Mein Stern

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Rhea_Gift

Mitglied
Mein Stern

Nachts sehnt mein Blick sich aus dem Fenster, träumt vom Fliegen, von Sternenreisen, suchend, begehrend den einen meinen, ins Auge weit vermischt sich breit verschwimmend sein Schimmer, ich schwebe, wehe auf Wellen reitend, sein Funkeln mich leitend, ihm entgegen -

bis der Mond dort im Rund über tiefem Grund die Pupille fängt, das Sehnen zurück ins Blaue senkt, das dunkel sein helles Gesicht umhüllt, umspült die traurige Miene, die wie eine verträumte Konkubine immer noch leuchtet, so fern von ihrem Stern gebadet in Strahlen, die von hinten durchs Herz ihr ins Auge fallen -

bis der Vorhang am Morgen sich langsam schließt und der Tag ihren Traum vergisst.

Doch manchmal, im Blinzeln zwischen Jetzt und Gleich regt sich weich im Schwarz was sie nachts so vermisst,
und manchmal, da fliegt mein Blick auch am Tag von hinten durchs Herz meinem Stern bis ins Mark und hebt mich einen schwebenden Schritt so weit wie sonst nur mein Himmelsritt mich schweifen lässt in der Nacht -

dann weiß ich, mein Stern ist erwacht.
 
Wow, liebe Rhea,

dein Text reißt mich mit! Wieviel Emotionen du dort hineingewebt hast. Du lädst ein zu einer Sternenreise, zum Träumen und den Wunsch zu verspüren, selbst zu fliegen, um seinen eigenen Stern zu besuchen.

Bewundernde Grüße,
Estrella
 

Ternessa

Mitglied
Hallo Rhea,

die Verwendung der vielen Partizipialkonstruktionen finden in dieser Gedankenskizze nicht zur Ruhe.

Es gibt in deinem Text durchaus eine Struktur. Die Nacht- dein Sehnen, der Tag und das sich Abrunden, dass du auch am Tag am Suchen bist.
Letzendlich bleibt aber eine Unruhe, die ziellos erscheint und unverstanden.

Vielleicht auch, weil einige Satzzeichen- Kommas- fehlen, die mehr Sinn ergeben würden.

Ich halte den Text nicht für unterdurchschnittlich, wie ich in der Wertung las- jeder Text hat auch seine Berechtigung der Nacharbeitung.
Und jeder Text hat einen subjektiven Ursprung und Gedanken, denen subjektive Wertungen nicht gerecht werden.

Meine Gedanken dazu- und vielleicht auch der Hinweis nochmals, die Satzzeichen als Strukturierung besser einzusetzen.

Lg
Ternessa
 

Rhea_Gift

Mitglied
Zwei Kommata vergessen beim nächtlichen tippen, mehr nicht - ich fand es gerade reizvoll, nicht zu viele Punkte einzusetzen - hatte sogar erst überlegt, alle Interpunktioenen rauszunehmen... nun, am Verstehen liegt mir ja schon was, also versuche ich mal, es zu erleichtern... ich versuchs mal mit Absätzen...

fein, dass es dein Verstehen, nicht hindert, liebe Estrella - und ach, am Tage ist nicht nur Suchen, sondern auch Finden manchmal, wurde wohl überlesen?

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Mein Stern

Nachts sehnt mein Blick sich aus dem Fenster -
träumt vom Fliegen, von Sternenreisen,
suchend, begehrend den einen meinen -

ins Auge weit vermischt sich breit
verschwimmend sein Schimmer,
ich schwebe, wehe auf Wellen reitend,
sein Funkeln mich leitend,
ihm entgegen -

bis der Mond dort im Rund
über tiefem Grund
die Pupille fängt,
das Sehnen zurück ins Blaue senkt,
das dunkel sein helles Gesicht umhüllt,
umspült die traurige Miene -

die wie eine verträumte Konkubine
immer noch leuchtet,
so fern von ihrem Stern
gebadet in Strahlen,
die von hinten durchs Herz
ihr ins Auge fallen -

bis der Vorhang am Morgen sich langsam schließt
und der Tag ihren Traum vergisst.

Doch manchmal,
im Blinzeln zwischen Jetzt und Gleich,
regt sich weich
im Schwarz, was sie nachts so vermisst,
und manchmal,
da fliegt mein Blick auch am Tag
von hinten durchs Herz meinem Stern bis ins Mark
und hebt mich einen schwebenden Schritt
so weit, wie sonst nur mein Himmelsritt
mich schweifen lässt in der Nacht -

dann weiß ich, mein Stern ist erwacht.
 

Rhea_Gift

Mitglied
PS: vielleicht gehörts doch eher in die Lyrik - dafür fand ichs aber zu ausformuliert - weiß net recht - Meinungen??? Ist so dazwischen - Prosalyrik halt mit Reimen hier und da...

LG, Rhea
 
Liebe Rhea,

ich finde es so sehr anprechend und meine, dass es in die Lyrik gehört. Was sagen die Experten?

