Murphys Law am Morgen

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Mompach

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Murphys Law am Morgen

Kennen Sie das?
Haben Sie morgens schon einmal die Augen aufgemacht und sich gesagt: "Das wird ein sch... Tag!" ? Allein die vergangene Nacht war unmenschlich. Nur im Bett herumgewälzt, dreimal aufgewacht, weil die Blase einen nicht schlafen lassen wollte. Hierbei einmal mit dem kleinen Zeh an der Bettkante hängen geblieben und einmal über einen einsamen Schuh gestolpert, der sich - auf der Suche nach Kontakt und Begegnung - mitten im Durchgang zum Badezimmer auf die Lauer gelegt hatte. Und während Sie sich unter Gestöhne und Gekeuche zum Klo vortasten (Sie machen natürlich aus Rücksicht kein Licht an) kommt von der anderen Betthälfte die verschlafene Frage:
"Musst Du denn solch einen Krach machen?"

Und nun wachen Sie morgens auf und während der funkgesteuerte Wecker einem Härtetest im Ausschalten mit geballter Faust ertragen muss, sagen Sie sich: "Bleib besser liegen, es lohnt sich nicht aufzustehen, melde Dich auf der Arbeit krank oder verschlaf einfach. Nimm lieber die fristlose Kündigung in Kauf, als aufzustehen. Es kann heute nur alles schief gehen!"
Und trotzdem sehen Sie der Gefahr ins Auge und schwingen sich todesmutig von der Matratze.
Als erstes macht ihre Fußsohle Bekanntschaft mit einem Häufchen Erbrochenem, das eine ihrer Katzen kunstvoll im Flur drapiert hat (wahrscheinlich hatte das arme Tier keine Zeit mehr, sich in eine stille und ungefährliche Ecke zurückzuziehen und sie musste direkt im Schlafzimmerdurchgang auf die Fliesen kotzen).
Mit einer Schreimischung aus Erschrecken und Ekel versuchen sie den Sturz aufzuhalten, als sie auf der weichen Masse ausgleiten. Das gelingt Ihnen aber nur, indem sie das Knie des anderen Beines in der Kommode platzieren, die zufällig gegenüber der Schlafzimmertür im Flur steht. Und während die Kommodentür die Freundlichkeit besitzt, Ihr Knie - unter einem todeserfüllten Knirschen - weich nach innen abzuleiten, rutscht Ihr anderer Fuß (der mit dem erbrochenen Mageninhalt eines Tieres an der Sohle) rechts neben die Kommode in eine schöne blaue (ehemalige) Milchkanne, die dort auf ihre alten Tage die Funktion eines Schirmständers übernommen hat. Um die Sache gleich perfekt zu machen, fungiert der angeschlagene Zeh von oben natürlich als Puffer. Die beiden Schmerzensstiche, die aus Richtung Knie und Fuß kommen und sich in Höhe Bauchnabel vereinigen, um sodann mit geballter Macht ihre Meldung ans Gehirn weiterzugeben, können Sie gar nicht voll auskosten, weil Sie aus dem Schlafzimmer eine (immer noch verschlafende) Stimme hören (war da heute Nacht nicht schon einmal etwas?):
"Was machst Du denn da?"
Sie überlegen sich, ob sie nicht einen Mord begehen sollten, entscheiden sich aber dagegen, weil sie befürchten, dass Sie sich mit der Tatwaffe (in Ihrem Fall ein japanisches Küchenbeil) wahrscheinlich eher die eigene Hand abtrennen würden.
Schnell die Dusche angestellt (täuschen Sie sich oder braucht das Wasser heute länger, um warm zu werden?) und unter den Strahl gehüpft. Vielleicht hätten Sie die Reste des oben erwähnten Erbrochenem besser vorher abwischen sollen, dann wäre Ihnen erspart geblieben, dass Sie auf dem Duschboden einen Spagat machen, dessen Ausdehnung nur durch die Ränder der Duschwanne begrenzt wird. Auch den zweiten drohenden Sturz können sie unter Aufbietung aller kreativen körperlichen Anstrengungen vermeiden, indem Sie ihn (den drohenden Sturz) mit Ellbogen und Hinterkopf an der Duschtür abfangen. Gott sei Dank haben Sie vorher die Tür zum Badezimmer geschlossen, sonst müssten Sie sich wieder vorwerfen lassen, was Sie doch für ein ignoranter Mensch sind, weil Sie es hassen, wenn Andere noch weiterschlafen können und Sie deshalb extra viel Lärm machen.
Das Duschen, das anschließende Zähneputzen und das Anziehen verlaufen wider Erwarten ohne Probleme. Außer, dass Sie sich die Zahnbürste einmal vor die oberen Schneidezähne hämmern. Aber während Sie sich Ihre tränenden Augen im Spiegel betrachten, fällt Ihnen ein, dass Ihnen dies öfter mal passiert und nichts mit dem heutigen Tag zu tun hat.

