Schlaflos
55…56…57…58
Ein Freund hatte mir das zählen von Schafen empfohlen, wenn mich erneut meine Schlaflosigkeit plagt. „Schwachsinn…“, schoss es mir durch den Kopf, bei der Vorstellung einer grünen Wiese, mitten im Nirgendwo, einen Zaun und eine schier endlos scheinende Schlange von Schafen, die einzig aus dem Grund existierten den Zaun mit einem beherzten Sprung zu überqueren. Danach verschwanden sie ins nichts, wie ein Gas, das sich unantastbar, unangreifbar in der Atmosphäre auflöst.
Mit den Gedanken an die Schafe, die mich wie ein unüberwindbarer Fluss vom Schlaf fernhielten schob ich die Decke zur Seite und richtete mich auf. Mit leerem Gesicht stand ich auf und ging zum Fenster. Ich verharrte dort für einige Momente, fasziniert vom magischen Licht des Mondes, der wie ein riesiges Auge über die nächtliche Stadt wachte; ein stiller Zeuge, der alles sieht und wie ein Suchstrahler sein enthüllendes Licht in verwinkelte Gassen und dunkle Orte wirft. Gestalten weichen ihm aus, suchen Schutz in der Dunkelheit, fühlen sich sicher. Die Gefahr des Großstadtdschungels, dass er dich in sich hineinzieht und wenn du nicht aufpasst verlierst du dich in Anonymität und Seelenlosigkeit.
Wie ein Geist schwebte ich geräuschlos zu meiner Jacke, um mein Feuer und eine Lucky zu nehmen. Als der einäugige Wolf erglomm, wie eine Bestie, die mich aus dem Inneren heraus zerstört, entfacht mit funken und knistern; lehnte ich an dem Türrahmen vom Schlafzimmer. Mein Blick war emotionslos und leer. Die Glieder schwer und müde. Der Rauch füllte die Luft um mich herum, schien mich zu umarmen und bat mir Geborgenheit. Die Augen rot vom Rauch und zu wenig Schlaf wanderte mein Blick zu ihr. Vielleicht war es der süßliche Duft ihres Parfüms, der mich nicht einschlafen ließ. Ein Geruch, der mich mit stätig umgibt und mein Herz ungewöhnlich schnell schlagen lässt. Oft empfand ich es als lästig. Mein Herz. Besaß ich überhaupt eins? Zu diese bestimmte Tageszeit in dieser Stunde zwischen den Tagen überkommt mich immer ein stechender Schmerz in der Brust, er fühlt sich wie ein Dolchstoß vergangener Begegnungen an, die zu blutenden Rissen in der Seele reiften. Bis ich ein riesen Loch in meiner Brust spüre, das wie ein schwarzes Loch alles in sich einzusaugen versucht und ich drohe zu verschwinden, wie die Schafe, die sich wie Gas auflösen.
Als meine Gedanken zu meinem Herzen schweifen, puste ich den Rauch aus, auch dieser erlischt und verliert sich im Raum. Oft hatte ich mich schon gefragt woher dieser Schmerz rührte und immer kam ich zu demselben Schluss. Ich blickte in Ihr Gesicht, ein Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab.
In friedlichem Schlaf erstrahlte ihre Schönheit. Mein einziger Stern, der in dieser Großstadt mein nächtlicher Begleiter war. Es war die einzige Nähe die ich von ihr erhielt. Wir teilten zwar ein Bett, aber wir teilten uns nicht. Wie oft habe ich schon einen Gedanken an ihre süßen Lippen verschwendet, mit der Gewissheit der Unerreichbarkeit, doch sie romantisierte meine Vorstellung. Schon lange teilte ich meine tiefsten Gedanken mit ihr, doch ergründen konnte ich die ihren nicht.
Sie sagte mal sie wolle reisen, die Welt entdecken, sich entdecken. Ich sagte ich würde ihr folgen, habe sie entdeckt. Ich gab ihr alles was ich besaß, um sie glücklich zu machen, um mich unglücklich zu machen. Es war egal. Ich war egal.
Mit einem letzten Zug nehme ich den Rauch in mich auf. Ich puste ihn nicht aus. Er betäubt den Schmerz. Mit einem Letzten Blick zum Mond lege ich mich neben sie, blicke in ihr Gesicht.
59…60…
Es folgt keine Zahl, ich schlafe ein und löse mich auf. Zu dieser Tageszeit, zu dieser Stunde zwischen den Tagen bin ich existent, nur um über den Zaun meiner Gefühle zu springen. Danach bin ich wie Rauch. Wie der Duft deines Parfüms werde ich dich stets begleiten und nie verlassen.
