Rhetorisches

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NewDawnK

Mitglied
Werfe meine Worte weit,
dichte mir ein Märchenkleid,
halte meine Lippen still,
schweige, was ich sagen will

Bis der Typ von nebenan
nicht mehr länger schweigen kann,
und er schleudert mir die Worte
ins Gesicht wie eine Torte

Und dann lacht er, dieser Zwerg,
doch schon hinterm nächsten Berg
lauern meine Worte auf
ihren Einsatz und darauf -------

Die Moral von der Geschicht’:
Traue keinem Schweigen nicht.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo

Ganz witziger Text aber ich habe zunächst die erste Strophe als Imperativ gelesen, was etwas irritierte. Ausserdem: [red]----[/red] [blue]...[/blue]!

Gruss

J.
 

Walther

Mitglied
Lb. NDK,

dieser Vers
schweige, was ich sagen will
will nicht so recht. Sinn hat er nur, wenn das "schweige" ein "ver" davor bekommt. Da mußt Du m.E. nochmals ran.

Sonst halte ich den Text für bemerkenswert. Aber das sind ja die meisten Deiner Texte. Wie dieser haben sie aber gelegentlich einen oder zwei Verse drin, die nicht richtig rund sind.

Was soll's. Vielleicht spreche ich ja von mir und nicht von Dir, wer weiß. :)

Gruß W.
 

NewDawnK

Mitglied
Rhetorisches I

Werfe meine Worte weit,
dichte mir ein Märchenkleid,
halte meine Lippen still,
schweige, was ich sagen will

Bis der Typ von nebenan
nicht mehr länger schweigen kann,
und er schleudert mir die Worte
ins Gesicht wie eine Torte

Und dann lacht er, dieser Zwerg,
doch schon hinterm nächsten Berg
lauern meine Worte auf
ihren Einsatz und darauf -------

Die Moral von der Geschicht’:
Traue keinem Schweigen nicht.


Rhetorisches II

Dass kein schlimmes Wort hier fällt,
dichte ich, wie’s euch gefällt,
halte meine Lippen still,
schweige, weil ich schweigen will

Bis die Gans von nebenan
nicht mehr länger schweigen kann,
und dann wirft die süße Torte
an den Kopf mir dumme Worte

Und dann lacht die kleine Schnecke,
doch schon an der nächsten Hecke
lauern meine Worte auf
ihren Einsatz und darauf......!

Die Moral von der Geschicht’:
Frauen! Traut dem Schweigen nicht!
 

NewDawnK

Mitglied
Danke, Walther, für die freundliche Beachtung.
Ich habe noch eine zweite Version gedichtet.
Hoffe, nun passt’s.

Schöne Grüße, NDK
 

Walther

Mitglied
Mancher große Mozartgeiger
Ist am Ende nur ein Schweiger
Mancher Sänger schweigt beredt
Während sie die Däumchen dreht

Manch ein IT Ingenieur
Tut sich mit dem Reden schwör
Mancher Maurer trägt gern Steine
Aber Reden hält er keine

Sie die für Kontakt gebaut
Hat sie sich scharf angeschaut
Jetzt drauf gibt es Brief und Siegel
Spricht sie morgens mit dem Spiegel

W.
 
H

Heidrun D.

Gast
Mich spricht aus diesem Gedicht eine zutiefst vereinsamte Persönlichkeit an. Eine, die einen Kreis um sich gezogen hat, die nur das "ihr" und "ich" kennt, nicht aber "wir." Eine, die droht, um eigene Ängste zu verbergen, eine, die prophylaktisch zuschlägt ... oder schweigt.

Darüber "täuscht" auch die äußere (witzige) Hülle des Gedichts nicht weg.

Sehr gelungen.

Liebe Grüße
Heidrun
 
H

Heidrun D.

Gast
Ich habe mir schon gedacht, dass ich für meine Deutung von dir abgewatscht werde. ;)

Solche Dinge hört man sich nicht gern an, selbst wenn es sich nur um LyrI handelt.

Auch dir ein schönes Wochenende
Heidrun
 
H

Heidrun D.

Gast
Lass man gut sein, NDK,

ich habe es schon beim ersten Mal hier klicken verstanden, du allerdings noch immer nicht, dass es sich bei meinen beiden Kommentaren um
S c h e r z e handelt ...:D

Du hattest dir doch ausdrücklich mehr als nur eine amüsierte Auffassung deines Textes gewünscht (siehe deine Antwort für JoteS). Also habe ich dir was "Schwerwiegendes" geliefert - doch ach - ohne Erfolg! ;)

Nix für ungut
Heidrun
:p

Doch merke: In jedem Witz steckt auch ein Körnchen Wahrheit ... hihihi
 



 
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