My Home is My Castle

2014 habe ich als Österreicher mein "zu Hause" bei meiner philippinischen Verlobten Betty in Bacolod gefunden.

Nun, ich war bei meiner Liebsten in ihrem Hause, aber nicht "daheim", denn - obwohl ich vom Familienclan 2015 zwar herzlich aufgenommen wurde - fühle ich mich bei den Familien in Bacolod gerade einmal "integriert", aber nicht richtig "inkludiert". Doch was nicht ist, kann noch werden, dachte ich!

Meine Verlobte und ich hatten die Absicht zu heiraten, sobald meine 1987 nach philippinischem Recht eingegangene Ehem mit Catalina, die 1995 in München geschieden wurde, auch in den Philippines - hier gibt es keine Scheidung - vor Gericht als "nicht mehr existent" angesehen werde. In kurz: Das Verfahren wurde 2016 abschlägig entschieden und ich bleibe - "auf dem Papier" - weiterhin "verheiratet". Mit einem weiteren Mal Heiraten war's bzw. ist's also - vorerst - nichts.

Nichtsdestotrotz führten Betty und ich eine in den Philippines häufig praktizierte so genannte "Long Distance Relationship", denn ich war in München in einigen Bereichen "ehrenamtlich" tätig - unter anderem im Bayerischen Nationalmuseum und im Münchner Sicherheitsforum.

So kam ich also in den Jahren 2014, 2015 und 2016 mehrmals als "Besucher" jeweils für einige Wochen nach Bacolod.

Das Haus ist in einer ruhigen Gegend ein paar Kilometer südöstlich vom Stadtzentrum. Wenn man dort oder woanders hin will und kein eigenes Fahrzeug hat, gibt's als öffentliche Transportmittel leider nur Jeepney und/oder Tricycle bzw. Trisikad. Ein Taxi kann man nur auf der Hauptstraße anhalten, wenn eines ohne Passagier(e) unterwegs ist.

Als "Besucher" und durch die "rosarote Brille der Verliebtheit" habe ich manches dabei nicht so beachtet, was mir erst im Lauf der Zeit mehr und mehr aufgefallen ist und ich ins Nachdenken kam, wie man den einen oder anderen "Zustand" in dem sich das Haus befindet, verbessern kann.

Vor dem Haus befindet sich ein sehr liebevoll gepflegter Garten an der Ost- und Nordseite. Es hat

- ein Schlafzimmer mit Bad/WC - Blickrichtung Norden

- ein weiteres Zimmer, ebenfalls mit angrenzendem Bad/WC

- ein Wohn- und Esszimmer - mit Fenstern nach Norden

- eine Küche ohne Fenster

Wasser kommt nicht durchgängig am Tag aus der Leitung. Manchmal ist der Druck nur sehr gering und zeitweise - meist von Vormittag bis in den Nachmittag, am Wochenende auch oft länger - gibt's bisweilen gar kein Wasser. Trinkwasser bekommt man für 25 Pesos in der Nachbarschaft im 20-Liter-Container zu kaufen. Und Stromausfälle sind nicht selten!

Am 8. Dezember 2016 übersiedelte ich also
von München-Schwabing nach Bacolod.

Zuvor hatten meine Verlobte und ich in Gesprächen bei meinen "Besuchen" überlegt, was wir sanieren können. Es wäre vieles "machbar", wenn man den Willen dazu hat - und das Geld. Und es muss ja nicht alles auf einmal sein.

Leider ist Betty in der wichtigen Frage "Wirtschaftlichkeit in der Haushaltsführung" gewissermaßen "beratungsresistent" und handelt eher nach dem Motto "das haben wir ja schon immer so gemacht".

Meine "Gattin in spe" und ich hatten dennoch eine sehr schöne Zeit zusammen verbracht, solange wir in der "Long Distance Relationship" von 2014 bis 2016 unsere große und innige Liebe erlebten. Und ich möchte keinen Tag missen.

Allerdings ist es höchst bedauerlich, dass wir uns dann doch "auseinandergelebt" haben, nachdem ich permanent von München zu ihr übersiedelte.

Dass sich Betty im Wesen und im Umgang mit mir nicht unwesentlich veränderte, nachdem ich nicht mehr in meine frühere Münchner Wohnung zurück kehren konnte .... nun, darüber war ich sehr traurig. Aber so ist das Leben eben.

Aber ich hatte "gelernt", dass nach (mancher) philippinischer Meinung, die Frau für das Haus und den Haushalt "zuständig" sei, währen der Mann für das Finanziell "zu sorgen" habe. Na ja!

Und in diesem Zusammenhang erinnerte ich mich an einen anderen Spruch, den ich - schon auch in den Jahren davor - gelegentlich hörte:

Wenn ich mich nicht vollends "Pilipino Art and Culture" anpassen wolle, sei es für mich besser, nach Austria zurückzukehren, was ich denn auch - eine vernünftige Basis für eine Ehe war bei unseren doch nicht gerade wenigen unterschiedlichen Auffassungen in Sachen "als Ehepaar zusammen leben" nicht mehr gegeben - in die Tat umsetzte, um in der Karwoche 2017 die Rückkehr in meine "alte" Heimat Oberösterreich durchzuführen.

So kam ich also am 25. April 2017 nach Steyr, wo ich am "Tabor" eine sehr nette Wohnung fand und so bin ich dort nun "dahoam".
 



 
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