Sie freuen sich schon auf den Kaffee, als Sie die Küche betreten und registrieren gar nicht groß die fünf klagenden, hungrigen Katzenmäuler, die sich Ihnen auffordernd entgegenrecken. Zuerst Kaffee. Wasser in die Maschine, Papier in den Filter, Kaffeedose aus der Hand gerutscht, auffegen und in den Mülleimer. Erstaunt stellen Sie fest, dass noch eine Packung im Schrank steht. Fieberhaft öffnen sie diese und säbeln sich mit dem Küchenmesser (die Schere lag natürlich nicht wie sonst in der Schublade) in den Zeigefinger. Nix wildes - Pflaster drauf (mit einer Schere abgeschnitten sehe es auch noch schön aus) - verarztet.
Komisch, dass Sie tatsächlich die Kanne richtig in die Maschine geschoben haben und nichts überläuft.
Dafür klemmen Sie sich den Finger (wie erwartet der, in den Sie vorher das Messer versenkt hatten) am Mülltonnendeckel, als Sie dort die leere Dose Katzenfutter entsorgen wollen.
Da die Milch alle ist, machen Sie sich eine neue Packung auf. Erinnerungen des Schmerzes sagen ihnen: "Da Du keine Schere hast und Dich mit dem Messer begnügen musst: immer vom Körper wegschneiden!"
Milch in den Kaffee - toll, er schmeckt wie richtiger Kaffee schmecken sollte.

Wie es sich für einen anständigen, arbeitenden Menschen gehört, wollen Sie natürlich nicht nur Kaffee trinken. Also rauchen Sie natürlich eine schöne selbst gedrehte Zigarette dazu (Sie wollen sich nämlich nicht vorhalten lassen, dass Ihre Magenverstimmung von dem dauernden Kaffee auf nüchternem Magen herrührt).
Während Sie sich den ersten Zug des köstlichen Nikotins in die ächzenden Lungen ziehen, bemerken sie den Geruch von verbranntem Stoff, der sich seicht zwischen den Kippenrauch mischt. Sie brauchen gar nicht lange nach der Ursache des Geruches suchen, da sich die glühende Asche (die sich aus der nicht so richtig fest gedrehten Zigarette gelöst hat) mittlerweile ihren Weg durch Hemd und Unterhemd gebahnt hat und mit der Haut eine heftige Diskussion über Sinn und Zweck des Rauchens führt. Anschließend schlagen sie wie ein Bekloppter auf ihren Bauch, um die mittlerweile schmerzhafte Diskussion zu beenden.

Also noch mal ins Schlafzimmer und neue Oberbekleidung organisieren. Wieso wussten Sie eigentlich schon vorher, dass kein gebügeltes Hemd mehr da ist? Weil Sie für heute genug von verbranntem Fleisch haben, verwerfen Sie den Gedanken an die Aktivierung des Bügeleisens und entscheiden Sich für ein Sweatshirt.

Den Weg von Wohnung zum Carport haben Sie ohne Unfälle geschafft und Sie befinden sich nun auf dem Weg zur Arbeit. Aber was bis dahin und dort passiert ist eine andere Geschichte….
 
Hmmm, ich weiss nicht. Irgendwie ist das nur eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger lustigen Missgeschicken, ohne Höhepunkt, ohne Pointe, ohne interessant zu werden.