55…56…57…58
Ein Freund hatte mir das zählen von Schafen empfohlen, wenn mich erneut meine Schlaflosigkeit plagt. „Schwachsinn…“, schoss es mir durch den Kopf, bei der Vorstellung einer grünen Wiese, mitten im Nirgendwo, einen Zaun und eine schier endlos scheinende Schlange von Schafen, die einzig aus dem Grund existierten den Zaun mit einem beherzten Sprung zu überqueren. Danach verschwanden sie ins nichts, wie ein Gas, das sich unantastbar, unangreifbar in der Atmosphäre auflöst.
Mit den Gedanken an die Schafe, die mich wie ein unüberwindbarer Fluss vom Schlaf fernhielten schob ich die Decke zur Seite und richtete mich auf. Mit leerem Gesicht stand ich auf und ging zum Fenster. Ich verharrte dort für einige Momente, fasziniert vom magischen Licht des Mondes, der wie ein riesiges Auge über die nächtliche Stadt wachte; ein stiller Zeuge, der alles sieht und wie ein Suchstrahler sein enthüllendes Licht in verwinkelte Gassen und dunkle Orte wirft. Gestalten weichen ihm aus, suchen Schutz in der Dunkelheit, fühlen sich sicher. Die Gefahr des Großstadtdschungels, dass er dich in sich hineinzieht und wenn du nicht aufpasst verlierst du dich in Anonymität und Seelenlosigkeit.
Wie ein Geist schwebte ich geräuschlos zu meiner Jacke, um mein Feuer und eine Lucky zu nehmen. Als der einäugige Wolf erglomm, wie eine Bestie, die mich aus dem Inneren heraus zerstört, entfacht mit funken und knistern; lehnte ich an dem Türrahmen vom Schlafzimmer. Mein Blick war emotionslos und leer. Die Glieder schwer und müde. Der Rauch füllte die Luft um mich herum, schien mich zu umarmen und bat mir Geborgenheit. Die Augen rot vom Rauch und zu wenig Schlaf wanderte mein Blick zu ihr. Vielleicht war es der süßliche Duft ihres Parfüms, der mich nicht einschlafen ließ. Ein Geruch, der mich mit stätig umgibt und mein Herz ungewöhnlich schnell schlagen lässt. Oft empfand ich es als lästig. Mein Herz. Besaß ich überhaupt eins? Zu diese bestimmte Tageszeit in dieser Stunde zwischen den Tagen überkommt mich immer ein stechender Schmerz in der Brust, er fühlt sich wie ein Dolchstoß vergangener Begegnungen an, die zu blutenden Rissen in der Seele reiften. Bis ich ein riesen Loch in meiner Brust spüre, das wie ein schwarzes Loch alles in sich einzusaugen versucht und ich drohe zu verschwinden, wie die Schafe, die sich wie Gas auflösen.
Als meine Gedanken zu meinem Herzen schweifen, puste ich den Rauch aus, auch dieser erlischt und verliert sich im Raum. Oft hatte ich mich schon gefragt woher dieser Schmerz rührte und immer kam ich zu demselben Schluss. Ich blickte in Ihr Gesicht, ein Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab.
In friedlichem Schlaf erstrahlte ihre Schönheit. Mein einziger Stern, der in dieser Großstadt mein nächtlicher Begleiter war. Es war die einzige Nähe die ich von ihr erhielt. Wir teilten zwar ein Bett, aber wir teilten uns nicht. Wie oft habe ich schon einen Gedanken an ihre süßen Lippen verschwendet, mit der Gewissheit der Unerreichbarkeit, doch sie romantisierte meine Vorstellung. Schon lange teilte ich meine tiefsten Gedanken mit ihr, doch ergründen konnte ich die ihren nicht.
Sie sagte mal sie wolle reisen, die Welt entdecken, sich entdecken. Ich sagte ich würde ihr folgen, habe sie entdeckt. Ich gab ihr alles was ich besaß, um sie glücklich zu machen, um mich unglücklich zu machen. Es war egal. Ich war egal.
Mit einem letzten Zug nehme ich den Rauch in mich auf. Ich puste ihn nicht aus. Er betäubt den Schmerz. Mit einem Letzten Blick zum Mond lege ich mich neben sie, blicke in ihr Gesicht.
59…60…
Es folgt keine Zahl, ich schlafe ein und löse mich auf. Zu dieser Tageszeit, zu dieser Stunde zwischen den Tagen bin ich existent, nur um über den Zaun meiner Gefühle zu springen. Danach bin ich wie Rauch. Wie der Duft deines Parfüms werde ich dich stets begleiten und nie verlassen.