorschein. „Gwgl!“ rief Kim und der Goobljn schüttelte sich und sprang seiner Retterin auf die Schulter. Kim sah Gwgl an und zerzauste ihm die Haare, dann drehte sich um, da sie zurück auf ihren Platz gehen wollte. Sie bemerkte Todie(Komma) die zu ihr herübersah. Im [red] vorbeigehen [/red] (groß) nahm sie ihr [red] essen [/red] (groß) auf und schlenderte dann zu ihrer Freundin hinüber. „Hey!“ Kim setzte sich zu ihr auf die Decke. „Wie geht’s dir?“ fragte Kim(Komma) während Gwgl sich in [red] dem [/red] (den) Pelz ihrer Kapuze kuschelte. Das Beakermädchen zuckte die Achseln. Kim wusste(Komma) [red] das [/red] (dass) Todie von den letzten Kapiteln noch sehr mitgenommen war, aber sie wollte endlich wissen(Komma) was geschehen war(Komma) nachdem das seltsame Wesen sie überwältigt hatte. „Was ist heute Nacht geschehen?“ Todie sah sie an(Komma) als wolle sie sich vergewissern, [red] das [/red] (dass) Kim das wirklich hören wollte.
„Ich habe das Vieh von Josh abgelenkt und dann hat es mich angegriffen... “
Kim sog die Luft ein: „Und was war dann?“
„... Dann kamen die!“ sie zeigte auf die Männer(Komma) die jetzt begannen(Komma) das Lager wieder abzubrechen.
Gegen Abend kamen sie auf ein kleines Bergplateau(Komma) an dem die Berge nicht steil waren. Auf Terrassen, die aus dem Stein heraus gebrochen worden waren(Komma) lag [red] ein [red] (eine) Stadt! Alle [red] der [/red] (die) kleinen grauen Häuser waren mit Schnee bedeckt. Sie hatten flache Dächer und kleine Fenster, sodass es im [red] inneren [/red] (groß) warm blieb. In der Mitte des Plateaus stand ein größeres Haus(Komma) zu dem sie nun ritten.
Nachdem sie abgestiegen waren(Komma) führten zwei der Männer die Pferde mitsamt ihrem Gepäck weg und immer noch hatte niemand ein Wort mit ihnen gesprochen.
Keith, der mittlerweile auch aufgewacht war und einen Verband um den Kopf trug, schien sich mit seinem Schicksal noch nicht abgefunden zu haben. „Was soll das? Lasst gefälligst unsere Sachen hier!“ Niemand beachtete ihn. Aber die anderen Bewohner schienen ihn gehört zu haben(Komma) denn urplötzlich öffneten sich sämtliche Türen in der Umgebung und Kinder, Erwachsene, Junge und Alte traten ins Freie. Alle trugen sie Mäntel, zwar in verschiedenen Farben, aber diese waren niemals kräftig(Komma) sondern unauffällig. Auch die Haarfarbe und die ausdruckslosen großen Augen hatten sie gemeinsam. [blue] Ein Rauschen wie, als [/blue] (Es rauschte, als würde) würde der Herbstwind durch die vertrockneten Blätter der Bäume wehen, wurde laut. „Hört ihr das auch?“ flüsterte Kim. Die[red] Anderen Nickten[/red] (klein). Der Platz vor dem großen Gebäude füllte sich und immer mehr Menschen kamen(Komma) um die Neuankömmlinge zu betrachten.
Kim hatte noch nie so viele Menschen(Komma) die schwiegen(Komma) auf einmal gesehen. Auf einmal teilte sich die Menge an einer Stelle und ein bärtiger Mann von etwa 50 Jahren trat zu den Freunden. Mit seinen großen Augen musterte er jeden Einzelnen, auch den bewusstlosen Chico, der dabei laut aufstöhnte. Sein Bein war schwer verwundet und er hatte viel Blut verloren.
Kim starrte stur zurück und wollte ihn damit provozieren(Komma) irgendetwas zu tun. Das Knistern wurde lauter.
„Ihr seid von weit hergekommen!“ sagte der alte Mann. Seine tonlose Stimme durchbrach die heilige Ruhe der Berge. Aber Kim mochte ihn sofort und sie war froh, [red] das [/red] (dass) nun endlich jemand mit ihnen sprach.
