Papagei redet (Haiku)

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NewDawnK

Mitglied
Hallo Arnoreis,

der Nachbar schließt ab... womit?
"Der Nachbar zieht um" - das wäre einleuchtend.
Oder beschließt er die Rede? Wenn ja, wie?
Ein sehr kurzer Text, über den man vermutlich sehr lange grübeln kann... ;)

Schöne Grüße, NDK
 

arnoreis

Mitglied
Haiku ist Schwerstarbeit

Hallo NewDawnK,
Du bist mit Deiner Frage nach der dritten Zeile auf dem richtigen Weg - Du suchst die für Dich passende Antwort. Der Schreiber will und darf die Antwort nicht vorgeben.
Hans-Peter Kraus schreibt dazu in Haiku-heute:
"Ein Haiku soll sich im Leser entfalten, es soll offen sein für seine Gedanken und Assoziationen. Die Kunst des Nicht-sagens macht ein Haiku zu einem guten Haiku. Die verführerischste Versuchung ist, ein Haiku in der dritten Zeile mit einem Kommentar abzuschließen. Dieses Abschließen reduziert ein Haiku auf drei Zeilen Lesetext, dabei lebt ein Haiku davon, nach drei Zeilen überhaupt erst anzufangen."
 
A

Anarwyn

Gast
Entweder er schliesst mit dem
Frühling ab, und freut sich
jetzt auf den Sommer ...
oder er schliesst die Käfigtür ab,
auf dass der Vogel dort bleibt,
"im Goldenen Käfig" und ihm immer
den Frühling herbeiruft, zum einen;
und zum anderen: der Frühling soll
net hereinkommen, und schliesst
seine eigene Türen ...

kopfqualm* ... das waren
meine Gedanken dazu ;)

Alles Liebe, Reni
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Arnoreis,

Du hast mit Deiner Definition rein formal recht. Ich denke nur, dass ein Haiku letzten Endes ein Bild darstellen sollte, das Empfindungen weckt, und nicht zwei Bildhälften ohne erkennbarem Zusammenhang.
"... Ein Haiku soll sich im Leser entfalten" - stimmt, aber wenn ein Bild zur Rätselaufgabe wird, entfaltet sich nichts außer dem logischen Verstand.

Schöne Grüße, NDK
 

arnoreis

Mitglied
Wie gesagt, ein Haiku soll nach 3 Zeilen erst (im Kopf) anfangen. Ich glaube, bei Anarwyn hat es begonnen.
Grüße
Arno
 



 
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