Marienstatue

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K

Klaus Ant

Gast
Lieber Willi,

ich finde Dein Gedicht perfekt bis auf die Wendung "dieser meiner Hände Arbeit" und das meine ich ganz profan: seit unser aller Kanzler Kohl sie im Zusammenhang mit "Land" verwendet hat, kann man sie wohl nur noch schwer von seiner Person trennen und der wirkt bei Deinem wunderschönen Gedicht gar zu störend (Dieser Einwurf kann natürlich nur gelten, wenn Du Deutscher bist).
Ich sehe also Hesses Narziß vor mir, wie er im Seitenschiff einer Kapelle verunsichert, still und einseitig mit "seiner" Mutter spricht, die gleichzeitig Mutter Gottes und aller anderen gläubigen Christen ist. Er weiß nicht ob Goldmunds letzter Satz vielleicht prophetisch war: »Aber wie willst denn du einmal sterben, Narziß, wenn du doch keine Mutter hast? Ohne Mutter kann man nicht lieben. Ohne Mutter kann man nicht sterben.«, und ob seine irdische Unvollkommenheit, also sein Mangel an menschlicher Erfahrung, möglicherweise genausowenig gottgefällig ist, wie Goldmunds Zuviel an Eros und Tod.
Ich finde Dein Gedicht spitze,
Du solltest es mal Helmut Kohl zeigen.

Klaus
 



 
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