Neben dir

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Neben dir

von Marlene Geselle

Du gehst an mir vorbei.
So dicht, dass ich den Schnitt deines Kostümrocks erkennen kann.
In Höhe meiner Augen, die du nicht sehen kannst.

Deine Augen nehmen mich nicht wahr.
Deine Ohren hören mich nicht im fröhlichen Lärm der Fußgängerzone.
Du kannst mich nicht riechen.
Denn ich stinke nämlich gar nicht.
Trotz diverser Vorurteile.

Keinen Platz habe ich da, wo das denken wohnt.
Ich existiere im Mandelkern.
Da wo die Gefühle hausen.
Und in grellbunten Farben eine graue Traumwelt zeichnen.

Vor der du solche Angst hast.
Dass selbst der Euphemismus dich erschreckt.
Weil ich die bin, die du auch werden könntest.
Wenn du so tief runterfällst.
Wie ich gefallen bin.
Bis vor deine Füße.

"Haste trotzdem mal nen Euro für mich?"
 



 
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