Rene D.

G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Nun, mir hat es gefallen, das Gedicht!
Aber Obstsalat? Vielleicht etwas unpassed, oder?
Und den Titel würde ich verändern und im Gedicht selber andere Wörter verwenden vllt, reizendere, was meinst du?
Aber nur jetzt, nach einem verstrichenen Tag und dem Lesen der beiden Kommentare.
Davor war ich recht begeistert habe gelacht und der Begriff "konkrete Poesie" kam in meinen Kopf, obschon ich nicht sicher bin, inwiefern das hier konkrete Poesie ist.
Wenn du selber sagst: Obstsalat, dann denke ich: schade.
Welche Früchte, welche Früchte verwendest du hier? Sie schmecken mau und wenig nach einem Obstsalat ... aber ich verstehe worauf du hinaus willst, dachte nur es steckt mehr dahinter als bloß willkürliche klein geschnibbelte Früchte. Kein Konzept? Zufallsprinzip? Intuition?
LG,
Etma
 

Andri Vento

Mitglied
Lieber Etma,
danke dir für deinen Kommentar. "Obstsalat" war doch nur eine möglichst unpassende Antwort auf einen anderen Kommentar mit dem ich nichts anfangen konnte.
Das du im "Text" ein wenig konkrete Poesie siehst freut mich total. Ich dachte nämlich auch an sie. Der Titel ist schon notwendig er bezieht sich auf René Descartes "cogito ergo sum". Es ist ein Wortpuzzle in dem verschiedene Interpretation von "Ich denke also bin ich" möglich sind. So ungefähr...
Viele Grüße
Andri
 

Andri Vento

Mitglied
Mein letzter Kommentar war uncool, sorry. Hab die Chance auf ein wenig Dada vergeigt. Aber die Kurzkomnentare lassen sich nicht löschen...
 
G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Lieber Andri,
ich verstehe jetzt das Gedicht. Wie fändest du es, das Puzzle aufzulösen, indem du unter dem Gedicht erklärst, was du hier gemacht hast? So tat es u.a. auch Hannes Bajohr mit seiner konkreten Poesie. Das raubt nichts an Ästhetik und verleiht Einfachheit und Klarheit, was ich immer befürworte. Mit dem Wissen, dass mit dem Titel "Rene D." René Descartes gemeint ist und im Gedicht deutliche Anspielungen auf seinen berühmten Satz vorhanden sind, verwandelt sich dein Werk instantan. Mit einer kleinen Erläuterung würdest du den Leuten eine Chance geben, die nicht die immer die hellsten Köpfe sind, bzw evtl auch eine breitere Masse ansprechen. Das will man doch grundsätzlich, oder? Ich bin es nur satt, stets Lyrik als Rätsel präsentiert zu bekommen, habe keine Lust ständig Rätsel zu lösen, Literatur ist mehr als das. (Danke für den schnellen Kommentar und ich hoffe mehr von dir in nächster Zeit bei den experimentellen Gedichten zu lesen!)
Dein Etma
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
ach so, Descartes.
Und ich dachte schon, es wäre der boyfriend des Lyri.

Fragt der Wirt: Noch n Bier, Renée?
Ich denke nicht, sagt der.
Puff, war er weg.
(stammt vom selbstironisch gestimmten Chef der telepathischen Gedankenpolizei namens Bester in der Sci-fi-Serie "Babylon 5").
 

Andri Vento

Mitglied
Guter Witz ;)

Trotzdem, nach den Regeln der Logik nicht konsistent.
Die logisch äquivalente Umkehrung von

" Ich denke, also bin ich" ( aus a folgt b)

ist nämlich:

"Ich bin nicht, also denke ich nicht" ( aus non b folgt non a)

Erstaunlicherweise ist auch äuqivalent:

"Ich denke nicht oder ich bin" ( non a oder b)
mit dem alternativen logischen oder


Wenn er also nicht denkt, die Prämisse nicht erfüllt, ist Descartes Satz schon per se erfüllt. "Sein, oder Nichtsein" (Hier jedoch ausschließendes "oder") ist dann egal und keine Frage mehr.
Was letztlich nicht verwundert.

Viele Grüße
Andri
 

Andri Vento

Mitglied
Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen.
Mein teurer Freund, ich rat Euch drum
Zuerst Collegium Logicum.
Da wird der Geist Euch wohl dressiert,
In spanische Stiefeln eingeschnürt,
Daß er bedächtiger so fortan
Hinschleiche die Gedankenbahn,
Und nicht etwa, die Kreuz und Quer,
Irrlichteliere hin und her.
Dann lehret man Euch manchen Tag,
Daß, was Ihr sonst auf einen Schlag
Getrieben, wie Essen und Trinken frei,
Eins! Zwei! Drei! dazu nötig sei.
Zwar ist's mit der Gedankenfabrik
Wie mit einem Weber-Meisterstück,
Wo ein Tritt tausend Fäden regt,
Die Schifflein herüber hinüber schießen,
Die Fäden ungesehen fließen,
Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt.
Der Philosoph, der tritt herein
Und beweist Euch, es müßt so sein:
Das Erst wär so, das Zweite so,
Und drum das Dritt und Vierte so;
Und wenn das Erst und Zweit nicht wär,
Das Dritt und Viert wär nimmermehr.
Das preisen die Schüler allerorten,
Sind aber keine Weber geworden.
 



 
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