Polizeieinsatz (gelöscht)

jon

Mitglied
Teammitglied
Willkommen in/auf/unter der Leselupe!

Ich habe ein Weilchen überlegen müssen, ob ich dich mit diesem Text in die Leselupe lasse. Die vielen Kommafehler erschweren das Lesen, einige inhaltliche Mängel (Warum bricht der Polizist die Tür auf (riskant!), statt den gleichen Weg wie der Dieb zu nehmen? Ist das nun ein Laden (=Raum) oder nur ein Zimmer? Warum ist nicht nur die Scheibe "pulverisiert", sondern sogar das Haus beschädigt? Und warum haben dabei die Schaufensterpuppen nicht abgekriegt?) kommen dazu – eigentlich toleriere ich sowas nur bei einer wirklich spannenden Story und/oder interessanten Auflösung. Andererseits ist der Textstil für einen 17-Jährigen durchaus gut, was mich auf mehr hoffen lässt.

Der Tipp für diese Story: Mehr Story! So ist es nur eine Szene, die zwar im Krimi-Bereich spielt, aber weit von einem wirklichen Krimi (Fall {mehr oder weniger erfolgreich} aufklären) oder Thriller (extreme Spannung u.a. durch hochgradig Rätselhaftes) entfernt. In einer Story würde sich z. B. lohnen, dem Polizisten einen Namen zu geben, hier ist das belanglos; du "benutzt" den Namen auch nie.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Würdest du bitte wenigstens die Kommasetzung korrigieren, wenn du schon auf die anderen Dinge nicht eingehst?

Und wenn du schon mal dabei bist:

als würde die Dunkelheit, jegliches Licht in sich aufsaugen.
Merkwürdiges Bild. Ein Schwamm, der Wasser aufsaugt, ist ein (nasser) Schwamm voller Wasser. Dunkelheit, die Licht aufsaugt, ist Dunkelheit voller Licht?
Komme zu viel

Er ging vorsichtig auf das Sportgeschäft zu und sah, dass eine Fensterscheibe zerschlagen war. Es schien als hätte irgendetwas Schweres das Glas getroffen.
Äh … ja, das ist oft so, wenn eine Schaufensterscheibe kaputt ist. Man kann, wen man stark genug ist, sie auch mit was Leichtem einschlagen -aber sieht das dann anders aus? Ok, Sprengstoff würde wohl ein anderes Bild erzeugen, aber dann wäre die Scheine nicht zerschlagen …
Komma nach „schien"

Adrenalin strömte in das Gehirn des Polizisten.
Auch. Aber dort nutzt es ihm in dieser Lage nicht viel, oder? Interessanter ist das Adrenalin, das direkt an den Körperfunktionen mitwirkt, die man im Alarmfall braucht.

Vermutlich sogar mit verbundenen Augen, doch er würde kein Risiko eingehen und dem Kriminellen mit einer Augenbinde gegenübertreten. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln.
Nette Idee, verpufft nur irgendwie.

Kurz vor der Tür verharrte er und horchte. Im Augenblick war von drinnen nichts zu hören.
horchte und hören klingt sehr ähnlich, das wirkt wie eine Dopplung. Wie wäre es mit „lauschen“?

Das Holz knirschte beachtlich, als seine Schulter die Tür traf, doch es gab noch nicht nach.
Halte ich für unwahrscheinlich. Wahrscheinlich kracht es einfach nur bei dem Aufprall. - Wie unauffällig! Bloß gut der Einbrecher taub ist! ;)

Was wenn diese gar keine Schaufensterpuppen waren sondern alles Einbrecher? Nein! Das konnte doch nicht sein. Er wusste, dass dieser Gedanke vollkommen lächerlich war, doch die Dunkelheit offenbarte ihm nur die Umrisse der Gestalten.
Woher weiß er das? Was ist daran lächerlich? Ok, es sind wohl nicht alles Einbrecher, aber schon einer reicht, der da auf ihn lauert. Bei zwei wird es bereits heikel und darüber hinaus echt gefährlich.
Das „doch“ ist falsch; die beiden Teilsätze stehen (so wie sie formuliert sind) nicht in einem kausalen Zusammenhang, der das „doch“ erlaubt. („Otto liebt Gummibärchen, doch diesmal nimmt er keine.“ ist ok. „Otto liebt Gummibärchen, doch die bunten Leckereien liegen in der Schachtel." ergibt keinen Sinn.)

