Reinheitsgebot

Feder

Mitglied
Das Bild dort
im schmucklosen Rahmen
zeigt dich in einer Art
wie ich dich
immer sehen werde.
Wohl, weil ich dich so mag.

Auch, wenn die Zeit
nicht stehen bleibt,
die Haut – ganz langsam –
Fältchen zeigt,
das Haar sich ändert,
heller wird,
die Augen bleiben,
- dieser Blick –
nach vorne schauend,
nimmt mich mit.

Das Bild
auf meinem Nachttisch sagt:
„Wir zwei sind eins
seit jenem Tag!“
 

Sensiro

Mitglied
Hallo, Federchen!
Das Gedicht ist schön, drückt es doch die tiefe und feste Bindung zweier Menschen aus.
Leider verstehe ich den Titel nicht so ganz ...
Ave!
Sensiro
 

Feder

Mitglied
Hi Sensiro,
das Reinheitsgebot wird gemessen beispielsweise bei Edelsteinen oder in der Lebensmittelindustrie auch bei den Inhaltsstoffen. In der Liebe ist es die Bewertung des Gefühls - wie du schon sagtest - tief. Ich habe mir das Bild eines ganz bestimmten Menschen vorgestellt und wie ich ihn noch nach Jahren sehen werde.

Verstehst du es jetzt? Ich denke, wie ich dich kenne ;)!

Lb. Gruß
Feder
 

Feder

Mitglied
ACH JA - WAS VERGESSEN!!!

Der "schmucklose" Rahmen war hier Metapher dafür, dass man in der Liebe diesen Menschen "pur" sieht. "Ohne Schnörkel", man ihn liebt, wie er ist - ob gestylt, ob ungestylt, ob gerade aufgewacht oder wie auch immer. Eben in jeder Lebenssituation. Das ist meines Erachtens Liebe in ihrer reinsten Form. Den Menschen immer und unter allen Umständen so annehmen wie er ist; mit allen Schwächen und Stärken.

So, jetzt schau ich mal ins Munzelparadies!
Eine gute Nacht für dich und träum was Schönes!

Feder
 

Sensiro

Mitglied
Hi, Feder!
Na ja, ich werde darüber wohl noch ein wenig nachdenken müssen, aber ich sehe schon klarer. Danke.

Ave!
Sensiro
 

angela bosch

Mitglied
Liebe Feder!!

Wieder ein wunderschönes Gedicht. Ich finde den Titel gar nicht verkehrt. Diese Liebe ist wahrhaftig, klar und ... rein. Eine Liebe nach der wohl jeder sucht.

Schlaft mal alle gut!!

Angela
 

Brigitte

Mitglied
Guten Morgen Feder,

die Bewertung des Gefühls als Reinheitsgebot zu betrachten ist mal was Neues, ich finde Dein Werk wieder sehr gelungen.

Einen schönen Tag
Liebe Grüsse Brigitte
 

Feder

Mitglied
Hallo Sensiro,
es war eine Sehnsucht, dieses Gedicht entstand daraus. Heute, 10 Jahre weiter, vielleicht dieses Foto auf dem Nachttisch zu haben. Der schmucklose Rahmen steht im Kopf und ist gegenwärtig.
Immer noch Nebel??? ;)
Lb. Gruß,
Feder

Hallo Angela, hallo Brigitte,
danke für euere Worte. Einen schönen Tag für euch beide!

Euere Feder
 

Sensiro

Mitglied
Hallo, Federchen!

Das mit der Reinheit ist einleuchtend und mir auch durchaus zugänglich. Die Sache mit dem Gebot leuchtet mir aber auch nur dann ein, wenn der beschriebene zustand, nämlich, daß man jemanden immer so in (gewöhnlicher) Erinnerung hat, wie man ihn kennengelernt hat die Norm sein soll.

Na ja, und wenn nicht, dann laß jeden weiteren Versuch mal gut sein, denn ich glaube, bei bestimmten Begriffen bricht in mir einfach der Jurist durch ...

Hi, Jutta!

Ja, es ist wahr. Ich glaube jeder hat ein bestimmtes Bild, von einem Menschen, wenn er ihn sich vorstellt, je nach der Stimmung, in der man ihn sich vorstellt.

