Schmanzbreikäu

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Schmanzbreikäu


Schmanzbreikäu, so nennt man jede
besonders eingeübte Rede
von höchster feinster Eleganz,
die sich selbst lobt in ihrem Glanz,
die machtvoll aus dem Munde quillt
mit großer Lautstärke und wild,
die in sich ganz sich selbst betört
und selber sich am liebsten hört,
Und eins erscheint gewiss nicht neu:
Was ich hier schrieb, ist Schmanzbreikäu.


(Aus meinem Haselbach-Steinacher Wörterbuch)
Aus meinem Huselbocher-Schdeenicher Wöadabuch
 

Ohrenschützer

Mitglied
Lieber Bernd,

fachlich tadellos, nette selbstbezügliche Pointe, einzig über die Zeile
mit großer Lautstärke und wild
bin ich beim Lesen ziemlich geholpert (liegt vermutlich an der Betonung Lautstärke). Ein Vorschlag, der den Sinn kaum antastet:
mit vielen Dezibel und wild

Schönen Gruß,
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Ohrenschützer,

... tatsächlich habe ich über diese Zeile auch nachgedacht.
Hier muss etwas anders betont werden.

Mit grooßer Laauutstärke und Wiild

Jedenfalls nicht jambisch.

Leider geht hier "Dezibel" nicht gut, für die Betonung wäre es gut, aber stilistisch würde es aus dem Rahmen fallen.

In jeder Zeile gibt es drei Hauptbetonungen.

Schmanzbreikäu, so nennt man jede
besonders eingeübte Rede
von höchster feinster Eleganz,
die sich selbst -- lobt in ihrem Glanz,
die machtvoll aus dem Munde quillt
mit großer [red]Lautstärke [/red]und wild,
die in sich ganz sich selbst betört
und selber sich am liebsten hört,
Und eins erscheint gewiss nicht neu:
Was ich hier schrieb, ist Schmanzbreikäu.


Auf keinen Fall darf das "ke" in Lautstärke betont werden.

Für einen jambischen Vortrag wäre eine andere Lösung notwendig.


Schmanzbreikäu, so nennt man jede
besonders eingeübte Rede
von höchster feinster Eleganz,
die sich selbst lobt in ihrem Glanz,
die machtvoll aus dem Munde quillt,
[blue]so richtig laut und richtig wild,[/blue]
die in sich ganz sich selbst betört
und selber sich am liebsten hört,
Und eins erscheint gewiss nicht neu:
Was ich hier schrieb, ist Schmanzbreikäu.

(Die Fassung gefällt mir jetzt sogar besser, danke für den Hinweis.)
 
S

Stoffel

Gast
Selbstverliebtheit?

Lieber Bernd,

das kannte ich nicht. *smile*
Du verblüffst immer wieder.

Sag, ist es "jede" oder "jene"?
(besonders eingeübte Rede)

lG
Sanne
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Stoffel,

ein paar Synonyme:

Blech. (Blaach)
Gekäu. ('käu)
Geschmonz. (daher wohl das "Schmanz")
Schmarrn.
Dummes Zeug.
Hochgestochenes Geschwätz.
 
S

Stoffel

Gast
jo, dacht ichs mir doch.*lach*
Also...auch Selbstverliebtheit.
Schön ironisch..selbst..

lG
Sanne
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ertappt.

"Ich" schreibe (rede) ausschließlich aus Selbstverliebtheit oder wegen Geld. Das führt zu der Selbstbezüglichkeit in dem Gedicht.
 
S

Stoffel

Gast
Ich hab das schon richtig verstanden, Bernd;)

lG
schönen Tag
Sanne
*schmunzelt*
 
R

rmdp

Gast
mit großer Lautstärke und wild,


zu deiner arbeit etwas vorzuschlagen ist fast ein sakrileg...aber ich würde schummeln und...


mit (in)(durch) lautem(n) Ton und wild,


schreibend denken...

vlg
ralf
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, rmdb,

ich verstehe es nicht, wie Du es meinst.

"mit in durch lauten Ton und wild" ergäbe keinen Sinn.

"mit lautem Ton und wild" waäre wild, ginge aber wohl nur in der Musik,

"mit la-aute-em Ton und wild"

Grüße von Bernd
 
R

rmdp

Gast
Ursprünglich veröffentlicht von Bernd
Hallo, rmdb,

ich verstehe es nicht, wie Du es meinst.

"mit in durch lauten Ton und wild" ergäbe keinen Sinn.

"mit lautem Ton und wild" waäre wild, ginge aber wohl nur in der Musik,

"mit la-aute-em Ton und wild"
lieber bernd...ich habe mich mit den klammern - deren inhalte als alternativen gedacht sind - sichtlich irreführend vertan. ich habe drei vorschläge gemacht:

mit lautem Ton und wild,
in lautem Ton und wild,
durch lauten Ton und wild,

hoffe das geklärt zu haben...und tonstärke kann durchaus auf den lauten ton einer stimme bezogen werden, da eine stimme ebenso tönt wie eine melodie...

dein ralfi
 
R

rmdp

Gast
zitat/ausschnitt aus dem werk...


von höchster feinster Eleganz,
die sich selbst lobt in ihrem Glanz,
die machtvoll aus dem Munde quillt
lautstark und meist betonend wild

da habe ich was angerichtet bernd...weil ja auch meine vorschläge zu kurzlautig wären...und du mit der langlautigkeit auch unzufrieden bist...das heikle ist die originelle aussage muss erhalten bleiben....


daher obiges...denn mit der von mir vorgeschlagenen lösung könnte man es nur singen...wie du richtiger weise meintest.

dein ralfi
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Man kann sie durchaus langlautig vortragen, einen Vokal über mehrere Silben dehnen. Leider ist das schriftlich schlecht darstellbar.
 



 
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