Lieben Gruß,
Estrella
 
S

suzah

Gast
hallo rhea,
in der überarbeiteten fassung mit den zeilenabsätzen finde ich es sehr viel übersichtlicher und klarer, sehr gelungen!
lg suzah
 

Perry

Mitglied
Hallo Rhea,

ich finde es in der Rubrik Lyrik gut plaziert.
Durch die Alliterationen und eingestreuten Reime entsteht ein interessanter Klang beim Lesen.
Konstruktiv möchte ich anmerken, dass ich mir eine inhaltliche und bildliche Verknappung gut vorstellen könnte. Das zu bekannte Bild "von hinten durchs ..." könnte ich mir, wenn überhaupt, eher als Titel gut vorstellen.
LG
Manfred
 

Rhea_Gift

Mitglied
hi, ich mag die prosaische länge hier, drum wars erst bei Prosa... und ich mag das modifizierte bild von hinten durch..., trifft zudem 100 %, was ich sagen will - reflexionen um die ecke bzw. von hinten durchs herz ins auge bzw. mark ermöglichen das sehen des mondes, das sehen des eigenen sterns im innern statt außen...

lg, rhea
 
R

Rose

Gast
Hallo Rhea,

eine schöne Beschreibung der inneren Sternensuche ... Gefällt mir.

Blumige Grüße
Rose
 

Rhea_Gift

Mitglied
Danke, liebe Rose! :)

Ist ein Mischmaschwerk - aber ich mag es selbst gern - trotz Länge und Zwischenzustand zwischen Prosa und Lyrik...

LG, Rhea
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Rhea,

dein Gedicht hat viele wunderbare Stellen.

Leider werden diese aber - wie Ternessa sehr richtig anmerkt - durch die Partizipialkonstruktionen quasi aufgehoben. Diese sind in der Lyrik besser äußerst sparsam anzuwenden, weil sie einen Text hölzern, manchmal sogar unbeholfen wirken lassen. Schau, wenn du

Mein Stern

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Nachts sehnt mein Blick sich aus dem Fenster -
träumt vom Fliegen, von Sternenreisen,
sucht, begehrt den einen meinen -

im Auge weit vermischt sich breit
verschwimmt sein Schimmer,
ich schwebe, wehe auf Wellen reitend,

sein Funkeln leitet mich
ich wünsch mich ihm entgegen[/blue]
bis der Mond dort im Rund
über tiefem Grund
die Pupille fängt,
das Sehnen zurück ins Blaue senkt,
das dunkel sein helles Gesicht umhüllt,
umspült die traurige Miene -

die wie eine verträumte Konkubine
immer noch leuchtet,
so fern von ihrem Stern
gebadet in Strahlen,
die von hinten durchs Herz
ihr ins Auge fallen -

bis der Vorhang am Morgen sich langsam schließt
und der Tag ihren Traum vergisst.

Doch manchmal,
im Blinzeln zwischen Jetzt und Gleich,
regt sich weich
im Schwarz, was sie nachts so vermisst,
und manchmal,
da fliegt mein Blick auch am Tag
von hinten durchs Herz meinem Stern bis ins Mark
und hebt mich einen schwebenden Schritt
so weit, wie sonst nur mein Himmelsritt
mich schweifen lässt in der Nacht -

dann weiß ich, mein Stern ist erwacht.
klänge es weniger konstruiert. Mit dem "von hinten" habe ich auch noch etwas Schwierigkeiten ... Und vielleicht noch den Rhythmus etwas glätten ...

Liebe Grüße
Heidrun
 

Rhea_Gift

Mitglied
das von hinten muss sein - denn wie die sonne nachts von hinten den Mond bestrahlt für uns (wir sehen sie ja net), so eben auch hier gemeint... ;)

Ich denk über den ein oder anderen Vorschlag nach - jedoch ist auch dein Vorschlag hier nd da unrhythmischer, wo meiner rhythmisch ist, gilt auch auch umgekehrt - ich schau mal...

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Mein Stern

Nachts sehnt mein Blick sich aus dem Fenster -
träumt vom Fliegen, Sternenreisen,
sucht, begehrt den einen meinen -

ins Auge weit vermischt sich breit
verschwimmend sein Schimmer,
ich schwebe, wehe,
reite - sein Funkeln mein Geleite -
ihm entgegen, auf Wellen,
verwegen -

bis der Mond dort oben im Rund
über tiefem Grund
die Pupille fängt,
das Sehnen zurück ins Blaue senkt,
das dunkel sein helles Gesicht umhüllt,
umspült die traurige Miene -

die wie eine verträumte Konkubine
immer noch leuchtet,
fern von ihrem Stern
gebadet in Strahlen,
die von hinten durchs Herz
ihr ins Auge fallen -

bis der Vorhang am Morgen sich langsam schließt
und der Tag ihren Traum vergisst.

Nur manchmal,
im Blinzeln zwischen Jetzt und Gleich,
regt sich weich
im Schwarz, was sie nachts so vermisst,
und manchmal,
da fliegt mein Blick auch am Tag
von hinten durchs Herz meinem Stern bis ins Mark
und hebt mich einen leichten schwebenden Schritt
so weit, wie sonst nur mein Himmelsritt
mich schweifen lässt in der Nacht -

dann weiß ich, mein Stern ist erwacht.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Sodele, gefeilt, Partizipien weitestgehend gemindert und klanglich noch nachgebessert... :) Danke an alle für die hilfreichen Anregungen! :)

LG, Rhea
 



 
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