Gruß euch beiden!
Sensiro
 

Feder

Mitglied
Hi Sensiro, ja-ja, der Jurist ;) bricht durch!!!
Norm war hier nur Metapher für ein Gefühl, was fast schon an das Ideal (Vollkommenheit) grenzt. Ich hoffe, der Jurist läßt Milde walten :)!

Lb. Gruß,
Feder
 

Sensiro

Mitglied
Hi, Federchen!

Na ja, wenn ich mir da so manche Normen anschauen, sind sie weit vom Ideal weg ...
Aber ich bin ja schon ruhig. :)

Ave!
Sensiro
 

Feder

Mitglied
Ich geb dir jetzt nicht Recht ;), so! (Hörnchen!) :)
Norm ist festgelegt. Ideal legt man selbst fest!
Na, nun such mal schön mit Paragraphensalat ;)!
Ich lach mich hier schief, während ich schreibe!!!

Tschöhö!
Feder-chen
 

Sensiro

Mitglied
Hi, Federchen!

Was soll das heißen, Du lachst dich schief?
Und noch eins: Werden Normen denn nicht auch festgelegt? Und auch von einem selbst. Zwar nicht sooooo ganz dirket, aber immerhin geht doch alle Macht vom Volke aus, oder?

Ave!
Sensiro
 

Feder

Mitglied
Guten Morgen Sensiro,
das mit dem schieflachen war augenzwinkernd gemeint, nicht böse. Ich war gespannt, wie du argumentierst und sah dich im Geiste die Worte zurecht legen. Dies brachte mich zum Schmunzeln. Aber jetzt mal zum Thema: ein Ideal, hat man für sich, ganz irgendwo tief innen drin als Ergebnis von gemachten Erfahrungen und wie man darauf reagiert. Normen legt meist die Gesellschaft fest, wie beispielsweise den Begriff "normal". Jemand, der für die grobe Masse etwas ganz Normales ist, ob optisch, ob persönlich, kann für einen selbst etwas ganz Besonderes, etwas Tolles sein und sogar dem Ideal entsprechen, weil für mich das Ideal etwas ist, was sich aus der Summe der Eigenschaften eines Menschen ergibt.

Freu mich, wieder von dir zu lesen!
Gruß
Dein Federchen
 

Sensiro

Mitglied
Morgen, Federchen!

Aber können Ideale nicht auch von mehreren Menschen geschaffen werden? Ideale Eigenschaften beispielsweise. Oder Lebensweisen, womit wir bei Religion wären. Zugegeben es gibt Religionen oder Glaubensrichtungen, die von einer Person begründet werden. Aber sie werden von einer Vielzahl von Menschen weitergetragen und als ideal erachtet und gelten als Lebensvorschriften (vgl. ora et labora!).

Nun ja, auf der anderen Seite gebe ich Dir recht, wenn Du sagst, daß man auch persönliche Vorstellungen von richtig und falsch hat. Und was richtig ist, ist dann natürlich auch ideal. Aber hast Du nicht auch weiter oben gesagt, daß Du ein Gefühl ausdrücken wolltest, das "dem" Ideal nahekommt. Du sprachst, vielleicht auch ungewollt, aber im normalen Sprachgebrauch, von dem Ideal und nicht etwa von "einem" oder "meinem" Ideal. Also muß "das" Ideal doch mehr sein, als ein persönliche Vorstellung.

Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, daß Ideale grundsätzliche Überzeugungen und Werte sind, die durch die große Mehrheit der Gesellschaft als richtig und wichtig angesehen werden. Und Normen nur der Versuch der näheren Ausprägung derselben sind.

Streitende Grüße :D
Sensiro
 

Feder

Mitglied
Hallo Sensiro,
du siehst (liest ;) mich sich windend. Nein, das mit dem Ideal nahe kommen oder Ideal entsprechend habe ich nicht global - für verschiedene Menschen wirksam - halten wollen, sondern in diesem Gedicht ganz persönlich auf mich, meinen Eindruck und mein Gefühl bezogen.
Klar gibt es Ideale in verschiedenen Bereichen, die umgangssprachlich als "ideal" bezeichnet werden. Das sind aber meist Sinnbilder oder Vorbilder, die unerreichbar sind. Ich sprach hier von etwas, das durchaus erreicht werden kann!

Du bist dran :D

Feder
 



 
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