Narbenkind

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Kitty-Blue

Mitglied
Narbenkind

Ich hab den Hunger aufgegessen,
ich trink den Rest vom letzten Wein,
ich bin von Ängsten wie besessen,
bin hilflos, einsam und allein.

Ich spür die Klinge an den Armen,
spür kalte Schauer auf der Haut,
das Schicksal kennt heut kein Erbarmen,
der Schmerz ist wieder so vertraut.

Ich fühl Minuten so wie Stunden,
das Blut fließt sinnlich, warm und weich,
ich schau auf tiefe helle Wunden,
bin froh und angsterfüllt zugleich.

Ich halt die Hand ins offne Feuer,
gieß Tränen über mein Gesicht,
ich zahl für jedes Glück so teuer,
bis alles in mir still zerbricht.

Ein Leben ohne bunte Farben,
ein Herz, das nicht mehr lachen kann,
die Seele voll von tiefen Narben,
so zieht der Tod mich magisch an.
 

rosste

Mitglied
hallo kitty,
das ist ein traurig-schönes tagebuchgedicht
auch ambivalent - froh und angsterfüllt zugleich

lediglich bunte Farben erinnern an den weißen schimmel :)

die Seele voll von tiefen Narben,
so zieht der Tod mich magisch an.

ja, lass ihn ruhig mal einen moment ziehen
die narben, die das leben hinterlassen hat, sind für ihn doch eher eine niederlage

lg
 

Kitty-Blue

Mitglied
Hallo rosste,

freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt.

Ja, das mit den "bunten Farben" hab ich auch lange hin- und her überlegt.
Ich hatte erst die Zeile: "Ein Leben ohne Glanz und Farben".
Würdest du diese Variante besser finden?
 



 
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