Meine eigene Beerdigung

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neonovalis

Mitglied
Meine eigene Beerdigung

Heute ist ein schöner Tag. Endlich Ruhe. Lange schon konnt` ich den ganzen Lärm nicht mehr ertragen. Die ganzen blöden Gesichter - ach, da sind sie ja schon alle da. Fritz, mein alter Feind. Frieda, seine blöde Tussi, die er mir vor dreißig Jahren ausgespannt hat. Herbert und seine Frau - hab´ den Namen vergessen. Sind auch beide so dämlich angezogen wie immer. Dann Marita, aufgetakelt wie immer. War sich auch immer zu fein zum Grüßen. Die ist bestimmt aus Langeweile da. Komm`, dreh` dich um und schlaf` weiter.
`Gut, dass der tot ist. Der war sich auch immer zu fein zum Grüßen.`
Was, die blöde Kuh? Du glaubst es doch nicht. Ach, komm`, egal. Einfach weiterschlafen.
`Was der mir angetan hat.`
Ach, dich hatt` ich noch gar nicht geseh´n, Kathrin. Okay, hast recht.
`Du blöde Drecksau hast mich hängen lassen. Schnappt der sich den Ball beim Elfer und lässt mich nicht schießen. Immer hat der mir was weggenommen. Aber vorher von der dicken Freundschaft faseln.`
Ach, Herbert, nimm`s nicht persönlich. Bist doch noch am Leben, oder? Was willst du denn?!
„...ist durch sein wohltuendes, angenehmes Auftreten"
- Was? Da kann ich ja wohl kaum gemeint sein -
„nimmermüden Einsatz"
- Blödsinn -
„gute Ideen"
- wann soll ich denn die gehabt haben -
„Organisationstalent"
- was ist das -
„aufgefallen. Tja, liebe Gemeinde"
- gleich fängt der echt noch an zu heulen -
„er wird uns"
- sehr fehlen, ich weiß. Sonst noch was?-

- ENDE -
 

Retep

Mitglied
Morgen neonovalis,

die Schreibidee finde ich sehr gut, die Perspektivwechsel haben mich teilweise ein bisschen verwirrt.
Dennoch, dein Text hat mich heute am frühen Morgen amüsiert.

Gruß

Retep
 
K

KaGeb

Gast
Hallo neonovalis,

Hab deinen Beitrag "Meine eigene Beerdigung" nun 2 mal gelesen, aber immer noch hab ich das Gefühl, "im Regen zu stehen".
Was will der Prot. uns mitteilen, warum erlebt der seine eigene Beerdigung? Da fehlt (für mich) einfach input. Ist es ein Traum oder wer liegt sonst aufgebahrt danieder und beobachtet die Szenerie? Hier müsstest du eine erklärende bzw. entscheidende Wendung reinbringen, die das ein bisschen erklärt. Weder beurteilt der Prot. die bucklige Verwandtschaft positiv noch sich selbst, sozusagen ein Looser auf der ganzen Linie. DAS hast du ja erklärt, aber sonst ... bin ich ein bisschen ratlos.

LG KaGeb
 
R

Rose

Gast
Hallo neonovalis,

in der Kürze den letzten Akt gut beschrieben.

Blumige Grüße
Rose
 

neonovalis

Mitglied
Meine eigene Beerdigung

Heute ist ein schöner Tag. Endlich Ruhe. Lange schon konnt` ich den ganzen Lärm nicht mehr ertragen. Die ganzen blöden Gesichter - ach, da sind sie ja schon alle da. Fritz, mein alter Feind. Frieda, seine blöde Tussi, die er mir vor dreißig Jahren ausgespannt hat. Herbert und seine Frau - hab´ den Namen vergessen. Sind auch beide so dämlich angezogen wie immer. Dann Marita, aufgetakelt wie immer. War sich auch immer zu fein zum Grüßen. Die ist bestimmt aus Langeweile da. Komm`, dreh` dich um und schlaf` weiter.
`Gut, dass der tot ist. Der war sich auch immer zu fein zum Grüßen.`
Was, die blöde Kuh? Du glaubst es doch nicht. Ach, komm`, egal. Einfach weiterschlafen.
`Was der mir angetan hat.`
Ach, dich hatt` ich noch gar nicht geseh´n, Kathrin. Okay, hast recht.
`Du blöde Drecksau hast mich hängen lassen. Schnappt der sich den Ball beim Elfer und lässt mich nicht schießen. Immer hat der mir was weggenommen. Aber vorher von der dicken Freundschaft faseln.`
Ach, Herbert, nimm`s nicht persönlich. Bist doch noch am Leben, oder? Was willst du denn?!
„...ist durch sein wohltuendes, angenehmes Auftreten"
- Was? Da kann ich ja wohl kaum gemeint sein -
„nimmermüden Einsatz"
- Blödsinn -
„gute Ideen"
- wann soll ich denn die gehabt haben -
„Organisationstalent"
- was ist das -
„aufgefallen. Tja, liebe Gemeinde"
- gleich fängt der echt noch an zu heulen -
„er wird uns"
- sehr fehlen, ich weiß. Sonst noch was?-

- ENDE -
 

moersmaus

Mitglied
Hallo!

Ich mag deine Geschichte und hatte keine Probleme mit den Perspektivwechseln. Im ersten Abschnitt hast du - zumindest für mein Empfinden - zu oft das Wort "immer" benutz:

"Sind auch beide so dämlich angezogen wie immer. Dann Marita, aufgetakelt wie immer. War sich auch immer zu fein zum Grüßen."

Vielleicht SOLL das ja so sein, ich fand es im Lesefluss ein wenig störend.

Sonst ist es klasse!
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Die inhaltliche Idee ist alles andere als neu; die handwerkliche Idee ist auch "gelegentlich" schon dagewesen und dazu noch schlecht und irgendwie lieblos "runtergespult". Außerdem fehlt hier die Geschichte …
 



 
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