Marius
 

Mompach

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Murphys Law am Morgen

Kennen Sie das?
Haben Sie morgens schon einmal die Augen aufgemacht und sich gesagt: "Das wird ein sch... Tag!" ? Allein die vergangene Nacht war unmenschlich. Nur im Bett herumgewälzt, dreimal aufgewacht, weil die Blase einen nicht schlafen lassen wollte. Hierbei einmal mit dem kleinen Zeh an der Bettkante hängen geblieben und einmal über einen einsamen Schuh gestolpert, der sich - auf der Suche nach Kontakt und Begegnung - mitten im Durchgang zum Badezimmer auf die Lauer gelegt hatte. Und während Sie sich unter Gestöhne und Gekeuche zum Klo vortasten (Sie machen natürlich aus Rücksicht kein Licht an) kommt von der anderen Betthälfte die verschlafene Frage:
"Musst Du denn solch einen Krach machen?"

Nun wachen Sie also morgens auf und während der funkgesteuerte Wecker einem Härtetest im Ausschalten mit geballter Faust ertragen muss, sagen Sie sich: "Bleib besser liegen, es lohnt sich nicht aufzustehen, melde Dich auf der Arbeit krank oder verschlaf einfach. Nimm lieber die fristlose Kündigung in Kauf, als aufzustehen. Es kann heute nur alles schief gehen!"
Oh mein Gott, es ist Frühdienst. Und außer Bäckern, Zeitungsausträgern und den letzten Resten von Alkoholleichen, die sich von der letzten Party oder Disco nach Hause schleppen, sind Sie der einzige Depp, der sich nicht mehr im Bett umdrehen darf.
Und trotzdem sehen Sie der Gefahr ins Auge und schwingen sich todesmutig von der Matratze.
Als erstes macht ihre Fußsohle Bekanntschaft mit einem Häufchen Erbrochenem, das eine ihrer Katzen kunstvoll im Flur drapiert hat (wahrscheinlich hatte das arme Tier keine Zeit mehr, sich in eine stille und ungefährliche Ecke zurückzuziehen und sie musste direkt im Schlafzimmerdurchgang auf die Fliesen kotzen).
Mit einer Schreimischung aus Erschrecken und Ekel versuchen sie den Sturz aufzuhalten, als sie auf der weichen Masse ausgleiten. Das gelingt Ihnen aber nur, indem sie das Knie des anderen Beines in der Kommode platzieren, die zufällig gegenüber der Schlafzimmertür im Flur steht. Und während die Kommodentür die Freundlichkeit besitzt, Ihr Knie - unter einem todeserfüllten Knirschen - weich nach innen abzuleiten, rutscht Ihr anderer Fuß (der mit dem erbrochenen Mageninhalt eines Tieres an der Sohle) rechts neben die Kommode in eine schöne blaue (ehemalige) Milchkanne, die dort auf ihre alten Tage die Funktion eines Schirmständers übernommen hat. Um die Sache gleich perfekt zu machen, fungiert der angeschlagene Zeh von oben natürlich als Puffer. Die beiden Schmerzensstiche, die aus Richtung Knie und Fuß kommen und sich in Höhe Bauchnabel vereinigen, um sodann mit geballter Macht ihre Meldung ans Gehirn weiterzugeben, können Sie gar nicht voll auskosten, weil Sie aus dem Schlafzimmer eine (immer noch verschlafende) Stimme hören (war da heute Nacht nicht schon einmal etwas?):
"Was machst Du denn da?"
Sie überlegen sich, ob sie nicht einen Mord begehen sollten, entscheiden sich aber dagegen, weil sie befürchten, dass Sie sich mit der Tatwaffe (in Ihrem Fall ein japanisches Küchenbeil) wahrscheinlich eher die eigene Hand abtrennen würden.
Schnell die Dusche angestellt (täuschen Sie sich oder braucht das Wasser heute länger, um warm zu werden?) und unter den Strahl gehüpft. Vielleicht hätten Sie die Reste des oben erwähnten Erbrochenem besser vorher abwischen sollen, dann wäre Ihnen erspart geblieben, dass Sie auf dem Duschboden einen Spagat machen, dessen Ausdehnung nur durch die Ränder der Duschwanne begrenzt wird. Auch den zweiten drohenden Sturz können sie unter Aufbietung aller kreativen körperlichen Anstrengungen vermeiden, indem Sie ihn (den drohenden Sturz) mit Ellbogen und Hinterkopf an der Duschtür abfangen. Gott sei Dank haben Sie vorher die Tür zum Badezimmer geschlossen, sonst müssten Sie sich wieder vorwerfen lassen, was Sie doch für ein ignoranter Mensch sind, weil Sie es hassen, wenn Andere noch weiterschlafen können und Sie deshalb extra viel Lärm machen.
Das Duschen, das anschließende Zähneputzen und das Anziehen verlaufen wider Erwarten ohne Probleme. Außer, dass Sie sich die Zahnbürste einmal vor die oberen Schneidezähne hämmern. Aber während Sie sich Ihre tränenden Augen im Spiegel betrachten, fällt Ihnen ein, dass Ihnen dies öfter mal passiert und nichts mit dem heutigen Tag zu tun hat.

