Schreiben unter Drogen

Anonym

Gast
Schönen guten Abend,

letztlich habe ich im Spiegel ein Interview mit meinem „Jugendschwarm“ Stephen King gelesen. In meiner Kindheit und Jugendzeit ahbe ich seine Romane verschlungen. Er ist ein Alkoholiker, das ist schon länger bekannt. Dort sagt er, dass er den Roman „Cujo“ beispielsweise so betrunken geschrieben habe, dass er sich an die Entstehung nicht mehr erinnern konnte. Fand ich etwas verstörend, denn so etwas wie ein ganzer Roman – auch wenn „Cujo“ nicht so sehr umfangreich ist - verlangt doch, wie ich meine, einen wacheren Geist.
Gleichsam hat es die Ambivalenz zu dem Autor King bis in weite Höhen getrieben, denn ein wenig kenne ich dieses Verhalten. Dazu, also zu King und seinen Werken, könnt Ihr, werte Laser, Euch natürlich auch äußern, aber vorzugsweise zu der Drogen-Problematik (?).
Nun, nennen wir das Kind beim Namen: Ich nenne mich Dichter, Geschichtenschreiber, habe aber die meisten Sachen in meiner jungen, zarten Karriere nur… dicht geschrieben. Dazu habe ich mir selber mit der Zeit ein System ausgedacht: Das, was ich am nächsten Tage stehenlasse und nicht vernichte, ist es wert, auch anderen Augen zu gefallen. Die „Filterungsrate“, um mal einen Begriff für dieses Phänomen zu generieren, lag vor einigen Jahren, lassen wir es 5 (Jahre) sein, noch bei ca. 95 %. Also habe ich die meisten Dokumente am nächsten Tag vernichtet. Hatte auch andere Drogen konsumiert, aber die meisten hielten mich davon ab, im stillen Kämmerchen zu schreiben, sondern lockten mich eher auf die Piste. Da würde ich doch fast sagen, dass Alkohol die Droge für Literaten ist, weil sie eher introvertierend, nachdenklich stimmend, bremsend, aber nicht derart bremsend ist, dass man keinen Roman mehr schreiben könnte.
Es wäre schön, hier ein paar Erfahrungen von anderen Lesern zu sehen. Habe das Ganze auf „incognito“ gestellt, also braucht niemand Angst um seine Reputation haben. Uninteressant sind natürlich Erfahrungen von Usern, die das Ganze nur kritisieren, aber niemals derartige Erfahrungen gemacht zu haben. Es geht nicht darum, alles zu kritisieren, sondern um Geistesblitzen von „“Betroffenen““ zu erwischen ;)

Gruß,

Mr. J. Walker Jr.
 



 
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