„Ja, das stimmt,“ gab Josh ihm zur Antwort. „und wir haben einiges hinter uns. Außerdem muss er,“ der Junge deutete auf Chico: „versorgt werden.“
„Wir werden uns darum kümmern! Aber kommt doch erst einmal herein. Es ist viel zu kalt hier draußen und ihr müsste eine [red] menge [/re] (groß) Fragen haben!“
„Allerdings!“
Nachdem zwei Männer Chico samt der Trage weggebracht hatten, folgten sie dem weißhaarigen Mann in das innere des Gebäudes vor dem sie standen.
Das Haus bestand aus einem einzigen Raum, in dem etliche Stuhlreihen standen und am anderen Ende der Halle stand ein hölzernes Podest. „Wenn sie alle so gesprächig waren, wer redet dann hier?“ fragte sich Kim(Komma) während sie sich aus dem Mantel schälte und ihn auf einen Stuhl legte.
An der Decke hing ein riesiger Kronleuchter(Komma) in dem anstelle von Kerzen die selben Kugeln (hier fehlt n Wort) wie Kim sie in der Höhle auf dem Weg vom Hafen zur Burg Lybra gesehen hatte.
Sie setzten sich alle in die erste Reihe und warteten darauf(Komma) [red] das [/red] (dass) der Mann sich zu ihnen setzte.
„Mein Name ist Slovius, die euren kenne ich bereits!“ Kim verdrehte die Augen: „Nicht schon wieder so einer!“ und laut sagte sie: „Bist du etwa mit Xandor verwandt?“
„Nein, ich kenne ihn nicht einmal! Aber lasst es euch erklären!“ Er blickte einmal in die Runde der wartenden Gesichter und sprach dann weiter: „Hier im Gebirge löst sich schon bei dem kleinsten Geräusch eine Lawine und deshalb haben wir uns schon vor sehr langer Zeit das [red] sprechen [/red] (groß Komma)so wie ihr es kennt(Komma) abgewöhnt. Wir haben eine . . . neue Art der Kommunikation entdeckt! Mit der Kraft der Gedanken können wir miteinander sprechen, das ist unsere Sprache!“ Kim sah ihn schief an. „Könnt ihr so etwa auch Gedanken lesen?“
„Normalerweise versuchen wir das zu vermeiden(Komma) aber eure Gedanken waren so laut, [red] das [/red] (dass) man sie nicht überhören konnte!“ Dem Mädchen wurde fast schlecht und auch die anderen wurden schneeweiß. Sie fühlte sich so . . . nackt!
„Ich verstehe, [red] das [/red] (dass) es euch unangenehm ist, aber wir werden versuchen(Komma) euch zu überhören!“ Kim war sich nicht sicher(Komma) ob sie davon begeistert sein sollte, ließ das Thema aber, da es ihr unangenehm war(Komma) auch nur darüber[red] Nachzudenken[/red] (klein).
Bis spät in die Nacht hinein erzählte Slovius von seinem Volk(Komma) den Phlimaren. Dabei erfuhren sie zum einen(Komma) [red] das [/red] (dass) sie nicht von einem einzigen Menschen regiert wurden, sondern ein Rat aus [red] 10 [/red] (zehn) Mitgliedern, die gewählt wurden, tagt. Zum anderen erzählte der Mann, dass das Wesen, welches sie angegriffen hatte, ein Cylaptor, ein Diener Nevytar’ s, gewesen war. Als sie zu müde waren(Komma) um weiter zu reden(Komma) brachte man sie zu einer Gruppe kleiner Häuschen, die Kim irgendwie an Bungalowsiedlungen auf Campingplätzen erinnerte. Kim, Gwgl und Todie teilten sich eine kleine Wohnung. Keith und Josh bewohnte jeweils ein Gebäude, von denen jedes nur ein einziger Raum war. Chico ging es bereits besser, hatte man sie informiert, und wohnte im Haus der Kranken.
Das erste(Komma) was Kim und Todie taten(Komma) als sie alleine waren, war ein prasselndes Feuer in dem großen Kamin zu entzünden, damit es die Kälte vertreiben konnte. Dann gingen sie in ihre Zimmer, Gwgl ging mit Kim, und kuschelten sich in die warmen Betten.
Der Geruch von Essen weckte Kim.

so. über 100 Seiten habe ich jetzt und lechze nach den restlichen 300.
Ganz lieb grüßt
 



 
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