Sie freuen sich schon auf den Kaffee, als Sie die Küche betreten und registrieren gar nicht groß die fünf klagenden, hungrigen Katzenmäuler, die sich Ihnen auffordernd entgegenrecken. Zuerst Kaffee. Wasser in die Maschine, Papier in den Filter, Kaffeedose aus der Hand gerutscht, auffegen und in den Mülleimer. Erstaunt stellen Sie fest, dass noch eine Packung im Schrank steht. Fieberhaft öffnen sie diese und säbeln sich mit dem Küchenmesser (die Schere lag natürlich nicht wie sonst in der Schublade) in den Zeigefinger. Nix wildes - Pflaster drauf (mit einer Schere abgeschnitten sehe es auch noch schön aus) - verarztet.
Komisch, dass Sie tatsächlich die Kanne richtig in die Maschine geschoben haben und nichts überläuft.
Dafür klemmen Sie sich den Finger (wie erwartet der, in den Sie vorher das Messer versenkt hatten) am Mülltonnendeckel, als Sie dort die leere Dose Katzenfutter entsorgen wollen.
Da die Milch alle ist, machen Sie sich eine neue Packung auf. Erinnerungen des Schmerzes sagen ihnen: "Da Du keine Schere hast und Dich mit dem Messer begnügen musst: immer vom Körper wegschneiden!"
Milch in den Kaffee - toll, er schmeckt wie richtiger Kaffee schmecken sollte.

Wie es sich für einen anständigen, arbeitenden Menschen gehört, wollen Sie natürlich nicht nur Kaffee trinken. Also rauchen Sie natürlich eine schöne selbst gedrehte Zigarette dazu (Sie wollen sich nämlich nicht vorhalten lassen, dass Ihre Magenverstimmung von dem dauernden Kaffee auf nüchternem Magen herrührt).
Während Sie sich den ersten Zug des köstlichen Nikotins in die ächzenden Lungen ziehen, bemerken sie den Geruch von verbranntem Stoff, der sich seicht zwischen den Kippenrauch mischt. Sie brauchen gar nicht lange nach der Ursache des Geruches suchen, da sich die glühende Asche (die sich aus der nicht so richtig fest gedrehten Zigarette gelöst hat) mittlerweile ihren Weg durch Hemd und Unterhemd gebahnt hat und mit der Haut eine heftige Diskussion über Sinn und Zweck des Rauchens führt. Anschließend schlagen sie wie ein Bekloppter auf ihren Bauch, um die mittlerweile schmerzhafte Diskussion zu beenden.

Also noch mal ins Schlafzimmer und neue Oberbekleidung organisieren. Wieso wussten Sie eigentlich schon vorher, dass kein gebügeltes Hemd mehr da ist? Weil Sie für heute genug von verbranntem Fleisch haben, verwerfen Sie den Gedanken an die Aktivierung des Bügeleisens und entscheiden Sich für ein Sweatshirt.

Den Weg von Wohnung zum Pkw haben Sie ohne Unfälle überstanden und Sie befinden sich nun auf dem Weg zur Arbeit.
Der Supergau empfängt Sie dann aber im Büro, wo Sie von den lieben Kollegen mit undefinierbaren und doch verständnislosem Blick empfangen werden und Sie Ihr Chef mit den Worten konfrontiert: „Was willst du denn hier, ich denke, du hast heute frei?“
……

(editiert am 14.11.08)
 



 
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