Mumie

Tula

Mitglied
Hallo Rebecca

Dieser Text gefällt mir recht gut, der inhaltliche Vergleich, ich denke an Lyri, der bzw. die durch die nicht ganz undurchsichtige Hülle auf das Leben 'auf der anderen Seite' starrt, mit einer Art verzweifelter Resignation.

Vorschläge:
das wie in S1 streichen
In S2, die Sonnenfäden hängen herab und sogleich umwickeln sie. Andererseits ist eine gute Umschreibung ausreichend, um das Bild einer Mumie zu erzeugen, das braucht keinen direkten Hinweis mehr (wie eine Mumie ..), den hast du ja bereits im Titel.
In S3, ich würde 'nächste Flut' vorziehen, als Anspielung auf das Leben, das Lyri schon vorher ungewollt mitgerissen und irgendwo hingespült hat.

LG
Tula
 

Monochrom

Mitglied
Der Text gefällt mir außerordentlich gut. Eine drückende, erdrückende Schwere wichtet da in den Zeilen.

Klasse.

Einzig und allein den Schluss mag ich nicht so.

Ein Vorschlag, da ich das WOrt "Reglos" im Klang zu den weichen "W" des letzten Verses nicht so gut finde.

Mumie


Matte Blütenblätter
säumen den Sand
wie zart geäderte Muscheln
mit weichem Kern.

Sonnenfäden hängen träge herab
von schwerer Blaufinsternis.
Wie man einst Mumien umwand,
mit bleichen Tüchern,
umwinden sie mich.

Ich liege und
warte auf die Flut.
 

Lord Nelson

Mitglied
So unterschiedlich ist die Wahrnehmung!

Ich lese keine Schwere aus dem Text, sondern eine durchaus wohlige Trägheit, von der das Ich selbst ganz fasziniert ist. In diesem Sinne müsste es auch die "wogende" Flut bleiben.

Eine wunderschöne Stimmung, die mich berührt.
 
Hallo Monochrom,
es freut mich sehr, dass dir mein Text so gut gefallen hat. Allerdings wollte ich keine "erdrückende Schwere" als Stimmung vermitteln, sondern ruhige, träge Gelassenheit. Deshalb möchte ich die letzte Zeile auch so beibehalten, wie sie da steht.

Viele Grüße

Rebecca
 
Hallo Lord Nelson,

über deine positive Einschätzung meines Textes habe ich mich sehr gefreut. Auch darüber, dass du genau die Stimmung erfasst hast, die ich intendiert habe.

Viele Grüße

Rebecca
 



 
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