Reflektion

Reflektion meines „Frühlings“

Durch so viele Leben gegangen,
durch seines, durch Eures, durch Deins und durch meins,
doch nie eines gefunden, daß ich hätte leben wollen,
deshalb lebe ich alle Leben immer weiter fort -
nehme ein Stück von jedem Sein und kreiere meinen Weg.

So viele Kämpfe gekämpft,
wenige doch nur gewonnen –
die, die ich verloren habe,
habe ich nummeriert
und jede Nummer kennzeichnet eine Narbe
und jede Narbe hat mich gestärkt

So oft gefallen und wieder aufgestanden-
Mir wurde erst zu spät bewußt,
daß man weder fallen noch aufstehen muß.

So oft gesucht und selten was gefunden,
doch was ich fand war mehr als ich suchte
und was ich nicht gefunden habe, kann ich weiter suchen
bis meine Augen blind werden, mein Atem langsamer
oder meine Hoffnung stirbt

So oft brauchte ich jemanden und wurde gebraucht,
doch als ich nachdachte wurde mir klar:
Ich bin nicht nötiger als Salz und Wind.
Doch die Menschen, die ich liebte,
waren nötiger als Wasser und Sauerstoff.
Ich frage mich, wie wir zusammen fanden?

So oft nachts wach gelegen und Fragen gestellt
an jemanden der nicht da war.
So viele Fragen und nicht eine wurde beantwortet -
jetzt frage ich nicht mehr -
doch sag mir :
Wer bin ich in 20 Jahren?