Die Waffe auf sie gerichtet ging der Polizist langsam auf eine von ihnen zu und versetzte ihr einen Tritt. Sie gab keinen Laut der Überraschung von sich und bewegte sich auch nicht.
… sie kippelt nicht mal??? Mein je, ist das ein Beton-Monument?
Keinen Laut der Überraschung. Aber einen des Schmerzes?
Komma nach „gerichtet“

Die Schaufensterpuppe flog etwa zwei Meter nach hinten und kam auf dem Rücken liegend, mit einem lauten Knall auf dem Boden auf.
Sie bewegt sich nicht, aber sie fliegt … Aaaahja!
Sie kam liegend auf dem Boden auf??
Komma nach „kam“ oder keins nach „liegend“

Dieses Geräusch ließ den Polizisten wieder klar denken.
Ich hatte nicht den Eindruck, dass er das vorher nicht getan hätte. Also abgesehen von der generellen Idee, ohne Verstärkung da rein zu gehen. Oder sich die Schulter an der Tür zu prellen, statt einfach durch das kaputte Fenster zu steigen …


Deren Stufen hinauf steigend, überlegte er sich wie der Kriminelle wohl reagieren würde. Würde dieser versuchen ihn anzugreifen? Womöglich. Oder aber er würde den Versuch unternehmen zu fliehen.
Ähhmm … Ja. Die beiden Möglichkeiten gibt es. Und? Was genau überlegt der Polizist dabei?
Komma nach „er sich“ und nach „versuchen“
Der Mann drehte sich um und hastete die Stufen hinab.
Wer jetzt? Mathias oder der Kriminelle?

Er landete schwer auf dem harten Boden. Sämtliche Luft wurde aus seiner Lunge gepresst und er fühlte einen dumpfen Schmerz hinter seiner Stirn pochen.
Das mit der Luft ist ok, das mit dem Pochen nicht. Pochen heißt, es ist ein rhythmisch an- und abschwellender Schmerz - sowas kann der Polizist unmöglich im Moment des Aufschlagens spüren.

Sein Mund füllte sich mit Blut, er hatte sich in die Zunge gebissen. Matthias spuckte das süßlich schmeckende Blut aus,
Wenn das Blut aus einer Wunde an der Zunge stammt, ist es mit einmal Ausspucken nicht getan …


Er lief um die Ecke des Gebäudes und erblickte den Einbrecher, wie er gerade seine Tasche aufhob und in die entgegen gesetzte Richtung rannte.
Wo kommt die Tasche her? (Ok, er hat sie rausgeworfen - und das hat Mathias nicht gehört?)
Entgegengesetzt wozu?
„Wie er gerade“ heißt, das ist ein Augenblick, ein Moment. Er kann in diesem Moment die Tasche aufheben, ja. Er kann auch weggrennen. Aber nicht beides im selben Moment.

„Stehen bleiben, sie sind verhaftet!“, rief er dem Dieb nach, die Waffe auf dessen Rücken gerichtet, bereit im Notfall zu schießen. Der Dieb drehte sich langsam um und starrte ihn an, rückwärts gehend, die Augen ängstlich auf Matthias gerichtet. Der Polizist sah, dass sein Gegenüber höchstens 14 oder 15 Jahre alt war.
Er rief es ihm nach - der Dieb ist also schon en Stück weg. Aber Mathias sieht im Dunkeln trotzdem, dass der Dieb ihn ängstlich anschaut??
Sie groß
Komma nach „bereit“

Die Knie des Jungen zitterten unaufhörlich.
Mag sein, dass es sich für den Dieb so anfühlt, aber wenn Mathias das (im Dunkel zudem) sieht, dann leidet der Knabe wohl unter ungewöhnlichen spastischen Zuckungen.

Der Schein einer Straßenlaterne, zeichnete den Schatten des Jungen, auf den Boden hinter diesem.
Aha, daher die gute Sicht. Das erfährt der Leser viel zu spät, er hat die ganze Zeit das Geschehen unter anderen Lichtbedingungen gesehen. Also weiter vor mit dem Satz!

Beißender Schmerz explodierte in seiner linken Schulter und kurz darauf der Kopf des Jungen.
Stilblüte; alberne Verbdoppelnutzung (einmal ist es übertragen gemeint, einmal ganz wörtlich (physikalisch).
Davon abgesehen: Schießt Mathias mit einem Miniraketenwerfer, hat der Knabe einen Druckbehälter als Kopf oder warum explodiert der Schädel?


Alles in allem folgende Tipps:
Beachte, dass die Dinge logisch sein müssen (Holzknarren, pochender Schmerz, Kopf explodiert)! Dazu gehört auch, dass du rechtzeitig zeigst, was eigentlich zu sehen ist (wie z. B. die Lichtverhältnisse).
Beschäftige dich mit der Kommasetzung!
… und bedenke bitte, dass „dekorative Sachen“ wie das Tür-Aufbrechen oder der explodierende Kopf schnell albern wirken, wenn sie nur um des Effektes willen benutzt werden.
 



 
Oben Unten