Nachlassende Reinigungskraft

Einst ließ sich dieser stolze Lappen
Nicht Staub und auch nicht Schmutz wegschnappen.
Als Hemd begann er körpernah,
Bis er ziemlich alt aussah.
Da wollte man ihn nur noch nutzen,
Zum Tisch- und auch zum Klo abputzen.
Nach einem Jahr mit Weh und Ach
Ließ seine Putzkraft spürbar nach.
Er eignet sich nur wenig später
Nicht einmal mehr als Fußabtreter.
Kaum noch Stoff und sehr viel Loch
Blieb von ihm, was dann auch noch roch.
So drohte ihm nach kurzer Zeit
Nur noch Berufsunfähigkeit.

Einst ein saubres Oberkleid,
War für ihn jetzt die rechte Zeit
Als Restmüll in ner grauen Tonne.
Stinkend ohne Licht und Sonne.
Zu enden als gebrauchtes Tuch
Gesellschaftlich voll im Verruch.

Und mancher schicksalsgleiche Mann,
Der auch nicht mehr so richtig kann
Denkt dennoch lautlos vor sich hin:
Wie gut, dass ich kein Lappen bin.
 
Hallo Karl,
mir gefällt dein "Karl mal anders" sehr gut.

Etwas habe ich geändert, sieh mal

Einst ließ sich dieser stolze Lappen
Nicht Staub und auch nicht Schmutz wegschnappen.
Als Hemd begann er körpernah,
Bis er [blue]nun[/blue] ziemlich alt aussah.

Da wollte man ihn nur noch nutzen,
Zum Tisch- und auch zum Klo abputzen.
Nach einem Jahr mit Weh und Ach
Ließ seine Putzkraft spürbar nach.

Er eignet sich nur wenig später
Nicht einmal mehr als Fußabtreter.
[blue]Und[/blue] kaum noch Stoff und sehr viel Loch
Blieb [blue]jetzt[/blue] von ihm, was dann auch roch.

So drohte ihm nach kurzer Zeit
Nur [blue]die[/blue] Berufsunfähigkeit.

Einst [blue]schönes[/blue], saubres Oberkleid,
War`s [blue]leider[/blue] [blue]jetzt[/blue] für ihn soweit,
Als Restmüll in ner grauen Tonne,
Ganz stinkend, ohne Licht und Sonne,
Zu enden als gebrauchtes Tuch
Gesellschaftlich voll im Verruch.

Und mancher schicksalsgleiche Mann,
Der auch nicht mehr so richtig kann
Denkt dennoch lautlos vor sich hin:
Wie gut, dass ich kein Lappen bin.

Gruß Marie-Luise
 
Einst ließ sich dieser stolze Lappen
Nicht Staub und auch nicht Schmutz wegschnappen.
Als Hemd begann er körpernah,
Bis er schon ziemlich alt aussah.

Da wollte man ihn nur noch nutzen,
Zum Tisch- und auch zum Klo abputzen.
Nach einem Jahr mit Weh und Ach
Ließ seine Putzkraft spürbar nach.

Er eignet sich nur wenig später
Nicht einmal mehr als Fußabtreter.
Kaum noch Stoff und sehr viel Loch
Blieb von ihm, was dann auch roch.
So drohte ihm nach kurzer Zeit
Nur die Berufsunfähigkeit.

Einst ein saubres Oberkleid,
War für ihn jetzt die rechte Zeit
Als Restmüll in ner grauen Tonne.
Stinkend ohne Licht und Sonne.
Zu enden als gebrauchtes Tuch
Gesellschaftlich voll im Verruch.

Und mancher schicksalsgleiche Mann,
Der auch nicht mehr so richtig kann
Denkt dennoch lautlos vor sich hin:
Wie gut, dass ich kein Lappen bin.
 
Lieber Karl,
die "blauen Wörter" sollten anzeigen, dass die Metrik so besser ist.
Du betonst einmal auf der zweiten, dann auf der ersten Silbe.

Doch du hast dir sicher etwas dabei gedacht.

Viele Grüße
Marie-Luise
 
Lieber Marie-Luise,
das war mir schon klar. Aber ich brauchte den gelegentlichen Wechsel zur Hervorhebung...
Danke noch einmal und Gruß
Karl
 
A

AchterZwerg

Gast
Mmh.
Karl, du erlaubst dir doch mit den verschiedenen Verslängen einige Freiheiten ... da sollte das Metrum schon etwas geglättet und Füllwörter, falls möglich, vermieden werden.
Was hältst du von:

Einst ließ sich jener stolze Lappen
sich weder Staub noch Schmutz wegschnappen.
Als Hemd begann er körpernah,
Bis er dann ziemlich alt aussah.

Da wollte man ihn nur noch nutzen
Zum Tisch- und auch zum Kloabputzen.

Nach einem Jahr mit Weh und Ach
Ließ seine Putzkraft spürbar nach.

Er eignet sich schon wenig später
Nicht einmal mehr zum Fußabtreter.
Zeigt kaum mehr Stoff und sehr viel Loch;
Es blieb von ihm, was schändlich roch.
So drohte ihm nach kurzer Zeit:
Berufsunfähigkeit.

Dahin sein saubres Oberkleid;
Es war für ihn die rechte Zeit
Als Restmüll in der grauen Tonne,
Arg stinkend ohne Licht und Sonne,
Zu enden als gebrauchtes Tuch -
Gesellschaftsmäßig im Verruch.

Und mancher schicksalsgleiche Mann,
Der auch nicht mehr so richtig kann,
Denkt dennoch lautlos vor sich hin:

Wie gut, dass ich kein Lappen bin.
Beim Gereimten sind nicht nur die Endreime wichtig, sondern auch der Binnenklang. Das lernt man aber erst als geübter Reimling. ;)
Sehr schön finde ich übrigens die Idee und besonders, dass du den armen Scheuerlappen mit einem Kerl vergleichst und nicht etwas mit einer häuslichen Maid.
Fleißige Heinzelfrauengrüße
Heidrun

P.s.. Jetzt aber nicht gleich wieder uffjeben, weil die Verslein sich nicht auf Anhieb perfekt schmiegten. Denk dran, wieviel Zeit du benötigst hast, bis dir das erste gute Ungereimte gelungen war. Eines, mit dem du selber zufrieden warst. Gelle.
 



 
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