Ritter, Räuber, Kunigunde

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Ritter, Räuber,Kunigunde

Ein Räuber macht' im tiefen Wald.
einst einen edlen Ritter kalt.
Nicht helfen konnte ihm sein Knappe,
der kriegte auch eins vor die Mappe.

Vergeblich wartet manche Stunde,
auf ihrer Burg die Kunigunde.
Sie wusste nichts vom Meuchelmord
und war ganz traurig hier am Ort.

Der Räuber, dieser böse Mann,
zog sich die Ritterkleidung an
und galoppiert' auf seinem Pferd
zu Kunigunde, die ihm wert.

Die sah den bösen, finst'ren Mann
und fing sogleich zu zwinkern an.
Es ist ja wirklich jetzt ganz bitter.
Sie hielt den Räuber für 'nen Ritter.

Da ihr Geliebter gar nicht kam,
erhörte sie den Räubersmann.
Ja, flatterhaft war Kunigund',
so wurd's erzählt von Mund zu Mund'.

Nun, Leute, höret die Geschichte,
die ich jetzt frank und frei berichte.
Der Räuber freit' die Kunigunde.
durchs ganze Land ging diese Kunde.

Nur weil er Ritterkleidung trug,
war er dem Fräulein gut genug.
Und in dem tiefen, dunklen Wald
da lag der Ritter, nackt und kalt.

Und die Moral von der Geschicht,
Die Kleidung macht den Menschen nicht.
Marie-Luise Wendland
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
oh, die Moral passt gar nicht zum Gedicht.

Dort macht ja gerade die Kleidung den Menschen.
 
Hallo lapismont,
Kunigunde hat sich täuschen lassen. Die Ritterkleidung macht aber aus dem Räuber keinen Ritter.
So habe ich das gesehen. Doch danke für deinen Kommentar.
Gruß,
Marie-Luise
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Marie-Luise,

ich zitier mal Dein Gedicht, da Deine Antwort nicht so recht zum Text passt.

Da ihr Geliebter gar nicht kam,
erhörte sie den Räubersmann.
Ja, flatterhaft war Kunigund',
Ganz deutlich. Kunigund nimmt den Räuber, nicht weil sie sich hat täuschen lassen, sondern, weil sie flatterhaft war.

Nur weil er Ritterkleidung trug,
war er dem Fräulein gut genug.
Mal vom tatsächlichen Wert der Rüstung abgesehen, sagen diese Verse aus, das Kunigunde unbedingt einen Ritter haben wollte, dass es also nicht um den Mensch ging, sondern um seinen Stand. Kunigunde ist ja auch die einzig namentlich benannte hier. Räuber und Ritter werden nur durch ihren Beruf identifiziert, sind ansonsten austauschbare Männer ohne Gesicht.

Das zumindest steht da im Text, wenn Du etwas anderes ausdrücken wolltest, sehe ich wirklich Änderungsbedarf.

Oder anders ausgedrückt, der Text ist inhaltlich unrund.

cu
lap
 
Ritter, Räuber,Kunigunde

Ein Räuber macht' im tiefen Wald.
einst einen edlen Ritter kalt.
Nicht helfen konnte ihm sein Knappe,
der kriegte auch eins vor die Mappe.

Vergeblich wartet manche Stunde,
auf ihrer Burg die Kunigunde.
Sie wusste nichts vom Meuchelmord
und war ganz traurig hier am Ort.

Der Räuber, dieser böse Mann,
zog sich die Ritterkleidung an
und galoppiert' auf seinem Pferd
zu Kunigunde, die ihm wert.

Die sah den bösen, finst'ren Mann
und fing sogleich zu zwinkern an.
Es ist ja wirklich jetzt ganz bitter.
Sie hielt den Räuber für 'nen Ritter.

Da ihr Geliebter gar nicht kam,
erhörte sie den Räubersmann.
Ja, flatterhaft war Kunigund',
so wurd's erzählt von Mund zu Mund'.

Nun, Leute, höret die Geschichte,
die ich jetzt frank und frei berichte.
Der Räuber freit' die Kunigunde.
durchs ganze Land ging diese Kunde.

Nur weil er Ritterkleidung trug,
war er dem Fräulein gut genug.
Und in dem tiefen, dunklen Wald
da lag der Ritter, nackt und kalt.

Und die Moral von der Geschicht
auf einen Mann war sie erpicht.
-Ob Ritter oder Räubersmann-.
Doch auf die Kleidung kam's ihr an.
 

gareth

Mitglied
Liebe Marie-Luise Wendland,

leider kommt jetzt noch einer, der zwar einerseits geschmunzelt, andererseits aber auch einige Anmerkungen zu machen hat :eek:)

Ende Vers 4
Es ist ja wirklich jetzt ganz bitter.
Sie hielt den Räuber für 'nen Ritter.


Anfang Vers 5
Da ihr Geliebter gar nicht kam,
erhörte sie den Räubersmann



Am Ende des 4. Verses, liebe Marie-Luise Wendland, muss es dringend heißen:

Sie hielt den Räuber für den Ritter

sonst kommt die Kunigunde gar zu schlecht weg. Sie hat ja zwar offensichtlich auf Rüstungen gestanden, aber doch auch eine tiefere Beziehung zu diesem einen, armen, erschlagenen Ritter, Gott hab ihn selig, gehabt.

Unklar bleibt, warum sie noch weiterhin, für eine Weile wenigstens, auf diesen Ritter wartet (...Da ihr Geliebter gar nicht kam...), obwohl der Räuber ja in dessen Rüstung aufgetaucht ist und sie schon um dessen Idendität weiß.

Na, sie wird es schon wissen.

Hofft jedenfalls
gareth
 
Ritter, Räuber,Kunigunde

Ein Räuber macht' im tiefen Wald.
einst einen edlen Ritter kalt.
Nicht helfen konnte ihm sein Knappe,
der kriegte auch eins vor die Mappe.

Vergeblich wartet manche Stunde,
auf ihrer Burg die Kunigunde.
Sie wusste nichts vom Meuchelmord
und war ganz traurig hier am Ort.

Der Räuber, dieser böse Mann,
zog sich die Ritterkleidung an
und galoppiert' auf seinem Pferd
zu Kunigunde, die ihm wert.

Die sah den bösen, finst'ren Mann
und fing sogleich zu zwinkern an.
Es ist ja wirklich jetzt ganz bitter.
Sie hielt den Räuber für 'nen Ritter.

Da ihr Geliebter gar nicht kam,
erhörte sie den Räubersmann.
Ja, flatterhaft war Kunigund',
so wurd's erzählt von Mund zu Mund'.

Nun, Leute, höret die Geschichte,
die ich jetzt frank und frei berichte.
Der Räuber freit' die Kunigunde.
durchs ganze Land ging diese Kunde.

Nur weil er Ritterkleidung trug,
war er dem Fräulein gut genug.
Und in dem tiefen, dunklen Wald
da lag der Ritter, nackt und kalt.

Und die Moral von der Geschicht
auf einen Mann war sie erpicht.
-Ob Ritter oder Räubersmann-.
Doch auf die Kleidung kam's ihr an.
 



 
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